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Landesausstellung Xanten

Landesausstellung: Roms fließende Grenzen - Limes am Niederrhein - Krefeld mit herausragenden archäologischen Funden vertreten

Das Archäologische Museum Krefeld ist einer der wichtigsten Leihgeber für die Landesausstellung „Roms fließende Grenzen - Der Limes am Niederrhein" in Xanten. Die Ausstellung präsentiert die Ergebnisse der jüngsten archäologischen Forschungen im Rheinland und in Westfalen. „Wir sind mit diversen herausragenden Funden beteiligt", sagt Stadtarchäologe Dr. Hans Peter Schletter. Rund 60 Objekte aus Krefeld können sich die Besucher anschauen, unter anderem aus dem bekannten römischen Grab, Nummer 43, in dem ein seltener Rüsselbecher aus Glas gefunden wurde. Ein besonderes Highlight bietet eine Medienstation zur Bataver-Schlacht bei Gelduba (Krefeld-Gellep), die die dramatischen Ereignisse jener Tage vermittelt. Erst in den vergangenen Jahren brachten jüngste Forschungen neue Erkenntnisse zu diesem Ereignis ans Tageslicht. Auch hierzu hat das Krefelder Museum mehrere Funde ausgeliehen.

Schletter hat bei der vergangenen Großgrabung in Krefeld-Gellep auf dem einstigen Schlachtfeld eine in Europa einzigartige Entdeckung gemacht, die Standorte von zwei Siegesdenkmälern, sogenannten „Tropaea". An den Punkten, an denen sich die Schlacht zugunsten der Römer entschied, errichteten sie die den Göttern geweihte Denkmäler aus Schilden, Waffen und Helmen. Ein bereits 1988 gefundener Helm sowie ein weiterer Helmfund 2018 seien ordentlich mit ihrem Oberteil nach unten in den Boden eingelassen. Ihre Wangenteile - wie die Helme aus Stahl - wurden abmontiert, gefaltet und in den Helmen abgelegt. Diese Fundsituation spricht für eine kultische Deponierung. Die beiden Helme und die neuesten Untersuchungsergebnisse über diese werden in der Landesausstellung präsentiert. Die Ausstellung in Xanten ist bis zum 16. Oktober 2022 zu sehen.

 

 

 

Neuigkeiten rund um das Welterbe:

Rätsel um geheimnisvollen römischen Graben in Krefeld gelöst
Am Kastellareal in Gellep wurde nun von Archäologen ein weiterer Abschnitt entdeckt.
Dr. Christoph Reichmann, ehemaliger Leiter des Museums Burg Linn, und Stadtarchäologe Dr. Hans-Peter Schletter (r.) vor einem freigelegten Bereich des Grabens. Die roten Markierung wurde nachträglich für eine bessere Wahrnehmung in das Foto montiert. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Andreas Bischof
Neue Forschungsergebnisse über die Römer in Krefeld
„Gelduba – das Kastell in der spätantiken Zeit“ heißt die jüngste Publikation von Dr. Christoph Reichmann. Der Archäologe hat darin nun neue Forschungsergebnisse und Erkenntnisse über die letzten Jahre der Römer und das folgende frühe Mittelalter in Krefeld-Gellep veröffentlicht.
Dr. Christoph Reichmann stellt sein neues Buch "Gelduba - das Kastell in spätrömischer Zeit" vor. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, D. Jochmann
Lüttinger Knabe durfte für 20 Pfennige nackt betrachtet werden
Wie die Statue in den Rhein gelangte, ist offen: vielleicht ein Beutestück, das auf der Flucht verloren ging. Oder ein römisches Schiff hat seine Ladung bei einem Untergang verloren. Im Februar 1858 machten sechs Lachsfischer aus Lüttingen und Bislich am Niederrhein diese erstaunliche Entdeckung
Sonderausstellung im Museum Burg Linn "Fischerei am Niederrhein" . Lüttinger Knabe in der Ausstellung. Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Becher-Schüler Volker Döhne und der Niedergermanische Limes
Der Krefelder Fotograf und Becher-Schüler Volker Döhne folgte dem Welterbe „Niedergermanischen Limes“ entlang der einstigen Römerstraße von der Bundeshauptstadt bis nach Xanten.
Der Fotograf Volker Döhne in der neuen Ausstellung des Museums Burg Linn in Krefeld. Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Andreas Bischof
Ein sarmatischer Spiegel aus Krefeld-Gellep
„Die Geschichte steckt im Boden“, sagen Archäologen oft. Wenn man mal als Besucher bei einer Grabung dabei ist und nichts erkennt außer Lehm, Sand und Stein, dann lesen die Archäologen in den Bodenverfärbungen nicht selten schon eine erste Geschichte.
Die Verbreitung des Sarmatischen Spiegels . Foto: Stadt Krefeld, Archäologisches Museum Krefeld