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Rat hat entschieden: Krefeld erhält neue Eishalle mit zwei Flächen

Zuletzt geändert: 22.06.2022 15:16:02 CEDT

Schläger und Puck. Foto: Soerli / Pixabay
In Krefeld soll eine weitere Eishalle entstehen.
Bild: Pixabay

ZGM startet Wettbewerb zur Suche von Investoren

In Krefeld soll in unmittelbarer Nähe zum Eisstadtion Yayla-Arena eine weitere Eishalle mit zwei Eisflächen für die Eissportvereine und den öffentlichen Eislauf entstehen. Der Krefelder Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung entschieden, dass die Stadtverwaltung dazu ein Investorenverfahren initiieren soll. Stadtdirektor und Sportdezernent Markus Schön begrüßt diese Entscheidung der Politik: „Krefeld ist eine Eissportstadt mit langer Tradition. Wir haben hier ein Landesleistungszentrum für Eishockey und Eiskunstlauf. In unseren Eishallen sind viele tolle Sportler aktiv, viele Krefelderinnen und Krefelder fahren in ihrer Freizeit gerne auf dem Eis. Mit dem Bau einer neuen Eishalle, für die ein dringender Bedarf besteht, sichern wir die Zukunft des Eissports." Markus Schön betont, dass das Zentrale Gebäudemanagement (ZGM) und der Fachbereich Sport und Sportförderung gemeinsam viel Kraft und Akribie in die Vorbereitung des Prozesses investiert haben. „Auch deshalb habe ich mich gefreut, dass der Stadtrat unserem vorgeschlagenen Weg nun folgt."

Weitere Kapazitäten für Vereine, Schulen und Kursangebote

Die beiden bestehenden Eishallen, die Werner-Rittberger-Halle und die Rheinlandhalle, befinden sich einem stark sanierungsbedürftigen Zustand. Der Stadtrat hat im Juni 2020 „erheblichen Handlungsbedarf" festgestellt und die Verwaltung beauftragt, nach Lösungen zu suchen. Gesetzlich gibt es für die Kommunen keine Verpflichtung eine Eishalle vorzuhalten. In Krefeld gibt es aber einen hohen sportfachlichen Bedarf durch die verschiedenen Nutzergruppen, wie Vereins- und Freizeitsportler, Kita-Kinder und Schüler sowie der Öffentlichkeit. Dieser war zuletzt in einer groß angelegten Sportumfrage der Stadt Krefeld mit wissenschaftlicher Begleitung festgestellt worden. Das Sportangebot soll künftig noch stärker am Bedarf von Öffentlichkeit und Schulen ausgerichtet werden. „Die Planung der Eisflächen soll so erfolgen, dass neben der Belegung durch Vereine weitere Kapazitäten für Schul- und Kursangebote sowie öffentliche Eislaufzeiten vorgehalten werden können. So kommen alle Nutzergruppen zu ihrem Recht", sagt Oliver Klostermann, Fachbereichsleiter Sport und Sportförderung.

Privater Investor wird nun gesucht

Das ZGM unter der Leitung von Rachid Jaghou hat konkret verschiedene Modelle für das Eissportangebot untersucht - auch im Zusammenhang mit dem Bedarf weiterer Schwimmflächen. Im Ergebnis hat sich die Realisierungsvariante „Sanierung des Schwimmbades in Bockum und Neubau einer Eishalle mit zwei Flächen" als wirtschaftlichste Variante dargestellt. Vorteil ist dabei auch, dass bei den bestehenden Eishallen der Betrieb aufrecht erhalten bleiben kann und kein Ersatzstandort erforderlich ist. Die Stadtverwaltung hat nachfolgend untersucht, in welcher Beschaffungsvariante die Errichtung der Eishalle am wirtschaftlichsten erfolgen kann. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass der Bau einer Eishalle durch einen privaten Investor mit anschließender Anmietung und Erwerb durch die Stadt am wirtschaftlichsten ist. Das Investorenverfahren bedeutet konkret, dass es zunächst einen Teilnahmewettbewerb mit anschließendem Verhandlungsverfahren geben wird, an dem sich Investoren beteiligen können. Die Standortanalyse hat außerdem ergeben, dass eine Eishalle im Umfeld der Westparkstraße angesiedelt sein muss. Argumente wie direkte Nähe zur Yayla-Arena, das sensibilisierte Quartiersumfeld, die gute Verkehrsanbindung und die vorhandene Sicherheitsinfrastruktur werden dabei ins Feld geführt.

Das ZGM wird nun per Wettbewerb einen Investor suchen, der auf eigenem Grundstück den Bau und die Finanzierung einer Eishalle als Anmietmodell über eine Laufzeit von maximal 30 Jahren mit anschließendem Erwerb durch die Stadt Krefeld anbietet. Die Stadt Krefeld wird die Eishallen in Eigenverantwortung betreiben. Als wesentliche Kriterien des Wettbewerbs werden genannt: unmittelbare Nähe zur Rheinlandhalle (maximal 500 Meter Entfernung), zwei Eisflächen à 30 mal 60 Meter, Tribünenanlage mit Sitzplätzen für 1.000 Zuschauer an einer Eisfläche, zeitgemäße Ausstattung für Sportler, Besucher und Beschäftigte. Dazu gehören etwa Umkleiden, Sanitär und Sanitätsräume, Bistro und Kiosk, Anti-Doping-Raum und ein Fitnessraum. Wenn der Neubau der Eishallen erfolgt ist, entsteht bei Aufgabe des Altstandortes ein erhebliches Potential zur Aufwertung des gesamten Quartiers im engen und weiteren Umfeld des Canisiusplatzes.

Der weitere Zeitplan sieht vor, dass die Ausschreibung und Vergabe bis Mitte 2023 erfolgt ist. Der Betrieb soll ab Ende 2026 starten. 240.000 Euro werden im Haushalt für notwendige Vorplanungen und das Investorenverfahren bereitgestellt.