Inhaltsbereich

Rheinblick: Satzungsbeschluss zum Bebauungsplan im Stadtrat

Veröffentlicht am: 01.02.2023

Eingebettetes Youtube-Video

 

Stadtverwaltung präsentiert Gutachten auf mehr als 800 Seiten

Das Bauvorhaben Rheinblick befindet sich so nah an einer Umsetzung wie nie zuvor. Planungsdezernent Marcus Beyer stellte in einer Pressekonferenz die Vorlage „Entscheidung über Stellungsnahmen und Satzungsbeschluss" für den Bebauungsplan Nr. 772 vor, der nun in die politische Beratung geht. Am Donnerstag, 2. Februar, bringt die Stadtverwaltung die Vorlage in den Stadtrat ein - sofern die Beschlussfassung dann wie geplant in der Sitzung am Dienstag, 28. Februar erfolgt, könnten die Investoren, First Retail Consult GmbH und Dr. Schmitter GmbH & Co Projektbau KG, Bauanträge einreichen und nach mehr als zehn Jahren ihre Idee vom „RheinBlick" verwirklichen. In direkter Nähe zum Rhein sollen Baugebiete mit Wohnraum, Gewerbe und öffentlichen Flächen entstehen.

„Auf mehr als 800 Seiten stellen wir in unterschiedlichen Gutachten Lösungen für alle im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung eingegangenen Stellungnahmen vor. Vier Anwaltskanzleien waren im Bauleitplanverfahren beteiligt. Im öffentlich-rechtlichen Rahmen haben wir damit vollumfänglich unsere Hausaufgaben gemacht und alles einer Stadtverwaltung mögliche getan", sagt Marcus Beyer. „Ich persönlich würde mich sehr freuen, wenn das Bauvorhaben nun in die Umsetzung käme. Hier werden Pläne für Brachflächen geliefert, die danach schreien, entwickelt zu werden. Und die Pläne hätten eine große Strahlkraft: Wir würden neue Menschen nach Uerdingen ziehen, die dort leben, arbeiten und investieren."

Nördlich vom Zollhof soll auf Initiative der First Retail Consult GmbH ein Park mit Büros, einem Hotel, Geschäften, Gastronomie, rund 130 Wohneinheiten und zentralen, öffentlichen Plätzen entstehen. Grafik: First Retail Consult GmbH
Grafik: First Retail Consult GmbH


Nördlich vom Zollhof soll auf Initiative der First Retail Consult GmbH ein Park mit Büros, einem Hotel, Geschäften, Gastronomie, rund 130 Wohneinheiten und zentralen, öffentlichen Plätzen entstehen. Grafik: First Retail Consult GmbH
Grafik: First Retail Consult GmbH

Das ist geplant

Südlich des Zollhofs plant der Investor Dr. Schmitter GmbH & Co Projektbau KG eine Landmarke mit rund 45 Wohneinheiten, einer Tiefgarage und Flächen für die gewerbliche Nutzung. Nördlich vom Zollhof soll auf Initiative der First Retail Consult GmbH ein Park mit Büros, einem Hotel, Geschäften, Gastronomie, rund 130 Wohneinheiten und zentralen, öffentlichen Plätzen entstehen. Beide Bauprojekte befinden sich unmittelbar am Wasser mit Blick auf den Rhein.

Sicherheitsabstände, Lärmkonzeption und Wohn- und Gewerbeaufteilung

In der umfangreichen Vorlage setzt sich die Stadtverwaltung vor allem mit Bestimmungen für Sicherheitsabstände, der vertikalen Gliederung, also Sicherstellung von Wohn- und Gewerbeaufteilung, sowie Lärmkonzeption und Hochwasserschutz auseinander. Die Verwaltung reagiert damit auf Stellungnahmen, die im Rahmen der Offenlage eingegangen sind. Abgestimmt mit der Bezirksregierung Düsseldorf und in enger Zusammenarbeit mit dem Chempark und der Stadtverwaltung haben spezialisierte Gutachter in einem langen Prozess Lösungen erarbeitet, die im B-Plan berücksichtigt werden.

Beide Bauvorhaben befinden sich in unmittelbarer Nähe zum Wasser. Grafik: Dr. Schmitter GmbH & Co Projektbau KG
Grafik: Dr. Schmitter GmbH & Co Projektbau KG

Südlich des Zollhofs plant der Investor Dr. Schmitter GmbH & Co Projektbau KG eine Landmarke mit rund 45 Wohneinheiten, einer Tiefgarage und Flächen für die gewerbliche Nutzung.  Grafik: Dr. Schmitter GmbH & Co Projektbau KG
Grafik: Dr. Schmitter GmbH & Co Projektbau KG

Es gibt vier Bebauungsgebiete

In diesem Rahmen wird das Bebauungsgebiet in insgesamt vier Teile eingeteilt. Gemein haben alle Abschnitte, dass sie als Mischgebiet festgelegt und Teile der Baugebiete von Wohnraum ausgeschlossen werden. So soll gewährleistet werden, dass sich Gewerbeflächen und Wohnraumflächen vermischen und keine reinen Wohngebiete entstehen. „Im Mischgebiet gelten andere Regelungen zu Immissionen, erläutert der Planungsdezernent. „Uns ist auch wichtig, dass durch eine Bebauung die umliegenden Betriebe in ihrer Entwicklung nicht beeinträchtigt werden."

Vergrößerungen des Chemparks werden mitgedacht

Selbst, wenn sich der Chempark zukünftig erweitern würde, könnten Lärmbestimmungen laut der Gutachten eingehalten werden. „Die Entwicklung der Pläne war sehr komplex, und die Gutachter sind dafür tief in die Produktionsketten des Chemparks eingeweiht worden", erklärt Beyer. „Ich bin davon überzeugt, dass ein B-Plan für alle Beteiligten am Ende mehr Sicherheit schafft, als das bislang unbeplante Gebiet bringt."

Planungsdezernent Marcus Beyer informiert über die Vorlage zum Rheinblick. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation Planungsdezernent Marcus Beyer informiert über die Vorlage zum Rheinblick.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

Der Rheinblick hat ein großes städtebaulichces Potential

Auf der Hand liegen für den Planungsdezernenten die städtebaulichen Potentiale, die ein Satzungsbeschluss bringen würde. Krefeld rückt nicht nur näher an den Rhein und Brachflächen verschwinden, sondern die Entwicklung von Wohnen, Gewerbe und öffentlichen Flächen schafft eine neue städtische Visitenkarte mit Strahlkraft über die Grenzen der Seidenstadt hinaus. Gleichzeitig wird der Hochwasserschutz ausgebaut und Privatinvestitionen mit öffentlichen Planungen verknüpft. „Es gibt prominente Vorbilder für solche Entwicklungen", bestätigt Beyer. „Da können wir in Nachbarstädte schauen, die ebenfalls attraktive Baugebiete am Rhein geschaffen haben, aber auch nach Hamburg, in zum Beispiel die Hafencity."

20-jährige Geschichte

Bereits seit den 1990er Jahren befindet sich in Krefeld ein entsprechender B-Plan im Gespräch. Nachdem Anfang der 2000er Jahre ein Satzungsbeschluss inklusive aller Beteiligungsverfahren für ungültig erklärt worden war, wird seit September 2011 mit dem B-Plan Nr. 772 ein neuer Satzungsbeschluss an gleicher Stelle vorbereitet. Insgesamt gab es bislang drei Offenlagen, deren Bearbeitung, aufgrund der Komplexität des Plangebiets immer wieder ins Verfahren gingen. Die Vorlage über die Entscheidung über Stellungsnahmen und den Satzungsbeschluss geht am 2. Februar zur Kenntnis in den Rat und am 23. Februar in die Bezirksvertretung Uerdingen. Ebenfalls am 23. Februar wird sie im Ausschuss für Planung, Bauen, Mobilität und Stadtentwicklung vorberaten. Am 28. Februar könnte der Rat beschließen. Mit einem entsprechenden B-Plan könnten die Investoren dann im nächsten Schritt die Bauanträge einreichen.

 

Weitere Beiträge mit Video:

Krefelds eigene Vier Wälle-Schokolade zum Stadtjubiläum
Der Fachbereich Vermessung, Kataster und Liegenschaften hat Krefelds eigene Vier Wälle-Schokolade herausgebracht. Fair hergestellt und vielfach auf den perfekten Geschmack getestet, wurde sie durch einen Krefelder Chocolatier gegossen. Die Schokolade zeigt die vier Wälle.
Stellen Krefelds Jubiläumsschokolade vor: (von links) Deike Herrmann, Georg Opdenberg, Björn Becker, Anna Kraska und Camilla Dünnwald. Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Erste Sprechstunde für Kinder bei Oberbürgermeister Frank Meyer
Die jüngsten Bürger Krefelds sollen künftig regelmäßig die Chance erhalten, ihre Fragen und Probleme direkt mit dem Oberbürgermeister zu diskutieren. Deshalb bietet Frank Meyer am 22. September, 14.30 Uhr, erstmals eine Sprechstunde für Kinder in seinem Büro an.
'Frank Meyer
Krefeld und Venlo besiegeln Städte-Kooperation mit ukrainischer Stadt
Mit einer bewegenden Feierstunde im Krefelder Rathaus haben Krefeld und Venlo eine Kooperation mit der ukrainischen Stadt Kropyvnytsky begonnen. Oberbürgermeister Frank Meyer betonte die tiefe Solidarität, die Europa weiterhin mit der Ukraine habe. Perspektivisch soll eine Städtefreundschaft zu Kropyvnytsky entstehen.
Kropyvnytsky
Film zum Kulturrucksack zeigt Kinder künstlerisch in Aktion
„Etwas tun, was man vielleicht noch nie getan hat.“ Der Kulturrucksack stößt die Tür zur Kultur auf – für Kinder und Jugendliche von 10 bis 14 Jahren. Ein neuer Film des Kulturbüros Krefeld informiert über das Landesprogramm, an dem unsere Stadt schon seit 2012 teilnimmt.
Der Kulturrucksack stößt die Tür zur Kultur auf – für Kinder und Jugendliche von 10 bis 14 Jahren.
85-jährige Marlies Knops mit dem Ehrenamtspreis ausgezeichnet
Oberbürgermeister Frank Meyer hat am 23. August in der Museumsscheune die 85-jährige Marlies Knops mit dem Ehrenamtspreis geehrt. Die Krefelderin hat sich über Jahrzehnte vor allem für das Quartier Grönland eingesetzt.
Marlies Knops wurde vom Oberbürgermeister Frank Meyer mit dem Ehrenamtspreis geehrt. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

 

Nachrichten zur stadtplanerischen Entwicklung des Gebiets im Nachrichtenarchiv:

Stadtwerft gewinnt Planungswettbewerb rund um das Rheinufer
Ufertreppe, Werftbühne und grüne Fuge - diese Ideen haben als Gesamtkonzept die Jury überzeugt. Der Entwurf der Berliner Büros wurde durch die Jury des Realisierungswettbewerbs Unteres Werft als Gewinner gekürt.
Große, hölzerne Bänke in einem schlichten Design gehören zum Siegerentwurf. Mit den Jahren soll sich die Patina dem Industriecharme des Geländes anpassen.Grafik: FRL Franz Reschke Landschaftsarchitektur, Freie Planungsgruppe Berlin
Vermessungsarbeiten „Unteres Werft“ fast abgeschlossen
März 2022: Sie gehören zu den unsichtbaren Machern in Krefeld: Die Abteilung Vermessungen ist in alle baulichen Projekte eingebunden. Ihre Arbeit haben sie, auch in Hinblick auf den Realisierungswettbewerb Unteres Werft, jetzt am Rheinufer vorgestellt.
Den symbolischen Lageplan übergibt Marvin Byrasch (links), Abteilungsleiter Vermessungstechnik, schon heute an Norbert Hudde, Fachbereichsleiter Stadt- und Verkehrsplanung. Die Vermessungsarbeiten am Rheinufer sind fast abgeschlossen.Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, D. Jochmann
Unteres Werft: Planungsausschuss beschließt Wettbewerb
Februar 2022: Im Bau- und Planungsausschuss wurde nun der nächste Schritt rund um den Umbau des Uerdinger Rheinufers absolviert und der „Freiraumplanerische Wettbewerb zur Neugestaltung Uferpromenade“ als Realisierungswettbewerb beschlossen.
Rund 3 Hektar umfasst das zu gestaltende Gebiet. 1,6 Kilometer davon liegen direkt am Rhein. Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Andreas Bischof

 

Weitere Themen aus der Stadtverwaltung: