Stadt Krefeld

Claire Neidhardt (Mitte), Leiterin Stadtmarketing, Lukas Tobiassen (links) und Marin Petrov vom Ensemble CRUSH stellen das Programm vor. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

Ehrenamt in den Fokus rücken

Es sind die leisen Töne, die das vierte und letzte Quartal des Stadtjubiläums „650 Jahre Krefeld" bestimmen. Neben den Weihnachtsmärkten stehen Chöre und Komponisten im Vordergrund, außerdem wird das Thema Ehrenamt in den Fokus gerückt. Nach „Frühjahrsgenuss", „Festivalsommer" und „Herbstleuchten" sollen nun die „Winterklänge" den Veranstaltungskalender bereichern. „In der freien Kulturszene unserer Stadt sind viele unterschiedliche musikalische Klangfarben vertreten", sagt Claire Neidhardt, Leiterin des Stadtmarketings. „Das Jahr hat mit einem gemeinsamen Konzert der Niederrheinischen Sinfoniker mit der Krefelder Bandszene begonnen, nun geht es mit Gospel, Chormusik, weihnachtlicher Stimmung, Klassik und zeitgenössischer Musik weiter."

Niederrheinische Sinfoniker

Für einen kulturellen Höhepunkt zum Abschluss des Jubiläumsjahres haben bereits die Niederrheinischen Sinfoniker gesorgt. Ihr umjubeltes Konzert mit der 3. Sinfonie von Gustav Mahler, die einst am 9. Juni 1902 in der historischen Stadthalle in Krefeld uraufgeführt wurde, ist zum letzten Mal am Freitag, 27. Oktober, 20 Uhr im Seidenweberhaus zu erleben. Weitere Termine sind ein Gospelkonzert der Gruppe Vayrocana am Samstag, 28. Oktober, um 17 Uhr in der Friedenskirche, bei dem die Zuhörer selbst zu Sängern werden, sowie ein Jubiläumskonzert des Krefelder Heartchors am Samstag, 25. November, in der Alten Kirche mit dem Improvisationskonzept „Vocal Painting". Der Krefelder Chor Silk-O-Phonics tritt am Sonntag, 3. Dezember, um 18 Uhr gemeinsam mit der A-Cappella-Ensemble Ocho Singers aus Krefelds Partnerstadt Leicester in der Pauluskirche auf. Am dritten Adventswochenende reisen Chöre aus Venlo nach Krefeld, um auf dem Weihnachtsmarkt und in verschiedenen Kirchen für adventliche Stimmung zu sorgen. Am Samstag, 23. Dezember, findet um 16 Uhr auf der Krefelder Rennbahn wieder das Weihnachtssingen statt.

Ensemble Crush

Ein besonderes musikalisches Projekt hat sich das Ensemble Crush ausgedacht. Mit drei Komponisten begeben sich die Musiker auf die Suche nach der „Klangstadt Krefeld". „Wir setzen auf die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger", sagt Marin Petrov, der das Projekt mit initiiert hat. „Die Menschen können uns Orte in Krefeld nennen, die interessant klingen und spannend für die Ohren sind. Das kann eine Straßenbahnkurve sein, die besonders quietscht, oder ein Schulhof, auf dem es morgens richtig laut ist." Die drei Komponisten Peter Gahn, Claes Biehl und Lukas Tobiassen werden die Orte anschließend besuchen, Tonaufnahmen erstellen und damit kreativ arbeiten. Die dabei entstehende Klanginstallation soll bei einem Konzert im kommenden Jahr präsentiert werden. „Die Idee ist sehr alt, sie stammt vom Komponisten John Cage", sagt Lukas Tobiassen. „Das Ergebnis kann je nach Komposition sehr geräuschhaft sein, elektronisch verändert oder in musikalische Sprache übersetzt." Die entsprechenden Orte können ab sofort per E-Mail unter stadtmarketing@krefeld.de eingereicht werden.

Podcast-Adventskalender

Ein weiteres Schwerpunktthema ist Ehrenamt und Engagement. Dies wird besonders am Ehrenamtstag, Dienstag, 5. Dezember, deutlich. In der Kulturfabrik soll eine Messe unter dem Motto „Hand in Hand" stattfinden. „Dabei kommt zum Ausdruck, dass freiwilliges Engagement für die Stadtgesellschaft viele Gesichter hat", sagt Claire Neidhardt. „Man muss nicht gleich Kassenwart eines Vereins werden, um seinen Beitrag zu leisten." Im Advent beginnt zudem ein besonderer Podcast-Adventskalender, der unterschiedliche Menschen aus Krefeld im Gespräch zusammenbringt: Ein Landwirt trifft eine Einzelhändlerin, der Zoodirektor den Friedhofsgärtner oder der Hochschulprofessor die Buchhändlerin. Um das Gespräch in Gang zu bringen, haben die Teilnehmenden vorab Karten mit Fragen erhalten, die sie ihrem Gesprächspartner stellen sollen. Der Podcast ist ab Freitag, 1. Dezember, täglich mit einer neuen Folge auf der Homepage www.krefeld650.de abrufbar.

Deutsches Textilmuseum

Auch die städtischen Kulturinstitute haben weitere Höhepunkte zum Jubiläumsjahr vorbereitet. Am Sonntag, 5. November, eröffnet im Deutschen Textilmuseum die Ausstellung „Prestigesache", bei der Seide im Mittelpunkt steht. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den Krefelder Samt- und Seidendynastien und ihren Produkten im 18. Jahrhundert. Drei Wochen später, am Donnerstag, 23. November, beginnt im Kaiser-Wilhelm-Museum „Die große Verführung", eine große Ausstellung, die sich mit der Sammlung des Hagener Mäzens Karl Ernst Osthaus beschäftigt, die 1923 mit mehreren tausend Arbeiten nach Krefeld gelangte. Anhand der Arbeiten lassen sich die Anfänge der Konsumkultur in Deutschland untersuchen.

Vierte Ausgabe des Jubiläumsmagazins

Passend zum Beginn des vierten Quartals des Stadtjubiläums ist auch die vierte Ausgabe des Jubiläumsmagazins erschienen. Darin finden sich neben einem Veranstaltungskalender viele Hintergrundgeschichten zu den Themen Ehrenamt und Musikszene. Unter anderem werden Gustav Mahler und der fast vergessene Krefelder Schlagerproduzent Kurt Feltz vorgestellt, ebenso wie der Klavierhersteller Kawai und die wichtigsten Konzertorte in Krefeld. Ein Treffen musikalischer Generationen zwischen Waldo Karpenkiel und Max Kotzmann wurde ebenfalls arrangiert. Beim Thema Ehrenamt geht es unter anderem um das Engagement in Sport- und Bürgervereinen sowie um die aktuelle Trägerin des städtischen Ehrenamtspreises, Marlies Knops. Das Magazin liegt ab sofort an vielen Stellen aus, wird den Tageszeitungen beigelegt und ist online abrufbar unter www.krefeld650.de.