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Kita-Gipfel im Rathaus erörtert neue Planungs- und Baumöglichkeiten

Zuletzt geändert: 30.09.2020 15:35:47 CEDT

Zu einem Abstimmungsgespräch über weitere Vorgehensweisen im Kita-Ausbau mit Stadtdirektor Markus Schön und dem Bau- und Planungsdezernenten Marcus Beyer trafen sich die zuständigen Fachbereichsleitungen mit den Vertretern der Ratsfraktionen im Rathaus. Ziel war es, angesichts der aktuellen Situation fehlender Kita-Plätze die Kräfte zu bündeln und bereichsübergreifend die Prioritäten zu definieren, damit möglichst schnell neue Plätze verfügbar werden. Stadtdirektor Schön machte deutlich, dass trotz frühzeitiger und seit Jahren kontinuierlich fortgesetzter Ausbaumaßnahmen in Krefeld aktuell noch rund 1.800 Kinder auf einen Platz in einer Kindertageseinrichtung (Kita) warten. Gründe dafür sind insbesondere die steigenden Bedarfe durch stetig steigende Geburtenzahlen und veränderte Lebenssituationen. So gehen inzwischen viele Alleinerziehende oder in Familien gleich beide Elternteile arbeiten und benötigen einen Platz auch schon für unter dreijährige Kinder. Der Zielwert für unter Dreijährige musste deshalb in den vergangenen zehn Jahren von 20 auf inzwischen 46 Prozent heraufgesetzt werden, für Kinder über drei Jahre sehen die Verantwortlichen einen 100-prozentigen Bedarf an Kitaplätzen.

Nach einem kurzen Blick auf den Stand der Baumaßnahmen an den zum Jahresende fertig werdenden Kitas in Hüls und am Appellweg, sowie der nun ebenfalls laufenden Umsetzung an der Randstraße (Fertigstellung voraussichtlich August 2022) blickten die Gipfelteilnehmer auf weitere Planungen. Sonja Pommeranz, Fachbereichsleiterin Jugendhilfe, machte deutlich, dass nach ihrer aktuellen Einschätzung in jedem Stadtteil weitere Kita-Plätze gebraucht werden, so dass jeder kurz- bis mittelfristig mögliche Kita-Bau realisiert werden solle. Der Gipfel hat deshalb über konkrete Planungsideen und Planungen für rund 1.350 zusätzliche Kitaplätze gesprochen.

Da den konkreten Baumaßnahmen in den allermeisten Fällen zunächst ein Bebauungsplanverfahren voransteht wurde erörtert, ob dies gegebenenfalls zur Absonderung eines Teilplanverfahrens und neue Priorisierung beschleunigt werden könne. Die Teilnehmenden sprachen sich auch dafür aus, bei der Planung von Neubaugebieten den Kita-Bau in einer Randlage schon vorzuziehen, um die Bedarfslücke schneller füllen zu können. Das planerische Volumen muss dann wiederum mit den personellen Möglichkeiten des Zentralen Gebäudemanagements abgeglichen werden. Dessen Leiter Rachid Jaghou machte deutlich, dass für jede Kita, die unter städtischer Bauleitung entsteht, neben den ohnehin erfolgenden umfassenden Planungsleistungen und stetiger Baubegleitung durch seine Mitarbeitenden noch die für die öffentliche Hand geltenden Vergabemodalitäten einzuhalten sind, die das Verfahren verlängern. Deshalb sollen demnächst verstärkt Investoren angesprochen und motiviert werden, die bereit und in der Lage sind, einen Kita-Bau in Eigenregie zu übernehmen. Die Verwaltung erarbeitet in dem Zusammenhang eine Strategie zur Vergabe von Flächen im städtischen Zugriff, um solche Projekte für Investoren attraktiver zu machen.

Nach dem rund zweieinhalbstündigen Austausch waren die Teilnehmenden sich einig, dass dieser übergreifende Abstimmungsprozess die weitere Umsetzungspotenziale bündeln und fördern werde und deshalb regelmäßig weitergeführt werden muss.