Inhaltsbereich

Who-is-Who der Weltkultur: Krefeld ist nun Welterbestätte

Veröffentlicht am: 09.11.2021

Die Stadt Krefeld ist nun auch offiziell Welterbestätte „Grenzen des Römischen Reiches - Niedergermanischer Limes". Oberbürgermeister Frank Meyer erhielt im Landesmuseum Bonn von Dr. Birgitta Ringbeck vom Auswärtigen Amt und der NRW-Ministerin Ina Scharrenbach ein Faksimile der Unesco-Urkunde. Das Original verbleibt in Bonn.

Dr. Brigitta Ringbeck, Leiterin der Koordinierungsstelle Welterbe im Auswärtigen Amt (links), Oberbürgermeister Frank Meyer und Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, bei der Unesco-Urkunden-Übergabe im Landesmuseum Bonn.  Foto: Stadt Krefeld, Presse und KommunikationDr. Brigitta Ringbeck, Leiterin der Koordinierungsstelle Welterbe im Auswärtigen Amt (links), Oberbürgermeister Frank Meyer und Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, bei der Unesco-Urkunden-Übergabe im Landesmuseum Bonn.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

Unter den in Nordrhein-Westfalen einzutragenden Römerstätten nimmt das Lager von Krefeld-Gellep eine Schlüsselposition ein. Es bestand vom ersten bis fünften Jahrhundert nach Christus fast ununterbrochen an derselben Stelle. „Wir sind mächtig stolz, dass Krefeld jetzt Teil des Welterbes ist. Ein Teil des Welterbes zu sein, ein Teil der Dinge, auf die die Menschheit mit Stolz und großem Interesse schaut, ist etwas ganz Besonderes", freute sich Frank Meyer.

Welterbe Urkunde der UNESCO  Foto: Stadt Krefeld, Presse und KommunikationWelterbe Urkunde der UNESCO
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

In der Feierstunde überreichten Ringbeck und Scharrenbach auch den Vertretern aller weiteren beteiligten NRW-Kommunen eine Reproduktion der Unesco-Urkunde. „Der Niedergermanische Limes mit seinen Städten und Gemeinden und seinen 24 Fundstätten in Nordrhein-Westfalen gehört nun zum Who-is-Who der Weltkultur", betonte Scharrenbach. Das „Erbe der Welt", dieser Titel würdigt und adelt, so die Ministerin. Er sei aber auch ein Auftrag zum Schutz und Bewahren für die Völkergemeinschaft.

Modell des spätantiken Kastells in Krefeld.Modell des spätantiken Kastells in Krefeld.

Das Welterbe-Projekt „Die Grenzen des Römischen Reiches" umfasst die Grenzlinie und Militäreinrichtungen zur Zeit der Blüte des Römischen Reiches, etwa in der Zeit von 100 bis 200 nach Christus. Der Niedergermanische Limes-Abschnitt in den heutigen Niederlanden, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz bestand von 15 vor Christus bis etwa 450 nach Christus. Vor 16 Jahren begann der Weg zum Welterbe. Mit den Niederlanden wurde 2010 eine Kooperation für den Welterbe-Antrag vereinbart. Der Niedergermanische Limes wurde am 27. Juli von der Unesco als Welterbe anerkannt.

Die Kommunen und Kreise aus Nordrhein-Westfalen sowie der Landschaftsverband Rheinland (LVR) und die Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege unterzeichneten in Bonn auch eine Kooperationsvereinbarung zum zukünftigen Umgang mit dem Welterbe.  Foto: Stadt Krefeld, Presse und KommunikationDie Kommunen und Kreise aus Nordrhein-Westfalen sowie der Landschaftsverband Rheinland (LVR) und die Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege unterzeichneten in Bonn auch eine Kooperationsvereinbarung zum zukünftigen Umgang mit dem Welterbe.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

Die Kommunen und Kreise aus Nordrhein-Westfalen sowie der Landschaftsverband Rheinland (LVR) und die Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege unterzeichneten in Bonn auch eine Kooperationsvereinbarung zum zukünftigen Umgang mit dem Welterbe. „Unesco-Welterbestätten genießen ein hohes Ansehen und stellen eine besondere Wertschätzung des kulturellen Erbes dar. Wir wollen als kommunale Familie nun gemeinsam daran arbeiten, dass dieses Erbe für die Menschen vor Ort erlebbar wird", sagte LVR-Direktorin Ulrike Lubek.

Dr. Christoph Dautermann, kommissarischer Leiter des Museums Burg Linn, und Oberbürgermeister Frank Meyer mit der Welterbe Urkunde der UNESCO.  Foto: Stadt Krefeld, Presse und KommunikationDr. Christoph Dautermann, kommissarischer Leiter des Museums Burg Linn, und Oberbürgermeister Frank Meyer mit der Welterbe Urkunde der UNESCO.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

„In Krefeld arbeitet die Stadtverwaltung zurzeit sehr engagiert, das Welterbe künftig sichtbar und erlebbar zu machen. Da wartet in den nächsten Jahren noch eine Menge Spannendes auf uns", stellte Oberbürgermeister Meyer fest. Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt die ersten wichtigen Schritte zur Sichtbarmachung des neuen Welterbes mit einer Anschubförderung von 1,5 Millionen Euro.

 

 

 

Weitere Nachrichten aus dem Pressearchiv zum Thema Welterbe:

Ein sarmatischer Spiegel aus Krefeld-Gellep
„Die Geschichte steckt im Boden“, sagen Archäologen oft. Wenn man mal als Besucher bei einer Grabung dabei ist und nichts erkennt außer Lehm, Sand und Stein, dann lesen die Archäologen in den Bodenverfärbungen nicht selten schon eine erste Geschichte.
Die Verbreitung des Sarmatischen Spiegels . Foto: Stadt Krefeld, Archäologisches Museum Krefeld
Archäologisches Museum Krefeld zeigt römische Internationalität
Besondere Forschungsergebnisse sind zurzeit in der Ausstellung „Heimat in der Fremde – Gelduba im Weltreich der Römer“ im Archäologischen Museum Krefeld an der Rheinbabenstraße zu sehen. Viele Funde werden zum ersten Mal gezeigt.
Krefelds Stadtarchäologe Dr. Hans Peter SchletterBild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Archäologischer Fund: Gesichtsmaske eines Reiters der Bataver
Als das Team rund um die Krefelder Stadtarchäologen vor vier Jahren eine stark korrodierte Metallplatte sicherten, konnten sie noch nicht ahnen, dass sie hier einen Sensationsfund in den Händen halten.
Das Maskenfragment wurde in Krefeld-Gellep bei einer Ausgrabung entdeckt; hier mit einer Nachbildung einer Gesichtsmaske der Bataver samt Helm. Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Internationaler Limeskongress: Exkursion ins Krefelder Museum
Die Grenzen des Römischen Reiches stehen im Mittelpunkt des Internationalen Limeskongresses, der noch bis Samstag, 27. August, im niederländischen Nijmegen stattfindet. Vorab haben 35 Limesforscher aus dem In- und Ausland das Archäologische Museum Krefeld besucht.
Museumsleiter Dr. Boris Burandt (rechts) führte die Wissenschaftler durch die Sammlung und erläuterte die Bedeutung des ehemaligen Gelduba als militärischer Standort am Niedergermanischen Limes. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Krefeld feiert am 31. Juli den ersten Welterbe-Geburtstag
Die Anerkennung als Welterbe „Niedergermanischer Limes“ jährt sich am Sonntag, 31. Juli, zum ersten Mal. Anlässlich des ersten Welterbe-Geburtstages lädt das Archäologische Museum Krefeld zum „Limes-Sonntag“ein.
Beim Welterbe-Geburtstag werden auch "echte" Römer ihr Können präsentieren und Besucher deren Fragen beantworten. Foto: Henner Fotista

 

 

Weitere Informationen zum Thema Welterbe: