Inhaltsbereich

Gemeinsam für eine bunte Stadt: Sieben Künstler gestalten Wände

Veröffentlicht am: 22.05.2023

Ein Kunstwerk entsteht. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, D. Jochmann
Ein Kunstwerk entsteht. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, D. Jochmann

Streetart in Krefeld

Die Stadt soll bunter werden: Mit dieser Mission haben sieben Street-Art-Künstler in den vergangenen Tagen große Mauern, Wände und Freiflächen in der erweiterten Innenstadt mit Pinsel und Sprühdose bearbeitet. Entstanden sind sechs Wandgemälde, die triste graue Flächen in echte Hingucker verwandeln. Die Palette reicht von abstrakten Mustern über realistische Darstellungen bis hin zu märchenhaften, fantastischen Motiven. „Diese Aktion zeigt, was Krefeld sein kann", sagt Claire Neidhardt, Leiterin des Stadtmarketings. Sie lobt vor allem den Mut und die Experimentierfreude der Hauseigentümer: „Wir sind ja sehr viel auf privaten Flächen unterwegs. Ich bin froh, dass sich die Eigentümer darauf eingelassen haben, ihre Wände zur Verfügung zu stellen, obwohl sie vorher nicht wussten, welches Bild am Ende dort erscheinen wird."

Science-Fiction-Motive

Diese kreative Freiheit ist fester Bestandteil des Projekts. Die teils lokalen, teils internationalen Künstler erhalten nahezu keine Vorgaben - lediglich extremistische oder allzu verstörende Inhalte sind untersagt. Der spanische Künstler Javier Landa Blanco, der unter dem Künstlernamen Jabi Corte agiert, hat sich für ein Motiv mit zwei Astronauten entschieden, das nun die Seitenwand des ehemaligen Gebäudes der Wohnstätte an der Königstraße ziert. „Die Leute sollen nicht einfach vorbeilaufen, sondern genau hinschauen", erklärt der Künstler. „Sie können das Motiv als Metapher lesen oder sich ihr eigenes kleines Abenteuer vorstellen." Jabi Corte selbst sieht in den Raumfahrern Abbilder seiner Tante und seines Onkels, die im vergangenen Jahr gestorben sind und nun auf die Erde und ihren Neffen herunterblicken. Unbewusst hat der Künstler damit auch eine visuelle Verbindung zu den Science-Fiction-Motiven geknüpft, die auf dem benachbarten Seidenweberhaus aufgemalt sind.

Bildergallerie der ersten Kunstwerke
Elf weitere Künstler im August

Die „Urban Art Gallery" im Jahr des Stadtjubiläums „650 Jahre Krefeld" ist die insgesamt fünfte Street-Art-Aktion, die das Stadtmarketing organisiert hat. Nach dem Krefelder Umweltzentrum („Wood Art Gallery", 2015), dem Rheinufer („Rhine Side Gallery", 2017), dem unterirdischen Bunker am Hauptbahnhof („Down Town Gallery", 2019) und dem Seidenweberhaus („Silk City Gallery", 2021) wandert das Projekt nun durch die gesamte Stadt. Im August sollen nochmals elf Künstler insgesamt sieben weitere Standorte gestalten. Parallel entsteht gegenüber vom Großmarkt ein Gemeinschaftswerk: „Wir wollen dort die unterschiedlichen Stile zusammenführen und ein Erkennungszeichen jedes Künstlers an zentraler Stelle verewigen", betont Claire Neidhardt, die das Street-Art-Projekt gemeinsam mit Melanie Stumpen aus ihrem Team organisiert hat.

Der Aufwand hat sich gelohnt

Die künstlerische Gesamtleitung liegt beim Krefelder Kollektiv „betont.es" mit Clemens Brück und Sebastian Saffenreuter. Sie haben die Kommunikation mit den Künstlern übernommen und für die Vielfalt und Qualität der ganz unterschiedlichen Handschriften gesorgt. „Street Art gehört zu einer modernen Stadt", sagt Clemens Brück. „Diese Aktion küsst Krefeld wach, weil wir nach acht Jahren den Schritt vom lokal begrenzten Raum in die gesamte Stadt wagen." Bevor der erste Pinselstrich gesetzt werden konnte, war jedoch für das Stadtmarketing und die Kuratoren viel Organisation vonnöten: Neben Gesprächen mit den Eigentümern mussten die Genehmigungen eingeholt werden. Mit Hilfe lokaler Partner wurden Hubwagen und Gerüste aufgestellt, denn ein Großteil der Arbeit musste in luftiger Höhe erfolgen. Zum Teil wurden auch ganze Straßen abgesperrt. Beim Anblick der fertigen Gemälde kann man schon jetzt sagen: Der Aufwand hat sich gelohnt.

Die gestalteten Flächen liegen an der Ritterstraße 301, an der Schneiderstraße 71, an der Königstraße 192a, an der Horkesgath 33, am Dampfmühlenweg 8 und an der Hardenbergstraße 19. Die gemeinsame Galerie entsteht gegenüber vom Großmarkt an der Oppumer Straße. Die zweite Gruppe von Künstlern, die weitere Flächen gestaltet, wird vom 6. bis 11. August zu Gast in Krefeld sein.

 

Weitere Beiträge zum Stadtjubiläum aus dem Nachrichtenarchiv:
Stadtjubiläum: Anmelden zum kostenfreien Bandoneon-Workshop
Anlässlich des 650. Krefelder Stadtjubiläums gibt es am Samstag, 28. Oktober, einen kostenfreien Bandoneon-Workshop für Interessierte auch ohne Vorbildung. Anmeldungen sind ab Freitag, 1. September, möglich. Das Angebot ist grundsätzlich für alle Musikinteressierten gedacht, die sich für das Bandoneon interessieren.
Ein Bandoneon.Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Stadt feiert Weltkindertag mit großem Familienfest am 3. September
Kostenfreie Spielaktionen und Bühnenprogramme im Stadtwald: 57 Gruppen und Organisationen – so viele wie noch nie – bieten Aktionen an für Kinder, ihre Eltern, Großeltern, Freunde und Bekannte an.
Weltkindertag Stadtwald
Knotenpunkt-System wird zum Auftakt des Stadtradelns aktiviert
Oberbürgermeister Frank Meyer eröffnet dreiwöchige Stadtradel-Aktion. Zum Auftakt gibt es eine Tour zu den ersten installierten Knotenpunkt. Die Bürgerinnen und Bürger können sich weiterhin für das Stadtradeln anmelden.
Stadtradel-Logo mit Sprühkreide
Aktionstag „Kawupptich“ für Krefelder Senioren
Der krieewelsche Ausdruck Kawupptich, der für Schwung, Bewegung und Temperament steht, dürfte den meisten Krefelder Senioren ein Begriff sein. Gemeinsam laden die Pflegeberatung und Altenhilfe sowie der Pflegestützpunkt der Stadt Krefeld im Rahmen des Stadtjubiläums „650 Jahre“ Krefeld ein.
Das Rathaus am Von-der-Leyen-Platz. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Verleihung des Krefelder Preises für Fantastische Literatur
In und um Burg Linn findet an dem Preis-Wochenende das zweite „Festival der Fantasie und Krähen-Fee 2023 statt. . An diversen Ständen haben Besucher zudem die Möglichkeit, mit Künstlern und Autoren ins Gespräch zu kommen. Neben Lesungen und Workshops gibt es Aufführungen von Fakiren, Feuershows und Rittern sowie zahlreiche Mitmachangebote für das junge Publikum.
Boris Koch (Text) und Frauke Berger (Zeichnung) sind die diesjährigen Gewinner des "Preises für Fantastische Literatur". Bild: Kathleen Weise (Boris Koch) und Frauke Berger (Frauke Berger)

 

Weitere Themen aus der Stadtverwaltung: