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Energiesparcontracting
Eine Photovoltaikanlage auf der Prinz-Ferdinand-Schule.
Bild: Stadt Krefeld, ZGM
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
Klimaschutz gewann in den letzten Jahren, auch für das Zentrale Gebäudemanagement (ZGM), zunehmend an zentraler Bedeutung. Um den Zukunftsthemen Rechnung zu tragen und die übergeordneten Ziele in konkrete Maßnahmen umzusetzen, sind eine Vielzahl potentieller Handlungsbereiche zu analysieren und vorhandene Ressourcen so effizient wie möglich einzusetzen. Mittel- bis langfristig wird es sowohl für die Umwelt als auch finanziell einen großen Unterschied machen, wieviel Energie verbraucht, mit welchem Energieträger geheizt und ob die Energie nur bezogen oder vor Ort regenerativ erzeugt wird.
Zur Deckung des eigenen Strombedarfes sind hohe Anstrengungen und Ressourcen erforderlich, um schnellstmöglich alle geeigneten Flächen auf und an städtischen Gebäuden mit Photovoltaik auszustatten. Dabei darf die nötige Anpassung an den Klimawandel nicht vernachlässigt werden. So bleiben kleinklimatische Effekte von Gründächern, Dachbegrünungen, Fassadenbegrünungen, Bäume, offene Freiräume und Schatteneffekte aus der Gebäudestellung essentiell.
Das ZGM Krefeld ist sich seiner Verantwortung und Vorbildfunktion bewusst. Wir haben in den letzten zwei Jahren mit der Einführung des Energiemanagements sowie der Implementierung der Standards zu nachhaltigem Bauen zur Zielerreichung klimaneutraler Gebäude beigetragen. Die Maßnahmen zum nachhaltigen Bauen umfassen grundsätzlich die Minimierung der Klimafolgeschäden durch eine lebenszyklusorientierte Planung. Hier werden sowohl die Umwelteinwirkungen bei der Herstellung als auch beim Betrieb bzw. beim Rückbau des Gebäudes betrachtet. Die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien bei gleichzeitiger Minimierung des Endenergiebedarfs sowie die Aufschaltung auf die Gebäudeautomation des ZGM tragen zu einer Verringerung der emissionsbedingten Umwelteinwirkungen bei.
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Im Rahmen des Integrierten Klimaschutzkonzeptes „KrefeldKlima 2030" wurde die Handlungsmaßnahme KO-1a „Fortentwicklung des Energiemanagements und Einführung eines Energiemanagementsystems (EnMS) nach bzw. in Anlehnung an ISO 50001 für alle städtischen Liegenschaften (Verbrauchscontrolling, Betriebsoptimierung, geringinvestive Maßnahmen, Nutzerschulungen) mit höchster Priorität „1" beschlossen.
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In der Sitzung des Betriebsausschusses vom 07.09.2022 wurde darüber informiert, dass die Stadt Krefeld als Modellkommune für das Modellvorhaben der Deutschen Energieagentur (dena) „Co2ntrachting: build the future!" ausgewählt wurde.Die Pressemitteilung dazu finden Sie hier.
Im Rahmen des Modellvorhabens werden 51 Liegenschaften mit 146 Gebäuden betrachtet. Lag bislang der Fokus auf einer quartiersbezogenen Einteilung nach drei Gebäudepools, so wurde nunmehr bei einem ersten Auftakttermin am 18.01.2023 folgender Dreisprung modelliert:
- Pool 1: Klassische Durchführung eines Energiesparcontractings mit dem Fokus auf die Anlagentechnik. Hierzu werden Gebäude identifiziert bei welchen davon auszugehen ist, dass eine Klimaneutralstellung nicht erzielt werden kann. Dies wird beispielsweise bei verschiedenen denkmalsgeschützten Gebäuden, wie der Burg Linn der Fall sein.
- Pool 2: Durchführung eines Energiesparcontractings Plus mit dem Fokus auf die Anlagentechnik und zusätzlich der Gebäudehülle. Es werden Gebäude identifiziert, bei welchen energieeffizienzsteigernde Maßnahmen die Zielerreichung einer Klimaneutralität herbeiführen.
- Pool 3: Durchführung eines Pilotprojekts mit Vorbildcharakter im Rahmen eines Quartiers unter dem Aspekt der Zielerreichung der Klimaneutralität.
Die nächsten Schritte liegen nun in der Identifizierung der Gebäude für die jeweiligen Pools.
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Insgesamt sollen 195 Liegenschaften mit 570 Gebäuden in ein Energiesparcontracting geführt werden. Auch für neun weitere Gebäudepools, die nicht vom Modellvorhaben der dena begleitet werden, stehen die nächsten Schritte an. Unter dem Aspekt der Klimaneutralstellung des Gebäudebestandes des ZGM wurde eine Projektskizze entwickelt. Diese wirft die Frage nach Konzepten auf, die Lösungen aufzeigen, wie eine Klimaneutralstellung dieser Gebäude bis 2035 erzielt werden kann, ggfs. zumindest bilanziell.
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Anhand dieser Skizze ist eine europaweite Markterkundung geplant. Dazu wird derzeit eine Auftaktveranstaltung für interessierte Unternehmen, Investoren, Contractoren, Projektentwickler, Finanzierer u.a. terminiert.
Nach Abschluss dieser europaweiten Markterkundung kann anhand der eingereichten Konzepte eine Analyse zum Finanzbedarf und der Zielerreichungsquote abgeleitet werden.
Auf Grundlage dieser Ergebnisse werden die weiteren Entscheidungsprozesse eingeleitet.
Parallel erfolgen auf Landes- wie auch auf Bundesebene Abstimmungen zu möglichen Förderungen und Finanzierungsmöglichkeiten.
Markterkundung zum Energiesparcontracting:


Dachbegrünung an der Bismarckschule
Bild: Stadt Krefeld, ZGM
Erwartungen an ESC:
- Vollständige Umrüstung auf LED-Beleuchtung
- Errichtung von Photovoltaikanlagen
- Installation von Heizsystemen mit nachhaltigen Brennstoffen
- Optimierung aller Regelmöglichkeiten technischer Anlagen und die Aufschaltung auf die MBE der GA (gebäude- und raumbezogene Regeltechnik)
- Einsatz intelligenter Gebäudesensorik (gebäude- und raumbezogene Steuerung)
- Fortentwicklung des Energiemanagements mit Ausstattung fernauslesbarer Zähler aller Liegenschaften nach Vorgaben des ZGM
- Möglichkeiten zur Dämmung der Gebäudehülle, bspw. Austausch der Fenster, Dachbegrünung, -sanierung - Energieeffizienzmaßnahmen allgemein
- Entwicklung und Etablierung ESC-Dienstleistungsmarkt, Gleichbehandlung Länder / Kommunen
- Attraktivitätssteigerung für Investoren durch Geleichbehandlung Länder / Kommunen und Förderung ESC-Projekte
- Synergieeffekte durch quartierbezogene Lösungen / Einbeziehung privater Dritter / Förderanreize
Bei der Auftaktveranstaltung im Rathaus
Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Ziele des Modellvorhabens:
- Orientierungshilfe bieten und zur Nachahmung anregen
- ESC-Know-how bei städtischen Akteuren aufbauen und implementieren
- Rahmenbedingungen für NRW aufzeigen und gegebenenfalls, deren Verbesserung/Vereinheitlichung zu anderen Bundesländern auf den Weg bringen
- Attraktivitätssteigerung für Investoren durch niederschwellige und einheitliche Regelungen
- den Markt für die vielversprechende Energiedienstleistung optimieren indem Förderanreize geschaffen werden (bspw. Klimaneutralstellung / Bilanzierungsnachweise)
- Vorbildfunktion und zugleich Initiator für private Dritte
- Mitmach- und Synergieeffekte durch quartiersbezogene Lösungen
Grafik: Stadt Krefeld, ZGM
Ziele des ZGM:
- Umsetzung gesetzlicher Vorgaben (Klimaschutzgesetz, GEG, Energiesparverordnungen)
- Umsetzung Beschlusslagen Stadt Krefeld
- Schaffung klimaneutraler Gebäude in Einklang mit dem Integrierten Klimaschutzkonzept „KrefeldKlima 2030" und dem Programm „Krefeld Klimaneutral 2035"
- Nachhaltige Umsetzung erforderlicher Energieeffizienzmaßnahmen gemäß der Nachhaltigkeitsstandards der Stadt Krefeld inklusive Anbindung der Gebäudeautomation an die Energiemanagementsoftware
- Wirtschaftliche Umsetzungen der erforderlichen Energieeffizienzmaßnahmen
- Realisierung von Energieeffizienzmaßnahmen im Rahmen des ESC ohne Baukostenzuschüsse
- Nutzung und Einbindung des personellen Knowhows und der personellen Ressourcen des ZGM
- Umsetzung der (Bau-)Maßnahmen innerhalb des Bestands und Betriebs
- Fördermittelakquise und Markterkundung
Pressemitteilungen rund um das Energiesparcontracting:




Kontakt
Anschrift
Zentrales Gebäudemanagement
Mevissenstraße 65
47803 Krefeld