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Krefelder Bandoneon-Preis 2025

Den mit 5.000 Euro dotierten „Krefelder Bandoneon-Preis" erhält der Musiker Stoyan Karaivanov. Die Auszeichnung verleiht der Förderverein für das Kulturbüro der Stadt Krefeld gemeinsam mit der Sparkassen-Kulturstiftung Krefeld. Der Preis ist dem 27-jährigen Bandoneonisten aus Bulgarien im Rahmen eines Konzertes mit den Niederrheinischen Sinfonikern am Samstag, 8. März, um 19.30 Uhr im Theater Krefeld übergeben worden.

Portraitfoto von Stoyan Karaivanov, Foto: Thea Nishkoff
Foto: Thea Nishkoff

„Wir haben uns dazu entschieden, diesmal keinen arrivierten Künstler auszuzeichnen, der schon weltbekannt ist, sondern ein junges Talent zu fördern", sagt Christine Prause, Vorsitzende des Fördervereins für das Kulturbüro der Stadt Krefeld. Stoyan Karaivanov wurde in seinem Heimatland bereits als Musiker des Jahres geehrt. „Er ist der erste Bandoneon-Spieler überhaupt in Bulgarien",berichtet Prause. Die Jury überzeugte das junge Ausnahmetalent mit seinem breitgefächerten Repertoire als virtuoser Spieler,Lehrer, Arrangeur und Komponist und als Dirigent des von ihm gegründeten Tango-Orchesters „Libertango". Das Bandoneon habe er nach Klavier und Geige für sich als neuen musikalischen Schwerpunkt entdeckt. „Er hat sich mit viel Ehrgeiz und Tempo in das Instrument eingearbeitet", sagt Dr. Katharine Leiska, Kulturbeauftragte der Stadt Krefeld.

Die Sparkassen-Kulturstiftung begleitet die Vergabe des Bandoneon-Preises zum vierten Mal und fördert somit die Erinnerung an ein Instrument, das Krefeld mit Argentinien und der Tradition des Tangos seit über 100 Jahren eng verbindet. „Den ersten Preis dotierten wir zu Beginn noch mit 2.000 Euro. Mit der Aufwertung des Preisgeldes auf 5.000 Euro wollen wir die Bedeutung des Bandoneons unterstreichen, die es in unserer Kulturlandschaft bekommen hat", so Silvia Pfaar von der Sparkassen-Kulturstiftung Krefeld. Deswegen wird die SparkassenKulturstiftung den „Krefelder Bandoneon-Preis" auch 2027 und 2029 unterstützen.

Der „Krefelder Bandoneon-Preis" erinnert an den Krefelder Instrumentenhändler Heinrich Band (1821-1860). Er entwickelte das Bandoneon, das Instrument für den Tango. Das Handzuginstrument Bandoneon wurde nach ihm benannt, weil er mit der sogenannten „rheinischen Tastatur" entscheidend zu seiner Entstehung beitrug. Lange nach Bands Tod im Jahr 1860 - etwa um 1900 - wurde das Bandoneon das Hauptinstrument des Tangos und eroberte mit ihm die Welt. Der argentinische Bandoneon-Virtuosen Astor Piazzolla spielte auch ein Instrument mit „rheinischer Tastatur". Sein „Tango nuevo" brachte den Tango aus den Tanzsälen in die Konzerthäuser. Dabei hat das Bandoneon nicht nur seinen Platz in der Tango-Musik gefunden. SeinFacettenreichtum lässt es auch in der Weltmusik, der Klassik, der Folklore und des Jazz erklingen.

Im Mittelpunkt des alle zwei Jahre stattfindenden Bandoneon Festivals in Krefeld steht daher immer das Instrument Heinrich Bands. An Heinrich Band und sein Instrument erinnert in Krefeld zudem dauerhaft ein Raum im Jagdschloss des Museums Burg Linn sowie in der Innenstadt ein Denkmal einer vierteiligen Bandoneonspieler-Gruppe. Der Bandoneon-Preis wird seit 2018 vom Förderverein für das Kulturbüro in Zusammenarbeit mit der SparkassenKulturstiftung Krefeld verliehen. Der Verein setzt sich seit vielen Jahren dafür ein, dass das Bandoneon in Erinnerung bleibt: 2020 war der Verein Herausgeber der deutschsprachigen Ausgabe des Buchs „Heinrich Band. Bandoneon", 2022 unterstützte er maßgeblich die spanisch-sprachige Ausgabe des Bandes. „Krefelder
Bandoneon-Preis".

Die Jury für den „Krefelder Bandoneon-Preis" gehören an: Christine Prause, Vorsitzende des Fördervereins für das Kulturbüro der Stadt Krefeld, Silvia Pfaar, Sparkasse Krefeld, Referentin Stiftungen, sowie Dr. Katharine Leiska, Kulturbeauftragte der Stadt Krefeld.