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Netzwerktreffen der Impuls.Ag stellt Integration in den Mittelpunkt

Veröffentlicht am: 24.11.2022

Das Auftakt-Netzwerktreffen der Impuls.Ag unter der Leitung von Quartiermanager Sandy Schilling (2. Foto stehend) hat im Museumscafé K+ stattgefunden.  Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Das Auftakt-Netzwerktreffen der Impuls.Ag unter der Leitung von Quartiermanager Sandy Schilling (2. Foto stehend) hat im Museumscafé K+ stattgefunden.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof

700.000 Euro aus der Integrationspauschale fließen seit 2020 in Quartiere

Über die Impuls.Ag, ein Krefeld-weites Netzwerk aus 40 unterschiedlichen Einrichtungen und Initiativen, ist es 2021 gelungen, aus der Integrationspauschale Ressourcen für die Themenstellungen Teilhabe und Integration für die Quartiere einzusetzen. Zum Ende der Förderphase haben die Akteure nun bei einem Auftakt-Netzwerktreffen im Café des Kaiser-Wilhelm-Museums K+ ein Fazit gezogen. Alle Projekte, die über die Fördermittel realisiert werden konnten, wurden vorgestellt und die Zusammenarbeit innerhalb die Projekte mit Netzwerkpartnern nachgezeichnet. Gleichzeitig wurde über die zukünftige Ausrichtung des Netzwerks diskutiert.

Integration als Querschnittsaufgabe

„Der Umstand der Integration als Querschnittsaufgabe ist auch in das Teilhabe- und Integrationsgesetzt NRW eingeflossen", berichtet Quartiersmanager Sandy Schilling. „Über dessen Leitmotiv eines friedvollen Zusammenlebens in der Nachbarschaft, konnte das soziale Quartiersmanagement in den vergangenen zwei Jahren Fördermittel in Höhe von 700.000 Euro abrufen". Die Umsetzung der Maßnahmen im sogenannten „Projekt 37F" war möglich, da sich die Impuls.Ag auf das gemeinsame Thema „Integration" geeinigt hatte. Alle Partner betonten beim Netzwerktreffen die Rolle der Integration aller Menschen in nachbarschaftliche Zusammenhänge und Anlässe. Die einzelnen Maßnahmen folgen der Strategie, Infrastruktur in benachteiligten Quartieren für alle Bewohner zu entwickeln.

Quartiersbüro

Hierzu gehört der Aufbau von Quartiersbüros in Lehmheide, Bleichpfad Hardenberg, Gatherhof und neu am Schinkenplatz und Stahldorf. Weitere Maßnahmen zielten auf die Nutzung öffentlicher Räume durch die Quartiersbewohner. Neben Sport im Park und Sportpark Mobil (Bayer SC05) realisieren im Projekt „VielFeld" die Anlaufstellen der Quartiershelfer jeweils ein Projekt zur Gestaltung des Umfelds. Auch Gemeinschaftsunterkünfte für Flüchtlinge sind in diesen Projekten beteiligt und stärken nachbarschaftsfördernde Infrastruktur in ihren Quartieren. So ertüchtigt die Einrichtung am Wehrhahnweg ein Ladenlokal in Stahldorf. Eine weitere Einrichtung in der Westparkstraße zielt auf eine Gemeinwesen-orientierte Ausrichtung des Sportvereins VFR im Kaiser Wilhelm Park. Trotz der kurzen Laufzeit aller Projekte - die Fördermittel laufen Ende November aus - ist der Erfolg für Integration im Quartier eindrucksvoll nachgewiesen, so dass die meisten Projekte über die städtischen Haushaltsmittel auch 2023 weitergeführt und verstetigt werden können.

Das bedeutet Quartier

„Das Quartier ist nicht nur ein fest umrissenes räumliches Gebiet mit Menschen und Infrastruktur, sondern immer auch eine bestimmte Blickrichtung auf gesellschaftliche Herausforderungen", betont Sandy Schilling. Dies betreffe auch den Begriff der Integration. Aus sozialräumlicher Perspektive ergibt sich hier eine erhebliche Definitionserweiterung, die oftmals bei der Umsetzung der damit in Zusammenhang stehenden Konzepten und Maßnahmen unberührt bleibt. Denn zum einen wird über den Quartiersansatz deutlich, dass neben den individuellen Voraussetzungen für Integration, auch strukturelle Aspekte wie Bildung, Wirtschaft und Arbeitsmarkt, soziale Sicherungssysteme, Wohnungsmarkt und politische Gemeinschaft eine entscheidende Rolle spielen. Wenn die Zugänge in diese Bereiche gelingen und materielle als auch ideelle Güter abgerufen werden können, die vor allem im Lebensraum vorgefunden werden müssen, bestehen gute Chancen auf eine vollwertige Mitgliedschaft in einer Gesellschaft. Zum anderen gilt es kritisch zu prüfen, welche festen Standpunkte für mehrheitliche Mitgliedschaft und Partizipation gesamtgesellschaftlich noch angeboten werden können. Unterschiedliche Lebensstile und Krisenerfahrungen, zuletzt ausgelöst durch die Corona-Pandemie erzeugen Brüche im Sozialisationsprozess aller Menschen. Eine grundlegende Neuorientierung vor allem hinsichtlich der gesellschaftlichen Bindungskräfte für das Gemeinwesen steht hier noch aus.