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Integriertes energetisches Quartierskonzept

Das ist das Entwicklungsgebiet in Krefeld-Fischeln. Grafik: Stadt Krefeld, Fachbereich 62

In Krefeld-Fischeln soll in den nächsten Jahren ein klimafreundliches Quartier mit Leuchtturmwirkung entstehen. Dafür wird ein sogenanntes integriertes energetisches Quartierskonzept (IEQK) auf Grundlage des Förderprogramms 432 der KfW erstellt. Dieses Konzept ist eine wichtige Grundlage für die nachhaltige und klimagerechte Entwicklung der Stadt.

Was ist das?

Ein integriertes energetisches Quartierskonzept (IEQK) beinhaltet im Ergebnis verschiedene Vorschläge und Maßnahmen, um den Energieverbrauch und den CO2-Ausstoß in einem bestimmten Gebiet in einer Stadt („Quartier") zu reduzieren. Es umfasst u.a. die Bewertung der energetischen Aspekte des Gebäudebestands, die Identifizierung von Einsparpotenzialen durch energetische Sanierungen sowie die Umstellung der Wärmeversorgung. Ebenso spielen Themen, wie die Untersuchung nachhaltige Mobilität, der Ausbau von erneuerbaren Energien sowie die Nutzung von Abwärme für die Energieversorgung des Quartiers eine wichtige Rolle.

Was bringt das?

Das IEQK bringt nicht nur Vorteile für den Klimaschutz, sondern auch langfristige Kosteneinsparungen und eine verbesserte Lebensqualität für jede und jeden Einzelne:n. Es hilft dabei, sinnvolle Maßnahmen zu ermitteln und daraufhin auch umzusetzen. Das Konzept wird voraussichtlich im Frühjahr 2024 fertiggestellt. Im direkten Anschluss ist die Umsetzung des Konzeptes geplant Hierzu wird eine lokale Anlaufstelle im Quartiereingerichtet, um die Anwohnerinnen und Anwohner bei Fragen und Beratungsbedarfen direkt vor Ort und kostenlos zu unterstützen. Mit Hilfe dieses sogenannten Sanierungsmanagements können Energieverbräuche gesenkt, Kosten gespart und Fördermöglichkeiten genutzt werden. Dadurch entstehen klimafreundliche und zukunftsfähige Quartiere und Städte.

Diese Ziele hat das Integrierte energetische Quartierskonzept. Grafik: Stadt Krefeld, Fachbereich 62

Was wird dafür benötigt?

Für die Erstellung eines IEQK ist es wichtig, möglichst viel über das Quartier zu erfahren. Ein wichtiger Bestandteil ist die Beteiligung der Bewohnerinnen und Bewohner, aber auch weiterer zentraler Akteure. Die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger fand im Herbst 2023 statt. 129 Haushalte beteiligten sich. Die Ergebnisse bestätigen ein hohes energetisches Einsparpotential im Gebäudebestand rund um die Wedelstraße: Ein Großteil der Gebäude stammt aus den 60er und 70er Jahren (72 Prozent) und die häufigsten Energieträger für die Wärmegewinnung bilden Erdgas (50 Prozent) und Heizöl (24 Prozent). Die Befragung liefert auch Erkenntnisse darüber, warum energetische Modernisierungsmaßnahmen von Eigentümern oft nicht umgesetzt werden: Die Befragten gaben hier finanzielle Gründe (44 Prozent) und mangelnde Informationen (27 Prozent) an. Auch haben bisher lediglich 29 Prozent der Befragten eine Energieberatung in Anspruch genommen. Die Ergebnisse bieten wertvolle Einblicke und Ergänzungen für eine passgenaue Konzepterstellung. Die gesamten Ergebnisse sind hier einsehbar.

Wie geht es jetzt weiter?

Im Ausschuss für Umwelt, Klima, Nachhaltigkeit und Landwirtschaft im November folgte die Politik - unter Vorbehalt einer Förderzusage der Kreditanstalt für Widerausbau (KfW) - dem Vorschlag der Stadtverwaltung, ein energetisches Sanierungsmanagement für das Quartier auszuschreiben. Dieses soll Bürgerinnen und Bürger vor Ort bei energetischen Sanierungsvorhaben unterstützen und so zu einer nachhaltigen Entwicklung des Quartiers beizutragen. Das Sanierungsmanagement könnte bereits im kommenden Jahr seine Arbeit aufnehmen.