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Ruhig und besonnen gegen eine einmalige Infektionswelle

Veröffentlicht am: 05.04.2020

Dirk Hagenräke ist als Gesundheitsingenieur derzeit im Dauereinsatz.  Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Dirk Hagenräke ist als Gesundheitsingenieur derzeit im Dauereinsatz.
Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof

Fachbereich Gesundheit im Dauereinsatz

Dirk Hagenräke entschuldigt sich mehrfach: Während des Telefon- Interviews wird er immer wieder unterbrochen. Der leitende Mitarbeiter des städtischen Gesundheitsamts wird von Kolleginnen und Kollegen gefragt, muss Entscheidungen treffen, delegieren. Kurz: Die Arbeit ruft. Knapp 20 Minuten nimmt er sich dennoch Zeit.

Schweinegrippe, „normale Grippe", Noroviren, Meningitis - Dirk Hagenräke, Abteilungsleiter Infektionsund Gesundheitsschutz, und sein Team kennen sich sehr gut aus mit Krankheiten, die binnen relativer kurzer Zeit für viele Fallzahlen sorgen. Aber natürlich ist Corona auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamts Krefeld eine bis dato einmalige Infektionswelle.

Die "Corona-Behörde"

Um möglichst optimal vorbereitet zu sein, hat die Behörde früh reagiert und das Personal aufgestockt. So arbeiten in „normalen Zeiten" acht Leute in Hagenräkes Abteilung, je nach Lage sind es jetzt manchmal 30. Sechs Abteilungen gibt es im Gesundheitsamt insgesamt, an mehreren Stellen im Haus wurde die Mitarbeiterzahl erhöht. Das Gesundheitsamt wurde faktisch zur „Corona-Behörde".

So ist das Prozedere nach einer Positivtestung

„Wir kümmern sich um die sogenannte Fallermittlung und nehmen den Kontakt mit den Betroffnen auf", erklärt der Abteilungsleiter die Aufgabe seines Teams. Ein typischer Fall: Das Diagnosezentrum, welches in Zusammenarbeit mit Deutschen Roten Kreuz von der Stadt Krefeld betrieben wird, meldet einen positiven Befund nach Labortest. „Dann rufen wir bei der- oder demjenigen an, teilen das Ergebnis mit, fragen nach dem Befinden und führen Ermittlungen durch", sagt Hagenräke. Ermittlungen heißt: Wo war die Person in den vergangenen Tagen? Wie oder durch wen hat sie sich angesteckt? Mit wem hatte sie danach Kontakt, die möglicherweise ebenfalls getestet werden müssen?

Die Behörde spricht die Quarantäne aus

Außerdem, auch das ist eine wichtige Aufgabe, spricht die Behörde eine mündliche Verfügung aus: Ab sofort gilt „Quarantäne". „Später kommt dann noch ein amtliches Schreiben per Post", sagt Hagenräke. Wer keine oder kaum Symptome verspürt, bleibt zuhause, in schwereren Fällen ist die Behandlung im Krankenhaus nötig. Die Abteilung liefert auch die Zahlen ans Gesundheitsministerium in Düsseldorf. Einmal täglich wird aktualisiert. Krefelderinnen und Krefelder, die Fragen rund um das Thema Corona haben oder besorgt sind, finden Infos und Hilfe bei der allgemeinen Hotline (02151/862222). „Bei einem begründeten Ansteckungsverdacht sollte dagegen gleich die Hotline des Diagnosezentrums gewählt werden", rät Dirk Hagenräker:

Unter 02151 8619700 finde dann bereits eine Art „Mini-Beratung" statt. Unter anderem werden Symptome abgefragt. Abschließend erfolgt die Vergabe eines Test-Termins vor Ort - und die dringende Bitte, bis dahin zuhause zu bleiben und direkte Kontakte zu vermeiden.

 

 

Alle Beiträge aus der Sonderveröffentlichung rund um das Thema "Krefeld in Zeiten der Pandemie":
Das Gebot der Stunde lautet: Helfen, wo man helfen kann
Ehrenamtliche Initiativen nähen Schutzmasken für Pflegedienste und Hilfsorganisationen: Mit dabei sind unter anderem die Wiege, die Seebrücke und das Theater.
Überall in Krefeld werden derzeit Masken genäht und verteilt: Auch Petra Rögels von der Wiege näht fleißig. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Dirk Jochmann
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Überall in Krefeld werden derzeit Masken genäht und verteilt: Auch Petra Rögels von der Wiege näht fleißig. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Dirk Jochmann
Das Gebot der Stunde lautet: Helfen, wo man helfen kann
Ehrenamtliche Initiativen nähen Schutzmasken für Pflegedienste und Hilfsorganisationen: Mit dabei sind unter anderem die Wiege, die Seebrücke und das Theater.
Überall in Krefeld werden derzeit Masken genäht und verteilt: Auch Petra Rögels von der Wiege näht fleißig. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Dirk Jochmann
Ruhig und besonnen gegen eine einmalige Infektionswelle
Das Personal im Gesundheitsamt wurde deutlich aufgestockt. Dirk Hagenräke gibt Einblick in die Arbeit des Gesundheitsamts,
Dirk Hagenräke ist als Gesundheitsingenieur derzeit im Dauereinsatz. Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Im Dauereinsatz gegen die Epidemie
Andre Wiegratz, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes, arbeitet in Corona-Zeiten am Limit. Hier erzählt er von den Herausforderungen.
Der promovierte Mediziner Andre Wiegratz hat beruflich schon viele Extremsituationen erlebt, aber Corona stellt ihn vor neue Herausforderungen.Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof

 

 

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