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Ausstellung: GKK-Künstler werfen den „Blick nach vorn“

Veröffentlicht am: 06.07.2022

GKK-Vorsitzende Christiane Behr in der aktuellen Ausstellung "Blick nach vorn". Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Dirk Jochmann
GKK-Vorsitzende Christiane Behr in der aktuellen Ausstellung "Blick nach vorn".
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Dirk Jochmann

Im Kunstspektrum an der St.-Anton-Straße werden 28 Positionen gezeigt

Auf den ersten Blick mag es anmuten wie eine Vulkanlandschaft. Aus dem Erdinnern quillt rotleuchtendes Magma und schiebt sich über bereits erkaltete Lava. Wie aus dem Nichts schaut auf einmal ein Augenpaar den Betrachter an. Die Perspektive leicht verändert, lassen sich Nase, Mund, schließlich ein Gesicht in dieser Hügellandschaft erkennen. „Blickwinkel" (2018) heißt die Arbeit von Rita Wilmesmeier. Es ist eine von 28 Positionen, die zurzeit im Kunstspektrum in der Ausstellung „Blick nach vorn" der Gemeinschaft Krefelder Künstler (GKK) gezeigt wird. Im Haus an der St.-Anton-Straße 90 reicht das Spektrum der beteiligten Werke von GKK-Mitgliedern von Fotografien, Holzschnitten, Zeichnungen, digitalen Formen, Aquarellen, bis hin zu Mischtechniken und Acrylbildern auf Leinwand.

"Blickwinkel" und "Mientje"

„Viele meiner Arbeiten entstehen auf selbstgebauten Bildträgern, die meistens dreidimensional und mit reliefartigen Strukturen konzipiert sind", berichtet Wilmesmeier. Das im Kunstspektrum ausgestellte Bildobjekt ist aus mehrschichtigem Papier in Mischtechnik angelegt und scheint vor der Wand zu schweben. Dem „Blickwinkel" ist in dem kleinen Raum das Diptychon „Mientje" von Andrea Zmrzlak gegenübergesetzt. Beide Teile wirken finster: Eine Gras- und Waldszene einerseits, eine Grashügellandschaft andererseits, in der eine junge Frau Richtung Sonnenaufgang oder -untergang schaut und ihr Gesicht und Hände in einem Rotorange erstrahlt.

"relivs" und "De Stijl"

Wie Aufnahmen einer Wärmebildkamera wirkt die sechsteilige Bildergruppe aus der Serie „relics" (2020) von Marianne Reiners-Maaz. Hinter der Arbeit an diesen Gesichtern, die im ersten Schritt nach zeitgenössischen Pressefotos gemalt wurden, stand für Reiners-Maaz unter anderem die Frage, bis zu welchem Grad an Zerstörung oder Deformation des Äußeren sich Mimik und menschlicher Ausdruck weiterhin erkennen lassen Die Collagen (2022) von Karl-Heinz Heming erinnern an Arbeiten der Künstlervereinigung „De Stijl", die aus seiner umfangreichen Serie von plastischen Reliefs im Kleinformat stammen. Das bemalte und gesägte Pappelsperrholz hat er auf Arches-Büttenpapier montiert.

Nach Corona den Blick nach vorn

„Nach der schwierigen Zeit der Pandemie war uns der Blick nach vorn wichtig", sagt die GKK-Vorsitzende Christiane Behr. Die heterogene Ausstellung zeigt sowohl alte als auch neue Positionen. „Der Titel wird vorgegeben und unsere Mitglieder können sich dann mit ihren Arbeiten bewerben", so Behr. Die Hängung in den einzelnen Räumen stellt interessante Bezüge her, obwohl die Werke zeitlich getrennt und ohne Absprache entstanden sind. „Wir wollen auch unsere Bandbreite präsentieren", betont Behr. Und so gibt es für Besucher bis Sonntag, 24. Juli, im Kunstspektrum vieles zu entdecken. Die GKK wird durch das Kulturbüro der Stadt Krefeld gefördert. Weitere Informationen und Öffnungszeiten stehen unter www.gkk-ev.de.