Inhaltsbereich

Änderung der Förderrichtlinie "Städtebau" NRW trifft auch Krefeld

Veröffentlicht am: 23.08.2023

Blick in das alte Schwimmbecken im Stadtbad.  Bild: Stadt Krefeld, Stadtmarketing, Simon Erath
Blick in das alte Schwimmbecken im Stadtbad.
Bild: Stadt Krefeld, Stadtmarketing, Simon Erath

Stadt setzt auf anderes Förderprogramm für Freischwimmer-Planung im Stadtbad

„Die Umstellung der Förderrichtlinien hat uns überrascht", betont Planungsdezernent Marcus Beyer. Nachdem das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung in ausführlichen Gesprächen im vergangenen Jahr positive Signale für eine Förderfähigkeit des Freischwimmer-Projektes auf dem Gelände des alten Stadtbads an der Neusser Straße gegeben hatte, hat es diese jetzt revidiert. Mit der Bekanntmachung einer neuen Förderrichtlinie Anfang Juli ist nun klar: Der durch die Stadt und den Freischwimmer-Verein vorbereitete Projektantrag, der im Juni vorgestellt wurde, wird im Programmjahr 2024 keine Fördermittel durch das Ministerium erhalten. Die Stadt setzt nun auf eine neue Fördermöglichkeit von Seiten des Bundes. Bis zum 15. September können Stadt und Freischwimmer einen Förderantrag für das Programm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" einreichen. Über den veränderten Weg muss nun die Politik entscheiden.

Zuschüsse für Bauprojekte können in Zukunft erst viel später eingeplant werden

„Die neuen Förderrichtlinien verändern das Vorgehen vieler Kommunen - so auch in Krefeld", beschreibt Marcus Beyer. „Bislang konnten wir Anträge für Projekte stellen, die sich in einem frühen Planungsstand befinden. Das geht nun nicht mehr: Wir müssen in Leistungsphase 6 sein und somit schon genau wissen, was, wie, wann und zu welchen Kosten umgesetzt werden soll. Das bedeutet in Folge, dass wir Förderantrage erst viel später stellen und zukünftig dann auch Zuschüsse entsprechend erst viel später einplanen können." In der Praxis wird das dazu führen, dass Kommunen zur Erarbeitung der Planungen externe Büros beauftragen und hier in Vorleistung gehen müssen. Die neue Förderrichtlinie verkürzt außerdem den Umsetzungszeitraum. Die Gesamtmaßnahme ist auf sechs Bewilligungsjahre mit anschließend maximal vier Umsetzungsjahren beschränkt - auch das war vorher anders. „Die Bauwirtschaft ist angespannt. Auch, wenn wir zeitlich und finanziell zuverlässig planen möchten, ist das nicht immer möglich", erklärt Rachid Jaghou, Leiter des Zentralen Gebäudemanagements. „Die neue Förderrichtlinie erhöht also den Druck."

Das Stadtbad Neusser Straße. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, S. Erath
Das Stadtbad Neusser Straße.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, S. Erath

Stadt und Freischwimmer suchen kurzfristig nach Förderalternativen

Für die Stadt und die Freischwimmer bedeutet die Umstellung der Förderrichtlinie und das Signal, dass für das Stadtbad insgesamt erst nach Aufstellung des neuen Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK) Förderanträge gestellt werden können, eine große Neuorientierung. Denn im Oktober sollte der Antrag gestellt werden - ein Architektenbüro wurde durch das ZGM mit den notwendigen Leistungsphasen beauftragt. „In Kenntnis dieser jetzt getroffenen Veränderungen in den Förderrichtlinien, hätten wir von vorneherein andere, für uns zuverlässigere Förderzugänge sondiert", erklärt Marcel Beging vom Verein. Gemeinsam haben sich Stadt und Freischwimmer nun kurzfristig auf die Suche nach Förderalternativen begeben. Unterstützen soll nun das Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur", das erst im Juni ausgeschrieben wurde. 400 Millionen Euro sind hier im Wirtschaftsplan des Klima- und Transformationsfonds des Bundes bereitgestellt. Das Teilprojekt des Freischwimmer-Vereins hat das Ziel, mit kulturellen, sozialen und ökologischen Formaten das Engagement der Bürger für die eigene Stadt zu aktivieren und damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern. Es passt zu den hier ausgeschriebenen Förderbedingungen.

Neue Förderalternative bietet Freischwimmer schnelleren Start der Umsetzung

Ein Nachteil ist, dass die Fördersumme maximal 45 Prozent beträgt - bei der Städtebauförderung rechneten die Akteure mit einem Zuschuss von bis zu 70 Prozent. „Auf der anderen Seite bringt der neue Weg auch große Vorteile mit sich", erklärt Beyer. „Wir rechnen damit, dass die Freischwimmer schneller mit der Umsetzung der Maßnahmen starten können als ursprünglich geplant." Denn bereits im Dezember wird der Bund eine Projektauswahl treffen. Im Laufe des kommenden Jahres könnte dann eine Bewilligung des Antrags erfolgen. Die Umstellung der Förderrichtlinien des Städtebauprogramms betrifft auch laufende Maßnahmen. In Uerdingen gibt es zwar eine Übergangslösung, und das hier entwickelte Handlungskonzept muss nicht verändert werden, allerdings sind die Maßnahmenpakete deutlich zu reduzieren. Für die Innenstadt wird ein neues Handlungskonzept erarbeitet, das sich dann bereits an den neuen Richtlinien ausrichten muss. Über die neuen Förderrichtlinien informiert die Stadt auch im kommenden Planungsausschuss am Dienstag, 29. August. Mehr Informationen zum Entwicklungsprozess im Stadtbad gibt es auf der Webseite der Stadt unter www.krefeld.de/stadtbad.

 

Weitere Pressemitteilungen rund um das Stadtbad:
Mehr als zwei Millionen aus Bundesförderprogramm für Stadtbad
Im September 2023 hatte die Stadt Krefeld eine Projektskizze für das Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereiche Sport, Jugend und Kultur“ eingereicht. Nun ist klar: Das Stadtbad, konkret die Projektskizze für den Projektbereich des Freischwimmer-Vereins, erhält den Zuschlag.
Das Kölner Architektenbüro Schaller hat für den Bereich des Freischwimmer-Vereins Planungen entwickelt. Die Pläne werden nun als Förderantrag im Rahmen der Städtebauförderung eingereicht. Animation: Schaller Architekten Stadtplaner BDA / Freischwimmer
Marode Wohnhäuser an der Gerberstraße werden jetzt abgerissen
Ein wichtiger Schritt zur künftigen Entwicklung des Stadtbad-Areals wird aktuell vollzogen. Der Abriss zweier maroder Wohnhäuser an der Gerberstraße hat in dieser Woche begonnen, nachdem zuvor die Kellergeschosse mit Beton befüllt und weitere vorbereitende Arbeiten ausgeführt worden waren.
Die zwei maroden Häuser an der Gerberstraße werden derzeit abgerissen. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Tag der Städtebauförderung zeigt Perspektiven für Stadtbad auf
Die Krefelder Stadtverwaltung und der Verein Freischwimmer haben gemeinsam die Entwicklungspotenziale des Stadtbad-Areals zwischen Gerberstraße und Neusser Straße in der südlichen Innenstadt aufgezeigt und mit einem bunten Rahmenprogramm die Idee der kooperativen Stadtentwicklung erläutert
Auch Kochen mit drei Nationen stand auf dem Programm.Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Stadtbad Neusser Straße: Konzept zur zukünftigen Nutzung liegt vor
Das Konzept hat der Rat in seiner Sitzung am 2. November verabschiedet. Der Beschluss schafft die Grundlage, um einen Städtebauförderantrag vorzubereiten und weitere Planungsleistungen durchzuführen.
Das Stadtbad liegt in Mitten der Innenstadt. Es ist eines der wichtigsten Entwicklungsprojekte in Krefeld.Grafiken: raumwerk.architekten
Stadtbad - die wichtigsten Fragen und Antworten
Welche Historie hat das alte Stadtbad an der Neusser Straße? Warum wurde es geschlossen? Ist geplant, dass hier wieder geschwommen werden kann? Wie sind die Entwicklungspläne? Wer ist an der Entwicklung beteiligt? Wie kann ich als Bürgerin oder Bürger mitwirken? Hier werden die meistgestellten Fragen zum Krefelder Stadtbad beantwortet.
Grafik: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

 

Weitere Themen aus der Stadtverwaltung: