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Museum Burg Linn macht Sportgeschichte(n) lebendig

Veröffentlicht am: 13.06.2021

Auch die Krefeld Pinguine und der KEV sind Thema in der Ausstellung. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof>
Auch die Krefeld Pinguine und der KEV sind Thema in der Ausstellung.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof

Aktuell erinnert eine Ausstellung an große Momente des Krefelder Sportlebens

Wie so vieles wurde diese Ausstellung durch Corona verzögert. Doch seit Anfang Juni können sich Jung und Alt im Museum Burg Linn über die „Krefelder Sportgeschichte" informieren.

Es ist die erste Schau dieser Art, Anlass war unter anderem das 100-jährigen Bestehen des Stadtsportbundes. Im Vorfeld hatte Kurator Dr. Christoph Dautermann, stellvertretender Museumsleiter, die Krefelderinnen und Krefelder gebeten, ihm Exponate, Dokumente, Fotos und Filmaufnahmen zukommen zu lassen. Dautermann hat für seine Nachforschungen in zahlreichen Archiven gestöbert und dabei einige Schätze gehoben. Viele Krefelder Sportvereine und ehemalige Athleten, aber auch Privatsammler haben dazu beigetragen, dass die Ausstellung so spannend geworden ist.

Trikots & Medaillen von Junkermann

In Linn zu sehen sind nun unter anderem eine NSU-Steher-Maschine aus dem Jahr 1937, die im Bahnradsport für Windschatten sorgte. Der ehemalige Radsport-Olympiasieger Lothar Claesges hat seine Olympia- Goldmedaille von 1964 beigesteuert, und von Hennes Junkermann sind Trikots und Medaillen zu bewundern. Bei den Fußballfans dürfte sich der Pulsschlag erhöhen, wenn sie vor der Vitrine mit dem DFB-Pokal stehen, den Bayer 05 Uerdingen 1985 gewonnen hat. Die Glanzzeiten der Krefelder Ruderer symbolisiert der „Einer mit Steuermann", ein altes Schätzchen aus den 1920ern, das der Crefelder Ruderclub eigens nach Linn transportiert hat. Nicht zuletzt ist eine der erfolgreichsten Ringerinnen, die in Krefeld geborene Aline Rotter-Focken, mit ihrer im Dezember 2020 bei der WM in Belgrad gewonnenen Goldmedaille vertreten.

An die glorreichen Erfolge der Handballer aus Oppum wird in der Ausstellung auch erinnert. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
An die glorreichen Erfolge der Handballer aus Oppum wird in der Ausstellung auch erinnert.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof

Dr. Dautermann hat ein Buch zur Ausstellung geschrieben

Dr. Christoph Dautermann, der auch ein Buch zur Ausstellung geschrieben hat (erschienen im Michael Imhof Verlag), will vergessene Weltklasse- Athleten aus der Seidenstadt wieder ins Gedächtnis rufen. Es gibt in der Krefelder Sportgeschichte zwar viele bekannte Persönlichkeiten, die bis heute Erinnerungen wecken. Doch andere Namen aus der Leichtathletik, wie Leo Lickes oder Paul Schochow, lösten oft nur Achselzucken aus. Die Ausstellung spannt einen Bogen von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Das Interesse an dieser Geschichte - und den Geschichten - dürfte hoch sein. Gilt Krefeld doch als Sportstadt und das aus Sicht des Kurators völlig zu Recht: „Der Krefelder Stadtsportbund verzeichnet ge- genwärtig insgesamt 213 registrierte bzw. dem Stadtsportbund angeschlossene Vereine. Wir gehen von etwa 65.000 in Vereinen aktiven Sportlern aus." Hinzu kommen die vielen „individuell im Wald oder im Fitness-Studio Sport treibenden Menschen".

Krefelder Erfolge können sich sehen lassen

Sie können, obwohl meist unbewusst, auf einer langen und beachtlichen Tradition aufbauen. Denn „was Krefelder Sportler und Sportlerinnen in allen möglichen Disziplinen in den vergangenen 150 Jahren geleistet haben, kann sich sehen lassen", betont der Historiker, der einige in Zeitungen und Festschriften notierte Spitzenleistungen zusammengetragen hat. Vollständigkeit sei unmöglich, denn die Meistertitel, Teilnahmen an Deutschen-, Europaund Weltmeisterschaften, Olympiaden etc. sind kaum zu zählen. Von Leistungen auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene ganz zu schweigen. „Aber was ist mit den Zweit- und Drittplatzierten, gar mit denen, die es nicht aufs Siegerpodest geschafft haben? Und was ist mit denen, die den Sport gar nicht unter dem Leistungsgedanken betrachten, sondern aus ganz anderen Motiven, etwa Gesundheits oder Geselligkeitsgründen dabei waren und sind? Sie sind nicht vergessen - auch dem Breitensport soll die Ausstellung ein temporäres Denkmal setzen.

Zu sehen sind die „Krefelder Sportgeschichten" bis Anfang des kommenden Jahres.

 

 

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