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Die Klimaschutzinitiative des Bundes 2009 bis 2010
Projekt: Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes und Erarbeitung eines Klimaschutzmanagements für die Stadt Krefeld
Gliederungspunkte:
2. Die Klimaschutzinitiative Kommune des Bundes
3. Teilnahme der Stadt Krefeld
5. Zusammenfassende Ergebnisse
1. Rückblick
Die Stadt Krefeld befasst sich seit 1999 mit der CO2-Problematik und hat dem dafür zuständigen Ausschuss für Umwelt, Energie, Ver- und Entsorgung unter anderem am 23. April 2004 einen Sachstandsbericht zum CO2-Minderungskonzept vorgelegt. (Dieses finden Sie im Downloadbereich)
Die Grundlage dieses Sachstandsberichtes stellt die Bilanz des Primär- und Endenergieverbrauchs im Stadtgebiet und die daraus resultierenden CO2-Emissionen dar. Darauf aufbauend, wurde eine Reihe von zum Teil umfänglichen Maßnahmen benannt, die nach deren Umsetzung zu einer deutlichen CO2-Minderung beitragen. Diese Maßnahmen zeichnen sich im Wesentlichen dadurch aus, dass es sich um eher komplexe Vorhaben handelt, die zum Teil nicht ausschließlich oder zum Teilauch gar nicht von der Stadtverwaltung selbst beeinflussbar sind. Die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen kann daher in der Regel nur in Abhängigkeiten von Dritten bzw. ausschließlich durch Dritte erfolgen.
Es blieb daher festzustellen, dass mit Ausnahme der Einrichtung / Bildung einer CO2-Arbeitsgruppe keine Maßnahmen umgesetzt werden konnten, da bereits für die Konkretisierung der Maßnahmen im Hinblick auf deren Umsetzung weder das erforderliche Personal noch die notwendige finanzielle Ausstattung vorhanden waren.
Die eingesetzte CO2-Arbeitsgruppe aus Mitarbeitern der Stadtverwaltung sowie aus Vertretern der Ratsfraktionen, hatte sich zurückliegend mehrfach getroffen. In der damals letzten Sitzung im Juni 2007 hat die CO2-Arbeitsgruppe bestehende Energie-, Klimaschutz- und CO2-Minderungskonzepte anderer Kommunen gesichtet.
Insgesamt musste jedoch festgestellt werden, dass die Umsetzung der erfassten Maßnahmen zur CO2-Minderung vor dem Hintergrund des Klimaschutzes zwar weiterhin wünschenswert ist, die notwendigen Voraussetzungen hierzu allerdings bislang fehlen.
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2. Die Klimaschutzinitiative Kommune des Bundes
Da umfangreiche Projekte mit unterschiedlichen Inhalten mit Zuschüssen von bis zu 80 % der Sach- und Personalkosten gefördert werden, bietet nunmehr die Klimaschutzinitiative Kommune des Bundes die reelle Chance, praktischen Klimaschutz auch in der Stadt Krefeld zu betreiben. Ziel der Klimaschutzinitiative ist es, analog zum CO2-Minderungskonzept der Stadt Krefeld, Emissionsminderungspotenziale zu ermitteln und außerdem Klimaschutzinvestitionen zur Steigerung der Energieeffizienz und verstärkten Nutzung regenerativer Wärme sowie Projekte zur Motivation klimaschützenden Verbraucherverhaltens mit Finanzmitteln zu fördern.
Als Projektträger der Klimaschutzinitiative Kommune des Bundes hat das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit(BMU) das Forschungszentrum Jülich GmbH benannt.
3. Teilnahme der Stadt Krefeld
Auf der Grundlage des Beschlusses des Ausschusses für Umwelt Energie, Ver- und Entsorgung am 26. August 2008 wurde inzwischen ein Gutachten erstellt, das zwar nur einen Teilbereich der möglichen in Frage kommenden Klimaschutzmaßnahmen beleuchtet, dafür langfristig aufgrund seiner Konkretisierung realisierbar erscheint.
Weitere Rahmenbedingung war, dass die Anzahl der Beteiligten überschaubar geblieben ist und voraussichtlich Finanzmittel in den laufenden städtischen Haushalten z.B. für Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen von Gebäuden zur Verfügung gestellt werden können.
Unter dem Titel „Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes und Erarbeitung eines Klimaschutzmanagements für die Stadt Krefeld" wurde der Antrag auf Bereitstellung von Fördermitteln aus dem Programm Klimaschutzinitiative Kommune des Bundes am 08. Dezember 2008 gestellt. Der Zuwendungsbescheid mit dem Förderkennzeichen FKZ 03KS0293 ging der Stadt Krefeld mit Datum vom 24. Juli 2009 zu.
Mit der Teilnahme der Stadt Krefeld an dem Förderprogramm des Bundes, Klimaschutzinitiative Kommune des Bundes, beabsichtigt die Stadt Krefeld, einen Beitrag zur Verringerung der Treibhausgasemissionen zu leisten, damit das ehrgeizige Ziel der Bundesregierung, die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2020 von jährlich 1.007 Millionen Tonnen auf 737 Millionen Tonnen, also um 40 % gegenüber 1990 zu senken, erreicht werden kann. Gleichzeitig ist mit der Umsetzung des zu erarbeitenden Klimaschutzkonzeptes mit Energieeinsparungen zu rechnen, die den Ressourcenverbrauch reduzieren und insgesamt zu Kosteneinsparungen im städtischen Haushalt führen können.
Das inzwischen erarbeitete „Klimaschutzkonzept" umfasst das
Teilkonzept I - Emissionsminderung durch Modernisierung und Sanierung städtischer Gebäude und das
Teilkonzept II - Die städtische Beratungsinitiative:
Teilkonzept I - Emissionsminderung durch Modernisierung und Sanierung städtischer Gebäude
Die Fachbereiche Schule und pädagogischer Dienst (FB 40) sowie Sport und Bäder (FB 52) sind für die Unterhaltung von 123 städtischen und 13 angemieteten Gebäuden (Schulen, Schulturnhallen, Sport- und Funktionsanlagen sowie Hausmeisterhäusern / Wohnungen) verantwortlich, so dass die genannten Fachbereiche rund 85% des städtischen Gesamtgebäudebestandes gemessen an der BGF (Brutto-Grundfläche: Summe der Grundflächen aller Grundrissebenen eines Bauwerkes ohne die Grundflächen von nicht nutzbaren Dachflächen und von konstruktiv bedingten Hohlräumen, z. B. in belüfteten Dächern oder über abgehängten Decken) unterhalten müssen. Aufgrund ihres Alters bedürfen viele Gebäude hinsichtlich ihrer Bausubstanz und ihres Energieverbrauchs einer Modernisierung bzw. Sanierung.
Teilkonzept II - Die städtische Beratungsinitiative
Der Energieverbrauch und damit die CO2-Emissionen werden nicht nur von Bausubstanz und Heiztechnik beeinflusst sondern auch vom Verbraucher- /Nutzerverhalten. Daher sollte ein städtisches Projekt erarbeitet werden, das Emissionsminderungspotenziale erschließt, die auf verändertem Verbraucher- /Nutzerverhalten von städtischen Mitarbeiter/-innen, Lehrern, Schülern und sonstigen Nutzern beruhen. Es sollten Maßnahmen aufgezeigt werden, die mit Beachtung durch Lehrer, Schüler, Mitarbeiter/ -innen der Stadtverwaltung sowie sonstigen Nutzern der Sportanlagen (z. B. Sportvereine) zu einer Emissionsminderung beitragen.
Mit der Erarbeitung der umfangreichen Grundlagendaten und des Gutachtens wurde die Fa. E S T, Gesellschaft für Energiesystemtechnik mbH, Friedrichstraße 12 in 45128 Essen beauftragt.
Das Projekt wurde durch den CO2 -Arbeitskreis begleitet, der sich nun aus Vertretern der Ratsfraktionen, der Umweltverbände, der Stadtwerke Krefeld AG, des Geschäftsbereiches Planung, Bau und Umwelt, der Fachbereiche mit „Querschnittsaufgaben" Verwaltungssteuerung und - service (FB 10) und Zentrale Finanzsteuerung (FB 20) sowie des Fachbereiches Umwelt (FB 36) zusammensetzte.
Außerdem wurden der Ausschuss für Umwelt, Energie, Ver- und Entsorgung, der Ausschuss für Schule und Weiterbildung sowie der Sportausschuss beteiligt und über die Ergebnisse informiert.
Die grundlegende Erarbeitung und Abstimmung/Koordination des Klimaschutzkonzeptes erfolgte im Rahmen von Arbeitstreffen, für die federführend der Fachbereich 36 verantwortlich war unter Teilnahme von Vertretern der Fa. E S T sowie der Fachbereiche Schule und pädagogischer Dienst (FB 40) und Sport und Bäder (FB 52).
4. Kosten und Zeitplan
Die Kosten der Maßnahme beliefen sich verteilt über die Jahre 2009 bis 2010 auf 83.300 Euro (brutto), wovon der durch die Stadt Krefeld zu finanzierende Eigenanteil rund 16.660 Euro betragen hat, 66.640,- Euro Bundesmittel wurden vom BMU zur Verfügung gestellt.
Mit der Erstellung des Gutachtens mit dem Titel „Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes und Erarbeitung eines Klimaschutzmanagements für die Stadt Krefeld" wurde im Oktober 2009 begonnen. Es wurde fristgerecht im Dezember 2010 fertig gestellt.
5. Zusammenfassende Ergebnisse
Zielssetzung des Teilkonzeptes I war es, die Energieeinsparpotenziale der städtischen Liegenschaften der Fachbereiche Schule und pädagogischer Dienst (FB 40) und Sport und Bäder (FB 52) zu ermitteln, zu bewerten und in eine Prioritätenliste zu überführen.
Hierzu wurden die für die Gebäude vorhandenen energierelevanten Daten der Jahre 2006, 2007 und 2008 gebäudescharf ausgewertet, um die Gebäude zu ermitteln, bei denen Handlungsbedarf besteht. Insgesamt verblieben 101 zu beurteilende Gebäude, von denen für 10 Gebäude detaillierte Untersuchungen durchgeführt und die erforderlichen energetischen Sanierungsmaßnahmen aufgezeigt wurden.
Danach liegt das Einsparpotenzial für die im Detail untersuchten Gebäude bei rund 2.940 MWh pro Jahr. Hieraus ergeben sich Einsparungen von 718 Tonnen CO2 pro Jahr.
Über alle betrachteten 101 Gebäude der Fachbereiche 40 und 52 könnten die CO2-Emissionen sogar um bis zu 4.828 Tonnen CO2 reduziert werden, würden die erforderlichen Instandsetzungsmaßnahmen durchgeführt.
Allein durch den Wechsel des Energieträgers auf Fernwärme könnten darüber hinaus weitere 1.225 Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden.
Zielsetzung des Teilkonzeptes II war es, Energieeinsparpotenziale aufzuzeigen, die durch die Steuerung des Verbraucher- /Nutzerverhaltens erreichbar sind.
Hierzu wurden Maßnahmen aufgezeigt, die insgesamt zu Einsparpotenzialen von rund 3.700 MWh beitragen und damit zur Reduzierung um 931 Tonnen CO2 führen.
Würden alle Maßnahmen der Teilkonzepte I und II realisiert, könnten insgesamt jährlich bis zu 6.984 Tonnen CO2-Emissionen eingespart und damit ein messbarer Beitrag zum Klimaschutz erzielt werden.
Das Gutachten „Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes und Erarbeitung eines Klimaschutzmanagements für die Stadt Krefeld" kann nachgelesen und als PDF-Dokument heruntergeladen werden. Sie findes es im Downloadkasten rechts oben auf dieser Seite.
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