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Sozialausschuss votiert mehrheitlich für Drogenhilfezentrum

Veröffentlicht am: 26.01.2022

Das Drogenhilfezentrum in Krefeld als Anlaufstelle.Das Drogenhilfezentrum in Krefeld als Anlaufstelle.
Grafik: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

SAGIS empfhielt mehrheitlich die Einrichtung eines Drogenhilfezentrums

Die Mitglieder des Ausschusses für Soziales, Arbeit, Wohnen, Gesundheit, Inklusion, Senioren und Integration (SAGIS) haben dem Krefelder Rat in ihrer jüngsten Sitzung mehrheitlich empfohlen, der von der Stadtverwaltung vorgeschlagenen Einrichtung eines Drogenhilfezentrums (DHZ) zuzustimmen. In einer gemeinsamen Debatte mit den Mitgliedern der Bezirksvertretung Mitte wurde das Vorhaben und der Standort Schwertstraße 80 noch einmal intensiv diskutiert. Nach Abwägung aller Argumente fiel die Entscheidung mit Mehrheit der Stimmen für das von der Verwaltung vorgesehene Konzept, das ein Drogenhilfezentrum an der Schwertstraße 80 in einer vorhandenen städtischen Immobilie mit den drei Bausteinen Drogenkonsumraum, erweitertem Café Pause sowie einem eigenständigen niedrigschwelligen medizinischen Angebot vorsieht. Betreiber des DHZ soll die Caritas werden. Die Caritas weitet dazu das Angebot des Café Pause vor Ort als Tagestreff für Drogenkonsumenten weiter aus. Die Mitglieder der Bezirksvertretung Mitte nahmen an der Diskussion teil, waren aber im SAGIS nicht stimmberechtigt.

Abschließende Entscheidung zum Standort des DHZ fällt im Krefelder Rat

Die abschließende Entscheidung fällt der Krefelder Rat in seiner Sitzung am Donnerstag, 10. Februar, um 17 Uhr im Seidenweberhaus. Im Vorfeld der Ratssitzung wird die Verwaltung den Bürgerdialog zum Drogenhilfezentrum fortsetzen: Es wird einen weiteren digitalen Bürgerdialog geben, zu dem ab sofort Anmeldungen erfolgen können. Außerdem richtet die Verwaltung eine Telefonsprechstunde ein.

Gesundheitsdezernentin Sabine Lauxen betonte im Ausschuss, dass das von Oberbürgermeister Frank Meyer initiierte Konzept „Helfen und Handeln" neben ordnungspolitischen Maßnahmen ausdrücklich Unterstützungsangebote für drogenkranke und obdachlose Menschen vorsehe. Allein mit repressiven Maßnahmen werde die Drogenproblematik in Krefeld nicht bekämpft werden können. „Diese Menschen benötigen Unterstützung, wir wollen ihnen mit unserer Konzeption auch helfen, aus der Suchtfalle zu kommen", betont die Dezernentin. Die Stadtgemeinschaft trage auch für diese Menschen eine Verantwortung. Vor Ort im Drogenhilfezentrum seien ausdrücklich auch Beratungsangebote für die Konsumenten vorgesehen, um ihnen Wege aus der Suchtkrankheit aufzuzeigen.

Im Jahr 2022 soll an der Schwertstraße ein neues Drogenhilfezentrum entstehen. Aktuell ist dort, wo das geplante Drogenhilfezentrum einziehen könnte, noch das Diagnosezentrum untergebracht.
Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

Diagnosezentrum zieht in das Gebäude der ehemaligen Wohnstätte ein und auch für die geplante Kita sind neue Standorte im Gespräch

Sabine Lauxen legte im Ausschuss dar, dass das bisher an der Schwertstraße angesiedelte Diagnosezentrum in wenigen Monaten in das Gebäude der ehemaligen Wohnstätte an der Ecke Königstraße/Carl-Wilhelm-Straße einziehen solle, in direkter Nachbarschaft zum Impfzentrum. Ursprünglich war der Standort Schwertstraße als einer der Kita-Standorte für die kommenden Jahre vorgesehen. Für diese Planung wurden Alternativen gefunden und bereits präsentiert. Stadtdirektor Markus Schön führte aus, dass es vier potenzielle weitere Kita-Standorte im erweiterten Innenstadtbereich gibt, die nun von der Verwaltung weiterverfolgt werden. So könnten im Idealfall 270 statt 70 Kita-Plätze an der Schwertstraße entstehen. Standorte sind das Gebäude der Volkshochschule an der Gartenstraße, ein Neubau auf dem Dr.-Hirschfelder-Platz, ein Objekt am Deutschen Ring 90 sowie der Standort Hardenberg-Viertel an der ehemaligen Papierfabrik Behn. Ohnehin hätte es noch mehrere Jahre gedauert, bis an der Schwertstraße die vorgesehene Kita im geplanten Neubau hätte starten können, betonte Markus Schön.

Weiterer Bürgerdialog zum Drogenhilfenzerum und Telefonsprechstunde

Die Stadtverwaltung bietet aufgrund des öffentlichen Interesses einen weiteren Bürgerdialog zum geplanten Drogenhilfezentrum an der Schwertstraße 80 - aktuell Diagnosezentrum - an. Zu diesem Digitalformat ist eine Anmeldung per E-Mail an dhz@krefeld.de (Betreff: Bürgerdialog) möglich. Der nächste Bürgerdialog findet am Mittwoch, 2. Februar, um 19 Uhr statt, aufgrund der Restriktionen in Folge der Corona-Pandemie online als Videokonferenz. Bis zum 1. Februar, 18 Uhr ist eine Anmeldung möglich. Nach der Anmeldung per E-Mail erhalten die Bürger vor der Veranstaltung einen Zugang zum Videokonferenzportal.

Um möglichst umfassend über die Pläne der Stadtverwaltung zur Errichtung eines Drogenhilfezentrums zu informieren, wird neben dem Online-Bürgerdialog zudem eine wöchentliche Telefon-Sprechstunde zu dem Thema angeboten. Steffen Hoss, verantwortlich für das Thema Gemeinwesenkommunikation, ist ab dem 4. Februar immer freitags zwischen 10 und 11 Uhr telefonisch unter 0 21 51 / 86 48 14 zu allen Fragen rund um das Drogenhilfezentrum für Bürger erreichbar. „Steffen Hoss ist von Beginn an in den Kommunikationsprozess zum Drogenhilfezentrum an der Schwertstraße eingebunden gewesen und moderiert unter anderem die Bürgerdialoge. Uns war es wichtig, dass Krefelderinnen und Krefelder neben der Teilnahme an den Online-Bürgerdialogen auch die Möglichkeit haben, persönlich mit einem Ansprechpartner der Stadtverwaltung zu diesem Thema ins Gespräch zu kommen. Nicht jeder hat die Möglichkeit an einer Online-Veranstaltung teilzunehmen, deshalb bieten wir diesen Info-Service nun auch per Telefon an", sagt Stadtdirektor Markus Schön.

Als Erstinformation wurde eine umfassende Liste mit vielen Fragen und Antworten zur Thematik vorbereitet. Sie wird fortlaufend aktualisiert und ist unter http://www.krefeld.de/drogenhilfezentrum für alle Bürger einsehbar.

Im Video nehmen Oberbürgermeister Frank Meyer, Gesundheitsdezernentin Sabine Lauxen und Stadtdirektor Markus Schön zu einigen der Fragen direkt Stellung:
Eingebettetes Youtube-Video

 

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