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Stadtbad Neusser Straße

Das im historisierenden Stil der Gründerzeit erbaute Stadtbad wurde 1890 eröffnet. Es liegt im südlichen Bereich der Krefelder Innenstadt an der Neusser Straße und befindet sich im Eigentum der Stadt Krefeld.

Seit der endgültigen Schließung des Stadtbades in 2003 sind verschiedene Revitalisierungsideen von einem Einkaufszentrum über ein Wellness-Zentrum mit Wohn-, Büro-, Einzelhandels- und Gastronomienutzung bis hin zu einem Europa-Basar konzipiert worden und schlussendlich aufgrund fehlender Rentabilität doch immer gescheitert.

Stadtbad von der Neusser Straße

Aufgrund seiner historisch wertvollen Gebäudesubstanz und seiner Bedeutung als Institution des Krefelder Stadtlebens ist die Entwicklung des unter Denkmalschutz stehenden Stadtbades als ein wichtiges Initialprojekt im Integrierten Handlungskonzept für die Innenstadt beschrieben. Als Entwicklungsimpuls und neuer Frequenzbringer für die südliche Innenstadt soll das rd. 8.000 qm große Stadtbad mit neuen Funktionen eine Aufwertung des umgebenden Quartiers mit strukturellen Defiziten in Gang setzen. Grundidee ist eine überwiegend gemeinbedarfliche Nutzung des Gesamtareals. Die Ausgestaltung dieser gemeinbedarflichen Nutzung ist ein Prozess, der sukzessive voranschreitet. Neben der feststehenden Nutzung durch den Freischwimmer e. V. werden auch in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung bereits jetzt schon Container für Gründer angeboten. Die weiteren Nutzungen müssen in einem stadtgesellschaftlichen Dialog gemeinsam mit der Bürgerschaft und Akteuren noch entwickelt werden.

Im Rahmen des Bund-Länder-Programms „Wachstum und nachhaltige Erneuerung" (ehemals Stadtumbau) wurde in einem ersten Schritt die Erstellung eines Planungs- und Nutzungskonzeptes (Machbarkeitsstudie) gefördert - die Erarbeitung erfolgte durch das Büro KOLBRIPKE in Zusammenarbeit mit dwif-Consulting GmbH. Die Machbarkeitsstudie umfasst neben einer umfangreichen Bestandsaufnahme drei alternative Nachnutzungskonzepte mit einer überschlägigen Kostenkalkulation. Der Rat der Stadt Krefeld hat in seiner Sitzung am 20.08.2020 beschlossen, dass die Variante 3 „Kultur- und Gründerzentrum" weiter verfolgt werden soll.

Mit dem Ziel den historischen Bestand zu erhalten, hat sich 2018 auch der Verein Freischwimmer e. V. gegründet. Neben einer Bespielung des Stadtbades mit kreativen Aktionen wie Lichtinszenierungen, (virtuellen) Führungen oder Puppenspiel-Projektionen, hat der Verein mit den Dialogformaten „Mach.Werk.Stadt" und „Badrunden" auch Konzeptionen für eine zukünftigen Nutzung erarbeitet. Der Teilbereich der Freischwimmer soll über "Inititiave ergreifen" einen Zugang zur Städtebauförderung erhalten.

In einem nächsten Schritt soll mit einem Qualifizierungskonzept die Umsetzung eines Kultur- und Begegnungsortes/ Quartierszentrums mit lokaler Ökonomie in einer stufenweisen Entwicklung weiter konkretisiert und deren Machbarkeit geprüft werden.