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Erdradius
Um 820 nach Christus ließ Kalif al-Ma'mūn von Damaskus eine Erdmessung mit Hilfe des Polarsterns durchführen. Dieser Stern steht senkrecht über dem Nordpol und ist soweit von der Erde entfernt, dass seine Strahlen parallel auf die Erde treffen. Bewegt man sich nach Süden, so sinkt der Polarstern allmählich dem Horizont entgegen. Auf Veranlassung des Kalifen marschierte eine Gruppe von Geometern von einem festgelegten Punkt aus so weit nach Norden, bis der Polarstern genau ein Grad höher stand als am Ausgangspunkt. Eine zweite Gruppe wanderte genau nach Süden, bis der Winkel ein Grad weniger betrug. Die beiden zurückgelegten Strecken mussten etwa gleich lang sein. Mit der Summe der Strecken und dem Winkel von zwei Grad, der dem Winkel im Erdmittelpunkt entspricht, ermittelte man nun einen Erdumfang von umgerechnet 40.392 Kilometern.
Abbildung
Vereinfachte Darstellung, die zeigt, unter welchem Winkel in Abhängigkeit von der geografischen Breite der Polarstern gesehen wird, in: Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund: Museumshandbuch, Teil 2, Vermessungsgeschichte, herausgegeben im Auftrag des Förderkreises Vermessungstechnisches Museum e.V., zweite Auflage 1989