Inhaltsbereich

Veterinär-Amt bestätigt drei Fälle von Hasenpest

Veröffentlicht am: 28.03.2024

Feldhase
Ein gesunder Feldhase auf freiem Feld.
Foto: Pixabay

Hasenpest ist eine Zoonose - Übertragung nur bei engem Kontakt mit dem Tier möglich

In Krefeld sind aktuell drei Fälle von Hasenpest (Tularämie) durch das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Rhein-Ruhr-Wupper bestätigt worden. Die Hasenpest ist eine Tierkrankheit und meldepflichtig. In NRW treten jedes Jahr Fälle von Tularämie beim Feldhasen auf. In den vergangenen Jahren hat es auch in Krefeld immer wieder einzelne bestätigte Fälle gegeben. Die hochinfektiöse bakterielle Infektionserkrankung verläuft für Nagetiere und hasenartige Tiere häufig tödlich. In seltenen Fällen können sich freilaufende Hunde und Katzen mit dem Erreger anstecken, Hunde durch Kontakt zu infizierten Feldhasen, weitere Tiere wie Katzen nur durch die Aufnahme von Organen, Blut oder Fleisch eines an Tularämie verendeten Hasen. Bei Erkrankungsfällen wird der behandelnde Tierarzt die Tularämie stets in seine Diagnosen einbeziehen. Es handelt sich bei Hasenpest um eine Zoonose. Eine Übertragung vom Tier auf den Menschen ist grundsätzlich möglich, allerdings nur bei engem Kontakt mit einem Tier. Grundsätzlich sollte immer Abstand zu wildlebenden Tieren gehalten werden, unabhängig davon, ob es sich um ein gesundes oder erkennbar krankes Tier handelt.

Regeln für Jagdausübungsberechtigte und Spaziergänger

Veterinärrechtliche Bekämpfungsmaßnahmen sind im Rahmen der staatlichen Tierseuchenbekämpfung nicht vorgesehen. Die Stadt Krefeld hat derzeit keine Möglichkeit, auf Grundlage des Jagdrechts gegen das Auftreten der Hasenpest beim Feldhasen vorzugehen. Grundsätzlich obliegt es dem Jagdausübungsberechtigten, im Rahmen seiner jagdlichen Hegepflicht auf einen gesunden Wildtierbestand in seinem Jagdbezirk hinzuwirken. Erkennbar kranke Tiere können auch während der Schonzeit - beim Feldhasen geht diese vom 1. Januar bis 15. Oktober - erlegt werden, wenn dies aus Gründen des Tier- beziehungsweise Jagdschutzes unabweisbar erforderlich erscheint. Von dieser Regelung sollte allerdings mit Blick auf Elterntiere von jungen Feldhasen mit Umsicht Gebrauch gemacht werden. Jäger sollten unbedingt die vorgeschriebene Arbeitshygiene beim Umgang mit Wildtieren und deren Produkten einhalten. Als Übertragungswege für die Krankheit gelten Haut- und Schleimhautkontakt mit infektiösem Tiermaterial, insbesondere beim Häuten und Ausnehmen von erlegtem Wild.

Bei an Tularämie erkrankten Hasen reichen die Symptome von Apathie über struppiges Fell bis zur Abmagerung. Die Tiere wirken matt und teilnahmslos und verlieren die Scheu. Auch Nagetiere (zum Beispiel Biber, Eichhörnchen, Mäuse, Ratten) können betroffen sein. Sollten Spaziergänger verendete Kaninchen oder Hasen finden, gelten folgende Regeln: Zum verendeten Tier sollte Abstand gehalten werden, das Tier nicht angefasst werden. Fundtiere (Hasen und Kaninchen) auf Krefelder Stadtgebiet, auf die ein Verdachtsfall zutrifft, sind unter der Angabe des Fundortes, des Namen des Anrufers und einer Rückrufnummer unter der Funktionsadresse amtstierarzt@krefeld.de der Stadt Krefeld zu melden. Hundehalter sollten grundsätzlich gut darauf achten, dass ihr Hund keinen direkten Kontakt mit Wildtieren hat. Aufgrund der Ansteckungsgefahr sind Hunde vorsorglich an der Leine zu führen. Da auch Zecken den Erreger übertragen können, sollte vermehrt auf Zeckenprophylaxe geachtet werden. Geschieht doch ein direkter Kontakt mit Wildhasen oder -kaninchen oder deren Kadavern, ist der Hund weiter gut zu beobachten. Bei ersten Krankheitsanzeichen ist ein Tierarzt aufzusuchen. Dieser sollte direkt auf den Kontakt hingewiesen werden, damit eine meist sehr effektive antibiotische Therapie erfolgen kann.

Informationen bei RKI und Friedrich-Löffler-Institut

Beim Menschen gelten als Symptome nach einer Inkubationszeit von drei bis zehn Tagen Kopf- und Gliederschmerz, Fieber, Schüttelfrost, Unwohlsein, Mattigkeit und Muskelschmerzen. Es gibt unterschiedliche Krankheitsbilder, eine Behandlung mit Antibiotika ist in der Regel erforderlich und meist sehr effektiv.

Ausführliche Informationen zur Tularämie sind auf der Website des Robert-Koch-Instituts und des Friedrich-Löffler-Instituts erhältlich.◄