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Weg für den Surfpark ist frei

Veröffentlicht am: 26.11.2021

Verkehrsflüsse, Lärmbelastung, Lichteffekte, Artenschutz, Landschaftsbild: Die Stadt Krefeld hat die Rahmenbedingungen für den Bau eines Surfparks am Elfrather See in den vergangenen zwei Jahren gründlich prüfen lassen - und ist zu einem klaren Ergebnis gekommen. „Dieses tolle Projekt ist rechtlich möglich, und es ist absolut umsetzbar. Diese Fakten machen Mut - und sie machen Lust auf mehr. Sie tragen außerdem zur Versachlichung einer Diskussion bei, die zuletzt manchmal aufgrund von Mutmaßungen und Bauchgefühlen geführt wurde", sagt Stadtdirektor und Sportdezernent Markus Schön. Er sieht die Vision eines Surfparks am E-See als „wichtigen Impuls für die Sportstadt Krefeld".

Blick von oben auf den Surfpark. Animation: Kauth & von Buch - ArchitekturbüroBlick von oben auf den Surfpark.
Animation: Kauth & von Buch - Architekturbüro

Die finale Entscheidung über die Offenlage der Pläne trifft am 9. Dezember im Stadtrat die Politik. Ab Januar hat dann voraussichtlich die Bürgerschaft sechs Wochen lang die Möglichkeit, die Bauleitplanung und die Gutachten unter die Lupe und dazu Stellung zu nehmen. „Die Pläne und alle Unterlagen werden dann auch online einsehbar sein. Die Kolleginnen und Kollegen in der Verwaltung sind bei Fragen ansprechbar. Wenn sich aus den Stellungnahmen eine überraschende Erkenntnis ergibt, werden wir darauf reagieren", sagt Bau- und Planungsdezernent Marcus Beyer. Grundsätzlich geht er jedoch nach Abschluss aller Prüfungen und Gutachten davon aus, dass „die Vorhaben Surfpark und Campingplatz aus planungs- und artenschutzrechtlicher Sicht umgesetzt werden können".

Blick auf den Eingangsbereich am Campingplatz. Animation: Kauth & von Buch - ArchitekturbüroBlick auf den Eingangsbereich am Campingplatz.
Animation: Kauth & von Buch - Architekturbüro

Wie der Dezernent weiter erläutert, schützen sowohl das Empfangsgebäude des Surfparks als auch ein künstlicher Wall die nördlich gelegene Wohnbebauung vor akustischen Einflüssen. Eine Schrankenanlage soll verhindern, dass der Zufahrtsverkehr Wohngebiete belastet. Die Besucher sollen über die A57 und den Charlottering zum Surfpark gelangen. Ein Parkplatz mit 370 Stellplätzen wird südlich des Areals angesiedelt. „Der Empfangsbereich des Parks besteht aus einem begrünten Gebäude, das in die Topographie eingebettet ist und sich in der Landschaft versteckt. Der beliebte Spazierweg am Ufer des Elfrather Sees steht weiterhin der Öffentlichkeit zur Verfügung", erklärt Marcus Beyer. Der Elfrather See soll auf diese Weise auch nach dem Bau des Surfparks komplett zu umrunden sein.

Planungsdezernent Marcus Beyer, Stadtdirektor Markus Schön und Ralf Panning, Fachbereich Sport und Sportförderung (von links), stellen den Sachstand zum Surfpark vor. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. BischofPlanungsdezernent Marcus Beyer, Stadtdirektor Markus Schön und Ralf Panning, Fachbereich Sport und Sportförderung (von links), stellen den Sachstand zum Surfpark vor.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof

Umweltdezernentin Sabine Lauxen erläutert die möglichen Auswirkungen auf den Artenschutz. So sollen Schutzzonen für den am E-See ansässigen Mäusebussard ebenso geschaffen werden wie für Kiebitz und Flussregenpfeifer. Hinzu kommen Nisthilfen für den Star und ein Amphibienzaun. „Die gesamten Bauarbeiten werden ökologisch begleitet. Außerdem werden neue Gehölzstrukturen gepflanzt und Freiflächen geschaffen. Das Beleuchtungskonzept bei Nacht trägt dafür Sorge, dass möglichst wenig Lichtverschmutzung die Umgebung belastet", sagt Sabine Lauxen. Aus Sicht des Artenschutzes sei das Vorhaben Surfpark also umsetzbar. Für die Eingriffe in Natur und Landschaft werden sowohl im Plangebiet neue Bäume, Sträucher und Blühstreifen gepflanzt als auch an fünf weiteren Standorten im Stadtgebiet Ausgleichsflächen geschaffen - in den Niepkuhlen, im Latumer und im Hülser Bruch. „Es war uns wichtig, dass dies nicht in anderen Kommunen passiert, sondern auf Krefelder Stadtgebiet", betont die Dezernentin.

Blick auf den Eingangsbereich an der Nordseite. Animation: Kauth & von Buch - ArchitekturbüroBlick auf den Eingangsbereich an der Nordseite.
Animation: Kauth & von Buch - Architekturbüro

Der Surfpark mit Wavegarden-Technologie und der Campingplatz sollen knapp neun Hektar Fläche umfassen. Im Dezember 2019 hatten die Stadt Krefeld und der Projektentwickler Elakari eine Absichtserklärung (Letter of Intent) für das Projekt unterzeichnet. Anfang Februar 2020 hat der Stadtrat den einleitenden Beschluss für die erforderlichen Bauleitplanverfahren gefasst. Elakari möchte für die Surfanlage mit Gastronomie-, Sport- und Freizeitangeboten rund 40 Millionen Euro investieren. Neben der Surflagune sind dort Flächen für Beach-Soccer, Volleyball, Pumptrack und Klettern vorgesehen. Die Sport- und Freizeitfunktion des gesamten Areals am Elfrather See soll in den kommenden Jahren gestärkt und ausgebaut werden. Dafür entwickelt die Stadt unter Beteiligung von Vereinen und Bürgerschaft den „Masterplan Elfrather See", der unter anderem die Reaktivierung des Badesees, frei verfügbare Sport- und Freizeitangebote und naturnahe Nutzungen vorsieht.

Blick auf das Empfangsgebäude an der Südseite. Animation: Kauth & von Buch - ArchitekturbüroBlick auf das Empfangsgebäude an der Südseite.
Animation: Kauth & von Buch - Architekturbüro

„Es geht nicht nur darum, eine Trendsportart nach Krefeld zu holen und ein privates Invest zu ermöglichen, das rund 50 Arbeitsplätze schafft. Wir möchten auch eine Entwicklung in Gang setzen, die sich die Mehrheit der Krefelderinnen und Krefelder wünscht. Die Menschen wollen mehr Belebung und Aktivität am Elfrather See. Der Surfpark und die Ideen aus dem Masterplan ergeben ein schlüssiges Gesamtkonzept", sagt Stadtdirektor Markus Schön. Wenn der Rat seine Zustimmung gibt und die angestrebte Änderung des Regionalplans wirksam wird, könnte der Surfpark am Elfrather See im Sommer 2024 eröffnen. Er wäre dann vermutlich der erste Park seiner Art in ganz Nordrhein-Westfalen.

 

 

 

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Stadtdirektor und Sportdezernent Markus Schön, Umweltdezernentin Sabine Lauxen, Rechtsanwalt Janosch Neumann von der Kanzlei Heinemann & Partner in Essen und Ludger Walter, Fachbereich Stadt- und Verkehrsplanung. Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, D. Jochmann