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Aufgaben

Ständige Ausstellung

Für die Villa Merländer wurde eine ständige Ausstellung entwickelt. Sie wird gezeigt, wenn die Ausstellungsräume nicht durch Wechselausstellungen belegt sind. In dieser Ausstellung werden folgende Themen behandelt:

  • Verfolgung der Juden während des Nationalsozialismus, z. B. Richard Merländer.
  • Die Krefelder und der Nationalsozialismus.
  • Verfolgung und Widerstand am linken Niederrhein anhand der von Aurel Billstein zusammengetragenen Dokumente.
  • Der Bombenkrieg.
  • Verfemte Kunst, z. B. Heinrich Campendonk.
Wechselausstellungen

Durch Wechselausstellungen wurde das Angebot um weitere Gesichtspunkte ergänzt. Die Titel bisheriger Wechselausstellungen waren z.B. "Steinerne Zeugen", "Fremdarbeiterinnen und Fremdarbeiter in unserer Stadt", "Euthanasie in Hadamar", "Bespitzelt und verfolgt - Krefelder Lebensläufe aus den Akten der Gestapo", "Bomben auf Krefeld", "Krefeld 45" und "Dass ich mitten unter ihnen wohne. Historische Synagogen". In der Villa Merländer können auch allgemeine Ausstellungen zur Stadtgeschichte gezeigt werden.

Dokumentation

Für Krefeld sind sehr wenige Akten staatlicher Stellen erhalten geblieben (grosse Ausnahme: die Akten der Gestapo-Außendienststelle Krefeld, die im Hauptstaatsarchiv in Düsseldorf aufbewahrt werden).

Umso wichtiger ist es daher, zu sammeln, was es sonst noch gibt, z.B. Dokumente, Fotos, Tagebuchaufzeichnungen, Postkarten, Briefe u.ä., aber auch alltägliche Gegenstände, die für die NS-Zeit typisch sind. Aufgabe der Mitarbeiter ist es außerdem, Menschen zu befragen, die die NS-Zeit miterlebt haben.

Forschung

Durch die NS-Dokumentationstelle sollen alle unterstützt werden, die sich kritisch mit der Geschichte des Nationalsozialismus beschäftigen wollen. Als Hilfsmittel steht eine Fachbibliothek zur Verfügung. Alte Zeitungen können auf einem Bildschirm durchgearbeitet werden.

In der Dokumentationsstelle werden aber auch eigene Forschungsprojekte entwickelt und durchgeführt. Die Schriftenreihe heißt "Edition Billstein". Mit ihr soll an die Arbeit des Krefelder Ehrenbürgers Aurel Billstein angeknüpft werden.

Begegnung

Die Villa Merländer ist ein Ort der Begegnung. Die Veranstaltungen der NS-Dokumentationsstelle sind Foren der offenen Diskussion und Auseinandersetzung. Ein gemeinnütziger Förderverein unterstützt die Arbeit der Dokumentationsstelle.

Die Wandgemälde

Zu der Villa Merländer gehören zwei Wandgemälde des expressionistischen Malers Heinrich Campendonk. Jahrzehntelang durch eine Schutzschicht verdeckt, waren sie 1989 wiedergefunden worden. Die beiden Bilder sind die letzten Zeugnisse von mehreren Campendonk-Arbeiten der Jahre 1924 und 1925, die sich im Hause des Seidenhändlers Richard Merländer befanden. Auf einmalige Weise verband Heinrich Campendonk in den Bildern für ihn "typische" Motive (den Pierrot, Tiere und Pflanzen bzw. Pflanzenteile) mit Themen aus dem Leben Richard Merländers (z.B. dem Spiel).

Heinrich Campendonk (geboren 1889) war seit 1911 Mitglied der Künstlergruppe "Der blaue Reiter". Er kehrte 1922 in seine Heimatstadt Krefeld zurück. 1926 wurde Heinrich Campendonk Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf. Im Zuge der nationalsozialistischen "Gleichschaltung" der Hochschulen wurde er 1933 / 34 entlassen. Er emigrierte in die Niederlande. Die Kunst Heinrich Campendonks galt den Nationalsozialisten als "entartet". Seine Bilder mußten aus den Museen entfernt werden, viele seiner Werke sind verschollen. Heinrich Campendonk starb 1957 in Amsterdam. Die Wandbilder Heinrich Campendonks finden Sie auch unter www.ns-gedenkstaetten.de/nrw (wählen Sie dort die Einrichtung in Krefeld).

Die Wandbilder Heinrich Campendonks sind Mittwochs von 9 bis 14 Uhr und jeden vierten Sonntag im Monat (außer in den Ferien) von 14 bis 17 Uhr zu besichtigen.

Weitere Auskünfte über geplante Veranstaltungen in der Villa Merländer finden Sie auf der Seite des Villa Merländer e.V.