Inhalt

Kommunale Schulsozialarbeit: Brücke zwischen Jugendhilfe und Schule

Zuletzt geändert: 12.08.2022 13:37:03 CEDT

Die kommunale Schulsozialarbeit wird an Krefelder Schulen stark ausgebaut. (von links) Stadtdirektor Markus Schön, Sonja Pommeranz, Leiterin Fachbereich Jugendhilfe, Claire Berten, Schulsozialarbeiterin, Guido Trappmann, ZfB-Leiter. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Dirk Jochmann
Die kommunale Schulsozialarbeit wird an Krefelder Schulen stark ausgebaut. (von links) Stadtdirektor Markus Schön, Sonja Pommeranz, Leiterin Fachbereich Jugendhilfe, Claire Berten, Schulsozialarbeiterin, Guido Trappmann, ZfB-Leiter.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Dirk Jochmann

13 zusätzliche Sozialarbeiter an Krefelder Grundschulen seit 2019

Die Schule ist ein umfassender Lernort, an dem verschiedene Professionen zusammenarbeiten, um Kindern und Jugendlichen nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch deren Identitätsentwicklung und Persönlichkeitsbildung zu fördern. Seit vielen Jahren führt die Stadt Krefeld deshalb kommunale Schulsozialarbeit an den Krefelder Schulen durch, die - wie Stadtdirektor Markus Schön feststellt - immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. Im Bereich der Sekundarstufe 1 wurde die Schulsozialarbeit bereits ab 2012 deutlich erweitert. „In den vergangenen drei Jahren ist es nun auch gelungen, diese an den Grundschulen stark auszubauen", sagt Schön. Stand heute gebe es im Grundschulbereich 21,5 Funktionen, im Bereich der Sekundarstufe 1 und 2 seien 16,5 Funktionen verankert, insgesamt also 38 Vollzeitäquivalente an den Krefelder Schulen. Dazu zählen zehn über freie Träger implementierte Funktionen. „Alleine in den vergangenen drei Jahren sind 13 Stellen an den Grundschulen dazugekommen, acht davon über das Landesförderprogramm ‚Aufholen nach Corona'", berichtet der Stadtdirektor. Um an allen Krefelder Schulen Schulsozialarbeit zu implementieren, wünscht sich Schön weitere Unterstützung durch das Land.

Für die Schulsozialarbeit gibt es eine kommunale Zentralstelle

Die Schulsozialarbeit wird in Krefeld zentral in der Kommunalen Zentralstelle für Beschäftigungsförderung gesteuert (Kom.ZfB). „Und hier ist das Thema genau richtig angesiedelt", sagt Sonja Pommeranz, Leiterin des Fachbereichs Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung. In dieser Abteilung haben die Fachkräfte unter anderem den Übergang von der Schule in den Beruf direkt im Blick und erkennen, wo Familien Unterstützung brauchen. Die Verteilung der Sozialarbeiterstellen auf die Schulen in den verschiedenen Stadtteilen erfolgt nach dem Schulsozialindex der Stadt, der vorrangige Bedarfe erkennen lässt. Schulscharf werden in Zusammenarbeit mit den Fachkräften der Kinder- und Jugendsozialarbeit Konzepte erstellt, in denen man die Problemstellungen, wie Schulabsentismus oder beim Übergang von der Schule in den Beruf, festhält. Bestehende Angebote werden in die Lösungsansätze einbezogen. „Schulsozialarbeit muss man als Jugendhilfe verstehen", sagt Guido Trappmann, Leiter der Kom.ZfB, „sie richtet sich grundsätzlich an alle Schüler und ihre Familien, die zusätzliche Unterstützung bei der Bewältigung individueller, sozialer und kultureller Benachteiligung benötigen. Dabei geht es geht immer darum, Stärken herauszuarbeiten". In Krefeld profitieren aktuell 1.240 Schüler von der Schulsozialarbeit.

So findet Schulsozialarbeit statt

Claire Berten ist Schulsozialarbeiterin an der Johansenschule in Krefeld-Oppum und einige Stunden in der Woche auch an der Geschwister-Scholl-Schule eingesetzt. „Die Tür meines Büros steht immer offen für die Schüler mit ihren kleinen und größeren Problemen", sagt sie. So sei sie schnell erreichbar und könne einfach einmal zuhören, wenn ihr jemand von der Angst vor einer Infektion mit dem Coronavirus oder einem Streit mit einem Mitschüler erzählt. Sie nehme die Probleme der Schüler immer ernst, so Berten. Zu ihrem Aufgabengebiet gehört auch die Beratung der Eltern, Schulleitungen, Lehrkräfte und Fachkräfte des Offenen Ganztags. Da geht es dann beispielsweise um individuelle Erziehungsberatung, die Durchführung von Elternabenden oder die Schulung und Sensibilisierung des Schulpersonals bei der Einschätzung des Kindeswohls. Sie vermittelt Schüler in vorhandene Förderangebote, begleitet sie zur Berufsberatung und organisiert Schul-AGs oder Ferienangebote. Für die gezielte Förderung einzelner Schüler stehen Claire Berten und ihre Kollegen in engem Austausch mit den Lehrkräften, den Kräften des Offenen Ganztags, der Familienhilfe des Fachbereichs Jugendhilfe und dem Psychologischen Dienst der Stadt.