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Trotz Fachkräftemangel in Kitas: Positiver Trend bei der Stadt Krefeld

Zuletzt geändert: 18.04.2024 11:39:55 CEDT

Der Fachkräftemangel in Kindertageseinrichtungen (Kitas) stellt die Kommunen bundesweit vor große Herausforderungen. In Deutschland fehlen laut dem Ländermonitoring der Bertelsmann-Stiftung aktuell knapp 308.000 Fachkräfte. Schon seit einigen Jahren forciert der Fachbereich Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung der Stadt Krefeld eine Vielzahl an Maßnahmen zur Mitarbeitergewinnung. Aktuell befinden sich 103 Auszubildende und Studierende in den insgesamt 46 städtischen Kitas - eine Zahl, die in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen ist. Gleichzeitig wirkt sich die bundesweite Lücke an Fachpersonal auch auf Krefeld aus, auch hier fehlt es an Mitarbeitenden. Über Wege und Ideen zu Bewältigung des Fachkräftemangels hat der Jugendhilfeausschuss am vergangenen Mittwoch beraten.

Stadtdirektor Markus Schön: "Gerade im Hinblick auf den Fachkräftewettbewerb versuchen wir daher alles dafür zu tun, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein"

„Die Situation ist insgesamt schwierig und komplex. Gerade im Hinblick auf den Fachkräftewettbewerb versuchen wir daher alles dafür zu tun, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein", sagte Stadtdirektor Markus Schön. Neben der Gewinnung von neuem Personal sei es jedoch genauso wichtig, die jetzigen Mitarbeitenden bestmöglich zu fördern und unterstützen. „Unsere Erzieherinnen und Erzieher sehen sich tagtäglich einer großen Belastung gegenüber. Sie müssen den Fachkräftemangel vor Ort auffangen. Die Wertschätzung für den Beruf muss sich zwingend verbessern, das ist auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe."

Über die zahlreichen Maßnahmen der Personalakquise berichtete Sonja Pommeranz, Leiterin des Fachbereichs Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung. Dabei ist neben neuen Auszubildenden immer auch die Gewinnung von bereits ausgebildeten Fachkräften das Ziel. Seit Jahren wirbt die Stadt mit zielgerichteten und modernen Kampagnen im digitalen wie analogen Raum für neues Personal. Ein Beispiel dafür sind die 360-Grad-Videos aller 46 städtischen Kitas im Internet. Über dieses Vorstellungsformat kann man die jeweilige Kita über einen virtuellen Rundgang kennenlernen. Seit einigen Jahren bietet die Stadtverwaltung auch die bezahlte Praxisintegrierte Ausbildung (PiA) für Erzieherinnen, Heilerziehungspfleger und Kinderpflegerinnen an. Die enge Kooperation mit dem Jobcenter und der Agentur für Arbeit legt einen Schwerpunkt auf die Vermittlung von Quereinsteigern. Ein weiterer wichtiger Faktor zur Unterstützung der pädagogischen Kräfte sind die Alltagshelfer und Verwaltungskräfte in den Kitas. „Diese zusätzlichen Kräfte helfen dabei, die Kitaleitungen und das Fachpersonal gezielt zu entlasten", erklärte Sonja Pommeranz.

Schon im Jahr 2018 hat der städtische Fachbereich die „pädagogische Ausbildungsbeauftragung" installiert und diese seitdem weiterhin personell verstärkt. An vielen Stellen wirken sich die zahlreichen Maßnahmen bereits positiv aus. Im vergangenen Jahr hat die Fachabteilung 166 Bewerbungsgespräche geführt, 46 mehr als im Jahr davor. 2023 konnte die Stadtverwaltung 47 Personen für den Kitabereich einstellen. Von den aktuell 103 Auszubildenden werden 36 ihren Abschluss in diesem Jahr machen. „Unser Ziel ist es, diese Zahl auch in den kommenden Jahren weiterhin beständig zu erhöhen", so Sonja Pommeranz.