Inhaltsbereich
Tagung
2019
Vom 7. bis 10. Oktober 2019 war das Deutsche Textilmuseum Gastgeber der diesjährigen internationalen Cieta-Konferenz. Weitere Informationen finden Sie unter https://cieta.fr/congress/congress-2019/
The German Textile Museum was hosted this years international the Cieta-conference.
For further information see https://cieta.fr/congress/congress-2019/
2013
Das Bild vom Kind im Spiegel seiner Kleidung. Von prähistorischer Zeit bis zur Gegenwart
22. bis 24. Mai 2013
2015 erschien der Tagungsband: Herausgeber: Annette Paetz gen. Schieck, Uta-Christiane Bergemann „Das Bild vom Kind im Spiegel seiner Kleidung. Von prähistorischer Zeit bis zur Gegenwart", 213 Seiten, 124 Farb- und 67 Schwarzweißabbildungen ist im Verlag Schnell und Steiner erschienen (ISBN 978-3-7954-3021-4). Es kostet 34,95 Euro.
Die internationale Tagung am Deutschen Textilmuseum Krefeld widmete sich dem Thema Kinderkleidung in Ihren vIelfaltigen Formen der Überlieferung. Dabei stellte die Vorgehensweise, Kinderkleidung als Quellenmaterial für soziologische Untersuchungen zu wählen, einen neuartigen Forschungsansatz dar, der eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Pädagogen, Kostümhistorikern, Kunsthistorikern und Archäologen erforderte.
Die Tagung am Deutschen Textilmuseum Krefeld bot Kostümforschern diverser Fachrichtungen die Gelegenheit, ihre Materialien in Beziehung zu setzen. Sie widmeten sich der Analyse von originalen Kleidungsstücken aus vielen Jahrhunderten, aber auch der von Gemälden und Skulpturen. ln der Verquickung von Bildanalyse, Textinterpretation und Textilforschung erschlossen die Beiträge neuartige Aspekte der Kostümgeschichte und gaben einen chronologischen Ausblick auf die Entwicklung von Kinderkleidung vor allem als Indikator für die Stellung des Kindes in der Gesellschaft. Ein bislang zu wenig beachteter Faktor war dabei die unterschiedliche Wirkung von Schnitt und Material. Denn beengende, körperbetonte und körperformende Kleidung schränkten dle Bewegungsfreiheit ein und sollten eine aufrechte Körperhaltung erzielen, während weite Schnitte und robuste Stoffe dem Körper Freiräume und ungezügelte Bewegung erlaubten.
Vielerseits geht man davon aus, dass erst im Zuge der Aufklärung mit Jean-Jacques Rousseau und ausgehend von den Schriften John Lackes, das Kind als eigenständiges Wesen mit speziellen Bedürfnissen aufgefasst wurde. Aus früheren Zeiten wie der prähistorischen Zeit, der Antike und auch Spätantike, aus denen derartige Erziehungskonzepte nicht schriftlich belegt sind, zeigen die originalen Gewänder und Kinderbildnisse jedoch sehr deutlich, dass es bereits zuvor Phasen gab, in denen Kindern eigene Bedürfnisse und eine eigene Welt zugestanden wurden.
Das Ziel der Tagung war es, ein Forum für Diskussionen zwischen Forschern unterschiedlicher Disziplinen zu bieten, um so gemeinsam eine gewisse Chronologie der Bekleidungs- und den damit verbundenen Erziehungskonzepten durch die Jahrhunderte zu entwickeln.
Veranstalter: Deutsches Textilmuseum Krefeld, Andreasmarkt 8, D-47809 Krefeld-Linn
Die Tagung war öffentlich, es wurden keine Tagungsgebühren erhoben. Die Tagungssprache war Deutsch.
Die Tagung wurde gefördert von der Sparkassen-Kulturstiftung Krefeld, von der Gebrüder Kickartz-Stiftung Krefeld und vom Verein Freunde der Museen Burg Linn.
Programm
22. Mai 2013, Museumsscheune
Ab 17 Uhr Registrierung
18 Uhr
Grußwort
Monika Brinner, Bürgermeisterin der Stadt Krefeld,
Fraktion Die Grünen
Einführung
Dr. Annette Paetz gen. Schieck,
Direktorin des Deutschen Textilmuseums Krefeld
Festvortrag
Dr. Sieglinde Jornitz, Machen Kleider Kinder?
Pädagogische Reflexionen zu Gemälden der europäischen Kulturgeschichte
Umtrunk
23. Mai 2013, Museumsscheune Burg Linn
8:30 Uhr Registrierung
9:00 Uhr Begrüßung durch Annette Paetz gen. Schieck
9:15 - 10:30 Uhr: Das Kind in prähistorischer Zeit
(Moderation Annette Paetz gen. Schieck)
9:15 - 09.30 Uhr
Dr. Claudia Merthen, Leben prähistorischer Kinder in der jüngeren Altsteinzeit
9:30 - 10:00 Uhr
Hans Reschreiter, M.A., und Doris Pany-Kucera,
(vorgetragen von Dr. Karina Grömer)
Kinderarbeit im prähistorischen Salzbergwerk von Hallstatt - Kleider und Knochen als lndikatoren
10:00 - 10:30 Uhr
Dr. Karina Grömer, Situlenkunst und Textilfunde 1n Gräbern - was wissen wir über Kinderkleidung im vorrömischen und römischen Österreich?
10:30 - 11:00 Uhr Kaffeepause
11:00 - 12:30 Uhr: Das Kind in griechischer und römischer Zeit
(Moderation Dr. lsa Fleischmann-Heck)
11:00- 11:30 Uhr
Dr. lsabella Benda-Weber, Griechische Kinderkleidung in klassischer Zeit
11:30- 12:00 Uhr
Dr. Annika Backe-Dahmen, Von Säuglingshemdehen und Philosophenmänteln - Römische Kinderkleidung zwischen Realität und Repräsentation
12:00 - 12:30 Uhr
D. Astrid Böhme-Schönberger, Das Grab eines römischen Kleinkindes aus Mainz
12:30 - 14:00 Uhr Mittagspause
14:00 - 15:30 Uhr: Das Kind in der Spätantike bis zur frühen Neuzeit
(Moderation K. Grömer)
14:00 - 14:30 Uhr
Dr. Cäcilia Fluck, Kinderkleidung im spätantiken Ägypten
14:30 - 15:00 Uhr
Dr. Annette Paetz gen. Schieck, Kieinformatige Orbiculi und Tabulae mit kindgerechtem Dekor und plakativer Farbgebung
15:00 - 15:30 Uhr
Dipl. Phil.Gisela Helmecke, Wie die Großen - zwe1 Beispiele für Kinderkleidung im mittelalterlichen islamischen Ägypten"
15:30 - 16:00 Uhr Kaffeepause
16:00 - 17:00 Uhr: Kinderkleidung in der frühen Neuzeit
(Moderation U.-C. Bergemann)
16:00 - 16:30 Uhr
Beatrix Nutz, M. A., Hemdchen, Kleidchen, Schühchen - Baby und Kinderbekleidung des 15. Jahrhunderts aus Schloss Lengberg, Osttirol
16:30 - 17:00 Uhr
Dr. Hanna Zimmerman, Kinderkleidung aus archäologischem Kontext des 16. Jahrhunderts in Groningen.
17:00 - 17:30 Uhr Diskussion
17:30 - 19:00 Uhr Museum
Besichtigung der Ausstellung "Der Kinder bunte Kleider" im Deutschen Textilmuseum
"The Tudor Child", Präsentation durch Dr. Jane Malcolm-Davies und Ninya Mikhaila
19:00 Uhr
Abendessen für die Referenten
24. Mai 2013, Museumsscheune
9:30 - 12:30 Uhr: Kinderkleidung im Kontext I
(Moderation Dr. Cäcilia Fluck)
9:30 - 10:00 Uhr
Dr. Kerstin Kraft, Das Kind als ,Display' - Oberflächen- und Tiefenanalysen von Kinderkleidung."
10:00 - 10:30 Uhr
Professorin Elisabeth Hackspiei-Mikosch, Ein Knabe in ungarischer Uniform. Höfische Kleidung und Erziehung im 18. Jahrhundert.
10:30 - 11 :00 Uhr Kaffeepause
11 :00 - 12:30 Uhr: Kinderkleidung im Kontext II
(Moderation S. Jornitz)
11 :00 - 11 :30 Uhr
Ann-Dorothee Schlüter, Formwandel der Knabenkleidung 1720-1880 - Kleiderschnitte in England im Spiegel der Sichtweise von Kindheit.
11:30 - 12:00 Uhr
Dr. Uta-Christiane Bergemann, Das neue Bild vom Kind - Kinderkleidung um 1800 im Zeichen reformpädagogischer Ansätze.
12:00 - 12:30 Uhr
Dr. lsa Fleischmann-Heck, Unbekannte Krefelder Säuglingskleidung des 18. Jahrhundert aus mennonitischem Besitz?
12:30 - 14:00 Uhr Mittagspause
14:00 - 16:00 Das Bild vom Kind im Wandel des 19. bis 21. Jahrhunderts
(Moderation E. Hackspiei-Mikosch)
14:00- 14:30 Uhr
Dr. Dagmar Neuland-Kitzerow, Kinderschürzen - Materialität und Geschlechterprägung.Kulturhistorische Analyse anhand von Beispielen der Sammlung des Museums Europäischer Kulturen und zeitgenössischer Quellen zwischen 1890 und 1940.
14:30 - 15:00 Uhr
Dr. Maria Spitz, Kleidung für junge Abenteurer- C&A-Mode für Kinder.
15:00 - 15:30 Uhr (Moderation)
Abschlussdiskussion und "Farewell"
2008
Reiche Bilder - Aspekte zur Produktion und Funktion von Stickereien im Spätmittelalter
Internationale Fachtagung des Deutschen Textilmuseums Krefeld und des Zentrums zur Erforschung antiker und mittelalterlicher Textilien an der Fachhochschule Köln
20. und 21. November 2008
Deutsches Textilmuseum Krefeld, Andreasmarkt 8, D-47809 Krefeld-Linn
Veranstaltungsort:
Museumsscheune,
Albert-Steeger-Str. 5,
47809 Krefeld-Linn
Die Tagung wurde gefördert von der Fritz-Thyssen-Stiftung, Köln, und der Fachhochschule Köln
Konzept
Stickereien, besonders Bildstickereien aus Gold und Seide, besaßen im Mittelalter eine hervorragende Wertschätzung in der Herstellung bildlicher Darstellungsmedien. Als Schmuck von Kleidung dienten sie der Repräsentation von Stand und Funktion, an Decken, Kissen und Wandbehängen verliehen sie den Räumen ein variables festliches Ambiente. Die hohen Kosten, die für ihre Herstellung aufgebracht wurden, spiegeln ihre immense Wertschätzung in der mittelalterlichen Gesellschaft wider. Die große Nachfrage nach Stickereien und deren technisch immer raffiniertere Gestaltung führten zur Herausbildung eines professionellen Handwerkszweiges und zu spezialisierten Herstellungsprozessen. In der Forschung zu mittelalterlichen Textilien und speziell zu Stickereien standen bislang vor allem deren Ikonographie bzw. Ornamentik und ihre Verwendung zur Repräsentation oder im liturgischen Kontext im Blickpunkt. Weitgehend vernachlässigt wurden dagegen die wirtschaftlichen Hintergründe. Abgesehen von einzelnen, verstreut und schwer findbaren Detailstudien fehlen noch systematische Kenntnisse über Werkstattbedingungen (professionelle Werkstätten, Klosterwerkstätten, Größe, Arbeitsteilung), Herstellungspraktiken, den Entwicklungsprozess der Bildfindung (Vorlagen und ihre Umsetzung), Bedingungen von Auftragsvergabe und Nachfrage, Bezugsquellen der Materialien sowie den Handel mit derartigen Produkten.
Programm
Donnerstag, 20.11.2008 19.00 Uhr: Festvortrag
Professor Dr. Brigitte Tietzel, Deutsches Textilmuseum Krefeld:
Der Sternenmantel Kaiser Heinrichs II.
* * * *
Freitag, 21.11.2008 9.00 bis 19.00 Uhr: Tagung
Jutta Pilat, Bürgermeisterin der Stadt Krefeld spricht zur Begrüßung
Aspekte zu Konzeption und Ausführung von Stickaufträgen
Dr. Uta-Christiane Bergemann, Deutsches Textilmuseum Krefeld:
Auftragsbedingungen und Gestaltungsfreiheiten der Stickerwerkstätten im Spiegel von Verträgen und Rechnungen des 15. Jahrhunderts
Dr. Katja Schmitz von Ledebur, Schatzkammer, Wien:
Der Messornat des Ordens vom Goldenen Vlies: Sticker im Dienste der burgundischen Herzöge
Professor Dr. Annemarie Stauffer, Fachhochschule Köln:
Aspekte zu Auftragsvergabe, Handel und Verarbeitung von "Fertigprodukten" aus flandrischen Stickwerkstätten im 15. Jahrhundert
Dr. Isa Fleischmann-Heck, Deutsches Textilmuseum Krefeld:
Frühe Bilddrucke als Stickvorlagen? Überlegungen zur Verwendung von Druckgraphiken als Entwurfsvorlagen von Stickereien im 15. Jahrhundert
Dr. Juliane von Fircks, Kunsthistorisches Seminar, Universität Mainz
Überlegungen zum Vorlagenmaterial von Bildstickern anhand eines Kaselkreuzes im Kulturhistorischen Museum Stralsund
Pause von 13.00 bis 15.00 Uhr
Politische und handelsgeschichtliche Aspekte
Dr. Heidi Blöcher, Kunstgewerbemuseum Berlin:
Beobachtungen zum Opus Anglicanum an Mitren aus dem 13. Jahrhundert
Privatdozent Dr. Thomas Ertl, Institut für Geschichte, Universität Göttingen:
Opus Anglicanum in Italien. Die Gier der Päpste nach englischen Stickereien im Spätmittelalter
Privatdozent Dr. Stephan Selzer, Institut für Geschichte, Universität Halle-Wittenberg, Halle:
Gestickte Medien höfischer Kommunikation: Devisen als soziale, politische und kulturelle Zeichen an reichsfürstlichen Höfen um 1500
Dr. Evelin Wetter, Abegg-Stiftung, Riggisberg:
Venezianische Stickereien im historischen Königreich Ungarn