Stadt Krefeld

In der Mitte des 19. Jahrhunderts standen die Krefelder Künstler ganz im Bann der Düsseldorfer Malerschule. Heinrich Koch, Adolf Hoeninghaus und Wilhelm von Abbema lernten an der Akademie bei Johann Gottfried Schadow und Johann Wilhelm Schirmer. Letzterer beeinflusste vor allem Wilhelm von Abbema (1812-1890), der vor 210 Jahren am 15. Januar in Krefeld geboren wurde. Der Maler, Kupferstecher und Radierer war der Sohn des Abraham von Abbema und dessen Ehefrau Anna Floh, die an der Hochstraße 83, der Rue Imperiale, wohnten - heute die Filiale es Kaffeerösters. Sie heirateten 1810. Wilhelms Großvater Zino von Abbema (1743-1787) kam als Mennonitenprediger 1770 aus dem theologischen Seminar der Mennonitengemeinde in Amsterdam nach Krefeld. Er heiratete eine Catharina Scheuten. Anna Floh wurde 1784 geboren, ihr Vater Wilhelm Floh hatte 1779 Anna Theodora Stein(i)weg geheiratet.

Wilhelm von Abbema studierte Anfang der 1830er-Jahre Landschaftsmaler an der Kunstakademie Düsseldorf bei Johann Wilhelm Schirmer. Zudem lernte er Kupferstecher im Landschafts- und Architekturfach. In diesem Zeitraum entstanden erste Radierungen nach eigenen Landschaftszeichnungen. Überregionale Aufmerksamkeit erhielt er mit einem großformatigen Blatt „Der Kölner Dom vor dem Wiederbeginn des Fortbaus" sowie einer weiteren Domansicht. Er stach Landschaften nach A. Achenbach, Lessing, Scheuren und anderen Künstlern. Heute befinden sich Arbeiten von ihm unter anderem im Reichsmuseum in Amsterdam und im British Museum in London. Die Kunstmuseen Krefeld besitzen seit 1929 zwei seiner Arbeiten: Die Szenerie an einem Bergsee (Öl auf Leinwand) und ein rheinisches Städtchen mit Kirche (Öl auf Karton).

Wilhelm von Abbema heiratete Wilhelmine Pott am 17. April 1850 in Düsseldorf. Ihr Sohn Leo von Abbema wurde Architekt. Mit einem Partner entwarf er Wohn- und Geschäftshäuser in Düsseldorf und Schlossbauten unter anderem das Schloss Drachenburg bei Königswinter.