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OB und Wirtschaftsdezernent stellen Agenda für Krefeld vor

Veröffentlicht am: 18.09.2020

Mit einem Bündel von neuen Maßnahmen wollen Oberbürgermeister Frank Meyer und der neue Wirtschaftsdezernent Eckart Preen Krefeld für Unternehmen noch attraktiver machen. Bei einer Pressekonferenz im Rathaus haben beide skizziert, wie bereits in Krefeld ansässige Unternehmen unterstützt werden können, neue Unternehmen angesiedelt werden sollen und Krefeld eine noch attraktivere Stadt für Firmengründer wird.

Oberbürgermeister Frank Meyer hat in seinem Geschäftsbereich die neue Position eines Wirtschaftsdezernenten geschaffen: Eckart Preen wird neben seinen bisherigen Aufgaben als Geschäftsführer bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) und Grundstücksgesellschaft Krefeld (GGK) in der Stadtverwaltung die Themen Wirtschaft, Digitalisierung, Smart City sowie regionale und internationale Zusammenarbeit vorantreiben. Im Verwaltungsvorstand soll Preen die Interessen der Krefelder Wirtschaft vertreten und die Wirtschaftsfreundlichkeit der Krefelder Verwaltung garantieren. „Der Start ist vielversprechend verlaufen", sagte der Oberbürgermeister.

Oberbürgermeister Frank Meyer und Wirtschaftsdezernent Eckart Preen Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Oberbürgermeister Frank Meyer und Wirtschaftsdezernent Eckart Preen
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof

Neue Entwicklungen: Coworking-Space und Welcome-Center

Mehrere konkrete neue Entwicklungen konnten Frank Meyer und Eckart Preen vermelden: In der Innenstadt an der Petersstraße im Urbanum startet spätestens am 1. Januar 2021 ein sogenannter Coworking-Space als modernes Arbeitsumfeld für Unternehmen, die sich Büroplatz teilen wollen. 570 Quadratmeter Coworking-Space entstehen auf einer Etage, die Grundstücksgesellschaft wird als Betreiber fungieren. Start-Up-Unternehmen sollen hier vernetzt arbeiten können. Internationale Firmen hingegen sollen mit einem neuen Welcome-Center/International Center auf dem Campus Fichtenhain 46 angesprochen werden.

„Der Campus Fichtenhain ist das internationalste Umfeld, das Krefeld zu bieten hat", sagt Eckart Preen. Im neuen Welcome-Center werden sich 19 eingerichtete Büroräume verschiedener Größen finden, „spielfertig", wie Preen betont. Die WFG sei beratend ebenfalls vor Ort. Ziel sei es, mit diesem Welcome-Center neue internationale Unternehmen zu locken, die den Standort Krefeld auch als Erstadresse angeben.

Fortschritte im Breitbandausbau

Ebenfalls Fortschritte macht der Breitbandausbau in den Gewerbegebieten, für den Eckart Preen auch verantwortlich ist: In Kooperation mit der Deutschen Glasfaser sollen Gewerbegebiete in Oppum/Linn sowie rund um den Dießemer Bruch mit schnellem Internet versorgt werden. Informationstermine folgen in Kürze. Ferner wurde vereinbart, dass Brachflächen in den Gewerbegebieten weiterentwickelt werden sollen: Gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer soll eine Studie in Auftrag gegeben werden.

Oberbürgermeister Frank Meyer skizzierte als Aufsichtsratsvorsitzender von Wirtschaftsförderung und Grundstücksgesellschaft, wie neue Unternehmen nach Krefeld geholt werden können. „Die Neuausrichtung ist auf den Weg gebracht", sagte Meyer. In einem Vier-Säulen-Modell geht es um neue Gewerbegebiete, Revitalisierung, ein geplantes Gründerzentrum und Sonderimmobilien. Für neue Gewerbegebiete soll die Stadt Krefeld Flächen kaufen. Erschlossen und vermarktet werden sollen sie durch die Grundstücksgesellschaft, so Meyer. Dabei sollen Flächen nicht zwingend immer an die Unternehmen abgegeben werden, die den höchsten Quadratmeterpreis zahlen. „Die Zahl der Arbeitsplätze und lokale Wertschöpfung sind ebenfalls ein wichtiger Faktor." Die Kapazitäten seien hier allerdings endlich, ein Abwandern in Nachbarstädte müsse verhindert werden. Ein wichtiger Aspekt der künftigen Arbeit seien Revitalisierungsobjekte, also ungenutzte Bestandsgebäude, die womöglich auch saniert werden müssen.

An den Start gebracht werden soll auch ein neues öffentliches Gründerzentrum. Schon seit Mitte 2020 ist ergänzend die Website www.startkrefeld.de online. Perspektivisch müsse zudem überlegt werden, inwieweit bei bestimmten wirtschaftlichen Entwicklungen auch Sonderimmobilien angekauft werden können, um eine Entwicklung an bestimmten Stellen als Stadtverwaltung in die Hand nehmen zu können, erklärte Meyer.

Unternehmsbefragung

In einer groß angelegten Unternehmensbefragung hatte der neue Dezernent Eckart Preen sich zum Start ein Bild von den Bedarfen der Krefelder Wirtschaft in der Corona-Pandemie gemacht: Im August 2020 sind 1.801 Krefelder Unternehmen angeschrieben worden, 269 Unternehmen antworteten. „Mit diesem Rücklauf sind wir sehr zufrieden", sagte Preen, der darauf verweist, dass die Umfrage besonders vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie einen wichtigen Aussagewert für die Verwaltung habe. Erfreulich für Krefeld ist die Tatsache, dass 27,5 Prozent der Unternehmen, die an der Umfrage teilgenommen haben, eine Betriebserweiterung planen. Nur 11,5 Prozent hingegen denken über eine Betriebsverkleinerung oder -verlagerung nach. 44,8 Prozent der Firmen benötigen für ihre Pläne ein Bestandsgebäude oder ein Revitalisierungsobjekt, 33,3 Prozent suchen ein Miet- oder Kaufobjekt in einem Gewerbepark, 21,8 Prozent ein unbebautes Gewerbegrundstück. Immerhin 21,4 Prozent der Teilnehmenden gaben an, dass der Bedarf an Büroflächen sich durch mehr Homeoffice verringern werde. Mehr als die Hälfte der Unternehmen kann sich Auslagerung einzelner Beschäftigter oder Projektteams in einen Coworking-Space zumindest vorstellen.

Aus der Umfrage lässt sich ableiten, dass die Corona-Krise auch die Bedarfe der Verkehrsinfrastruktur verändert hat: Von den befragten Unternehmen geben 41 Prozent an, dass innerstädtische Radwege wichtiger seien als vor der Krise. Auch nach dem Wert der Flughafenanbindung (für 82 Prozent gleichbleibend wichtig) und direkter Autobahnanbindung (für 33 Prozent wichtiger als vor der Krise) wurde gefragt.