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Krefeld informiert über Projekte rund um energetische Gebäude

Veröffentlicht am: 13.12.2022

Oberbürgermeister Frank Meyer und Rachid Jaghou, Leiter des Zentralen Gebäudemanagements, informieren über Projekte rund um nachhaltige Gebäude.  Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Oberbürgermeister Frank Meyer und Rachid Jaghou, Leiter des Zentralen Gebäudemanagements, informieren über Projekte rund um nachhaltige Gebäude.
Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

„Wir möchten Vorbild für unsere Bürgerinnen und Bürger sein."

Mehr als 1.000 Gebäude mit fast 700.000 Quadratmetern Grundfläche befinden sich im Besitz der Stadt Krefeld. Damit gehört Krefeld zu den großen Immobilieneigentümern in der Seidenstadt. „Im Bereich der energetischen Sanierung haben wir aus diesem Grund nicht nur eine besondere Verantwortung, sondern können auch besonderes Vorbild sein", erklärt Oberbürgermeister Frank Meyer. „Konkret bedeutet das, dass wir den Anspruch haben, nicht im Entenmarsch voranzugehen, sondern große Schritte zu machen." Und über diese hat die Stadtverwaltung nun informiert: Der Oberbürgermeister und Rachid Jaghou, Leiter des Zentralen Gebäudemanagements (ZGM), stellten in einer Pressekonferenz Maßnahmen zur Erreichung eines klimaneutralen Gebäudebestands vor.

Zehn große Themenbereiche

„Wir verfolgen zehn große Bausteine, die wir aktuell umsetzen, die gestartet sind oder die wir zukünftig planen", erzählt Rachid Jaghou. „Dazu gehören zum Beispiel die Umstellung auf nachhaltige Versorgungsstrukturen durch unter anderem Photovoltaik, Fernwärme oder Ökostrom, aber auch der große Themenbereich des Energiesparens durch Bau und Sanierung. Außerdem führen wir Monitoring und Forschungsprojekte durch und sind immer wieder Teil von bundesweiten Modellprojekten."

Anlage "Nachhaltiges Bauen": Projekte für energieeffizientes Bauen ausgezeichnet

Einen wichtigen Schritt auf diesem Weg ging das Zentrale Gebäudemanagement bereits vor rund drei Jahren. Gemeinsam mit dem Ökozentrum NRW erarbeiteten die Mitarbeitenden die Anlage „Nachhaltiges Bauen" zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit in Baustandards. Bereits im vergangenen Jahr erhielten der Neubau der Robert-Jungk-Gesamtschule sowie die Erweiterung und der Neubau der Gesamtschule Uerdingen einen Preis für „energieeffizientes Bauen" der Energieagentur NRW. Mit dem Neubau der Kindertageseinrichtungen (Kitas) Ritterstraße und Weidenröschenweg werden nun erstmals Projekte umgesetzt, die sich vollständig diesen Baustandards anpassen „Im Gespräch mit Mitarbeitenden des ZGMs fällt mir immer wieder auf, wie groß die Begeisterung der Projektverantwortlichen für das Thema Nachhaltigkeit ist", schildert Oberbürgermeister Frank Meyer. „Umweltschutz findet hier nicht nur in Plänen oder Konzepten statt, sondern die Ergebnisse sind greifbar."

Auf der Mensa der Prinz-Ferdinand-Schule wurde bereits eine Solaranlage umgesetzt.  Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Auf der Mensa der Prinz-Ferdinand-Schule wurde bereits eine Solaranlage umgesetzt.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof

Photovoltaik auf Schulen, Dach- und Fassadenbegrünung sowie E-Mobilität

Auch im Bereich Photovoltaik trifft das zu. Für 17 Standorte, hauptsächlich Schulen, wurde die Errichtung von Anlagen bereits beauftragt, an ersten Gebäuden - zum Beispiel auf der Mensa der Prinz-Ferdinand-Schule - sind die Paneelen schon angebracht. Alle Neubauten und Sanierungen werden inzwischen auf Eignung für PV-Anlagen geprüft. Die Machbarkeit von Dach- und Fassadenbegrünungen wird in diesem Zuge ebenfalls abgefragt. Die Bismarckschule beispielsweise verfügt bereits über ein grünes Dach. Auch Fassadenbegrünungen im öffentlichen Raum befinden sich in der Planung. Ebenso sind im Bereich der E-Mobilität Maßnahmen sichtbar. Zwei Ladesäulen mit je zwei Ladepunkten wurden an insgesamt vier Verwaltungsstandorten umgesetzt. Bald sollen öffentlich zugängliche Ladesäulen auch am Großmarkt, an der Grotenburg und der Sporthalle Glockenspitz entstehen.

energetische Versorgung: Ökostrom, Naturgas und Wärmepumpen

„Das Thema energetische Versorgung spielt für uns natürlich eine große Rolle - und das war bereits weit vor der Energiekrise so", schildert Rachid Jaghou. Deswegen setzt das ZGM schon seit einiger Zeit ausschließlich auf SWK-Ökostrom aus skandinavischer Wasserkraft. Zu 100 Prozent erfolgt außerdem der Bezug von Naturgas. Auch der Einsatz von Wärmepumpen wird verfolgt. „Nicht immer sind diese aber für unsere Gebäude wirklich wirtschaftlich", erklärt Jaghou weiter. Deswegen seien auch hybride Lösungen, wie schon im Kaiser-Wilhelm-Museum umgesetzt, denkbar.

Monitoring und Gebäudeautomation

Ein wichtiges Augenmerk legt das Zentrale Gebäudemanagement zudem auf das Monitoring im Gebäudebestand und die Einführung eines kommunalen Energiemanagements. Noch in diesem Jahr soll eine Ausschreibung erfolgen, durch die zukünftig die 50 Hauptverbraucher der Stadt dauerhaft an eine Gebäudeautomation angeschlossen werden. Jaghou sagt dazu: „Die kontinuierliche Verbrauchserfassung in allen Liegenschaften ermöglicht uns, Energiesparpotenzial zu identifizieren und selbstständig zu reagieren. Die Gebäudeautomation der 50 Hauptverbraucher übernimmt die Reaktion sogar für uns. Das ist nachhaltig."

Energiespar-Contracting

Einen weiteren, großen Schritt sieht Jaghou außerdem in der Durchführung des „Modellvorhabens Energiespar-Contracting", für das sich das Zentrale Gebäudemanagement kürzlich bei der Deutschen Energieagentur (dena) qualifiziert hat. Mithilfe von beauftragten Dienstleistern sollen Energieeinsparungen in insgesamt 130 städtischen Gebäuden identifiziert und die Gebäude anschließend entsprechend saniert werden. Die Vergütung des Dienstleisters erfolgt auf Basis der Verbrauchseinsparung. Verbrauchssenkungen und Energieeffizienzmaßnahmen bringen gleichzeitig den Klimaschutz weiter auf den Weg. Für die dena, die bereits seit einigen Jahren das Pilotprojekt durchführt, ist die Zusammenarbeit mit dem ZGM insofern neu, dass bislang noch nie so viele kommunale Liegenschaften gleichzeitig untersucht wurden. „Wir können als Kommune nicht alleine die Klimaneutralität erreichen - dazu fehlen uns personelle Ressourcen, aber auch Geld", erklärt Jaghou. „Das Energiespar-Contracting ist dafür eine gute Lösung. Wir bringen den Klimaschutz auf den Weg ohne unsere eigenen Ressourcen dafür zu nutzen."

Krefeld als Vorbild für andere Kommunen

Bundesweit sorgt das Gesamtpaket des ZGMs für Aufsehen. Erst kürzlich wurde Rachid Jaghou als Redner zum „Energiewende-Kongress 2022" eingeladen und reihte sich in eine Liste aus deutschlandweiten Experten. „Auch andere Kommunen melden sich inzwischen bei uns, um sich unser Vorgehen anzuschauen", schildert der Oberbürgermeister. „Das zeigt, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden."

Weitere Informationen rund um nachhaltige Projekte des Zentralen Gebäudemanagements gibt es auf der Webseite der Stadt Krefeld unter www.krefeld.de/nachhaltiges-bauen.

 

Weitere Beiträge aus dem Nachrichtenarchiv rund um das Thema Energiesparcontracting:
19 städtische Gebäude sollen effizient und klimafreundlich werden
Ab Anfang 2025 soll die Umsetzung der Maßnahmen beginnen. Konkret geht es um die Errichtung von Photovoltaikanlagen, die Installation von Wärmepumpen, die Umrüstung auf LED-Technik, hydraulische Abgleiche und den Einsatz von Sensorik.
ZGM-Leiter Rachid Jaghou (l.) und Michael Pietzner von der E1 Energiemanagement GmbH unterschreiben den Auftrag zur Feinanalyse. Im Hintergrund (v.l.): Sirin Tezcan-Kamper (dena), Agatha Majcher (dena), Carola Schellhorn (ZGM), Maria Pantiou (Energy 4Climate), Geschäftsführer Christian Mildenberger (Energy 4Climate)Foto: dena, Andreas Bischof
Ausschreibung und Markterkundung zum Energiesparcontracting
195 Liegenschaften mit 570 Gebäuden sollen in den nächsten Jahren in Krefeld mit Hilfe eines Energiesparcontractings untersucht, energetisch saniert und optimiert werden. Dazu hat das Zentrale Gebäudemanagement (ZGM) eine europaweite Markterkundung begonnen.
Energiesparcontracting Symbolbild. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Auftaktveranstaltung im Energiesparcontracting
Ende des vergangenen Jahres hat das Zentrale Gebäudemanagement der Stadt bekannt gegeben, dass es Teil eines Pilotprojekts der Deutschen Energie-Agentur wird. Nun fand die Auftaktveranstaltung statt.
Mit vielen deutschlandweiten Experten fand die Auftaktveranstaltung zu "Krefeld als Modellkommune im Energiespar-Contracting" im Rathaus statt. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Krefeld informiert über Projekte rund um energetische Gebäude
Die Stadt Krefeld als große Immobilieneigentümerin möchte Vorbild für energetische Gebäude sein. In einer Pressekonferenz haben Oberbürgermeister Frank Meyer und ZGM-Leiter Rachid Jaghou über Maßnahmen zur Erreichung eines klimaneutralen Gebäudebestands vorgestellt.
Oberbürgermeister Frank Meyer und Rachid Jaghou, Leiter des Zentralen Gebäudemanagements, informieren über Projekte rund um nachhaltige Gebäude. Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Krefeld wird Modellkommune der Deutschen Energie-Agentur
Krefeld wird mit ambitionierten Klimaschutzzielen Modellkommune im Energiespar-Contracting. Hauptziel ist es, durch die Optimierung von Anlagentechnik und Bauphysik dauerhaft CO2 einzusparen und dabei Kostensteigerungen durch erhöhte Energiepreise zu entgehen.
Rachid Jaghou und Carola Schellhorn möchten Energiespar-Contracting in Krefeld vorantreiben. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof

Weitere Beiträge aus dem Nachrichtenarchiv zur Arbeit des Zentralen Gebäudemanagements:

„Krefeld macht Schule 2.0“: Stadt treibt Investitionen in Schulbau voran
Die Stadt Krefeld setzt auch in Zukunft einen Investitionsschwerpunkt auf die Erneuerung der Schulen. Dazu wird das 2018 gestartete Bau- und Sanierungsprogramm „Krefeld macht Schule“ nochmals ausgeweitet. Allein in diesem Jahr stehen für Maßnahmen im Schulbereich 74,4 Millionen Euro zur Verfügung.
Der Erweiterungsbau der Gesamtschule Uerdingen am Lübecker Weg ist eines von vielen Neubauprojekten im Schulbereich. Beim symbolischen Spatenstich am Montag waren (von links) Andreas Büttner (Bauunternehmen Brüninghoff), Katharina Grabowsky vom Zentralen Gebäude-Management, Oberbürgermeister Frank Meyer, Ellen Schönen (Fachbereichsleiterin Schule, Pädagogischer und Psychologischer Dienst), Schulleiter Dirk Wellesen, ZGM-Leiter Rachid Jaghou und Stadtdirektor Markus Schön dabei.Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Dirk Jochmann
Mehr als zwei Millionen aus Bundesförderprogramm für Stadtbad
Im September 2023 hatte die Stadt Krefeld eine Projektskizze für das Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereiche Sport, Jugend und Kultur“ eingereicht. Nun ist klar: Das Stadtbad, konkret die Projektskizze für den Projektbereich des Freischwimmer-Vereins, erhält den Zuschlag.
Das Kölner Architektenbüro Schaller hat für den Bereich des Freischwimmer-Vereins Planungen entwickelt. Die Pläne werden nun als Förderantrag im Rahmen der Städtebauförderung eingereicht. Animation: Schaller Architekten Stadtplaner BDA / Freischwimmer
Stadtbad Neusser Straße: Konzept zur zukünftigen Nutzung liegt vor
Das Konzept hat der Rat in seiner Sitzung am 2. November verabschiedet. Der Beschluss schafft die Grundlage, um einen Städtebauförderantrag vorzubereiten und weitere Planungsleistungen durchzuführen.
Das Stadtbad liegt in Mitten der Innenstadt. Es ist eines der wichtigsten Entwicklungsprojekte in Krefeld.Grafiken: raumwerk.architekten
Erweiterungsneubau für Lindenschule / St.-Michael-Schule
Der Neubau wird in einer Modulbauweise realisiert, die eine beschleunigte Bauzeit ermöglicht. Die Nutzfläche beträgt etwa 1.300 Quadratmeter, während das Außengelände und weitere Bereiche circa 1.600 Quadratmeter umfassen werden.
Symboldbild SchuleBild: Pixabay
Qualifizierungskonzept für Stadtbad-Baustein wird in Ausschüssen vorgestellt
Die Stadt stellt ein Qualifizierungskonzept für den Bädertrakt und den Wandelgang sowie zur Erschließung des Gesamtgebäudes vor. Teil davon sind unter anderem eine Quartiersküche, Werkstätten und ein Jugendkulturhaus. Am 2. November entscheidet der Rat.
Das Qualifizierungskonzept für einen Teil des historischen Stadtbades in Krefeld wurde nun vorgestellt. Es sollen unter anderem ein Jugendkulturhaus, eine Quartiersküche und Werkstätten in das Gebäude entwickelt werden.Grafiken: raumwerk.architekten