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Stadtverwaltung bringt Digitalisierung an Schulen voran

Veröffentlicht am: 23.10.2020

Die Krefelder Schulen werden mit einem großen Investitionspaket in den kommenden Monaten digitaler aufgestellt. In einer Pressekonferenz im Zentrum für digitale Lernwelten (ZfdL) im Behnisch-Haus haben Stadtdirektor Markus Schön und Annette Terhorst, stellvertretende Leiterin des Fachbereichs Schule, die anstehenden Investitionen erläutert und die geplante weitere Entwicklung der Digitalisierung an Schulen skizziert. Die durch Förderprogramme möglichen Investitionen verteilen sich auf mehrere Bereiche: An den Schulen wird die technische Infrastruktur verbessert, zudem werden mobile Endgeräte wie Laptops und Tablets für Schüler aus bedürftigen Familien, Lehrkräfte und für den Einsatz in den Schulen angeschafft. „Digitale Teilhabe ist für alle Kinder wichtig. Die Coronapandemie hat uns allen gezeigt, wie wichtig beispielsweise das Thema Homeschooling geworden ist", sagt Stadtdirektor Markus Schön. Die Schulen würden von den jetzigen Investitionen in die Digitalisierung langfristig profitieren können, auch nach Bewältigung der Corona-Krise.

13 Millionen sollen abgerufen werden

Aus den Bundesmitteln des Digitalpakts mit einem Volumen von insgesamt 6,5 Milliarden Euro will Krefeld 13 Millionen Euro abrufen. Anträge in einem Gesamtvolumen von 5,7 Millionen Euro sind bereits gestellt und bewilligt. Diese Investitionen sollen vorwiegend in die technische Ausstattung der Schulen fließen. Sofort umgesetzt werden dabei zwei Bausteine: die Ausrüstung mit Netzwerkkomponenten mit einem Volumen von 29.313 Euro und die Investition in Präsentationstechnik mit einem Volumen von 179.055 Euro. In einem Förderantrag mit einem Volumen von 4,4 Millionen Euro, davon zehn Prozent städtischer Eigenanteil, wird die Digitalisierung an zunächst 14 Schulgebäuden vorangetrieben: an der Grotenburgschule, Brüder-Grimm-Schule, Lindenschule, St.-Michael-Schule, Regenbogenschule, Schule am Stadtpark Fischeln mit beiden Standorten sowie dem Offenen Ganztag Marienplatz, Albert-Schweitzer-Realschule, Freiherr-vom-Stein-Schule, Hannah-Arendt-Gymnasium mit beiden Standorten, Gymnasium Fabritianum sowie der Gesamtschule Uerdingen, Standort Uerdinger Straße 783. Hauptkriterium für die Auswahl der Schulen war der bauliche Zustand. Die Fördergelder müssen zeitnah verbaut werden. Die Schulverwaltung musste also prüfen, wo eine schnelle Mittelverwendung möglich war. „Es wird aber noch ein weiterer Antrag gestellt, der nächste Schwung kommt im kommenden Jahr", kündigte Stadtdirektor Markus Schön Investitionen an weiteren Schulen im nächsten Paket an.

Kurzfristige Bearbeitung in Aussicht

Alle Schulen in Krefeld sollen perspektivisch einen Ein-Gigabit-Anschluss erhalten. Wo dies wegen des fehlenden Glasfasernetzes vorerst nicht möglich ist, arbeitet die Verwaltung an koaxialen Lösungen mit 600 Megabit pro Sekunde für den Übergang. Die Stadtverwaltung hat aus Mitteln des Digitalpaktes zusätzlich digitale Endgeräte für den Einsatz in der beruflichen Ausbildung angefordert. Eine kurzfristige Bearbeitung dieses Antrags wurde schon in Aussicht gestellt. Ebenso eine Perspektive auf Bewilligung besteht bei einem Antrag mit dem Volumen von 662.700 Euro für Netzwerkkomponenten und Präsentationstechnik. Ferner sollen aus Mitteln des Digitalpaktes schulgebundene mobile Endgeräte bestellt werden, Tablets und Notebooks. Die Gesamtinvestition liegt hier bei 659.718 Euro, zehn Prozent Eigenanteil trägt auch hier die Stadt.

5000 Tablets mit Zubehör zur Leihe

Parallel arbeitet die Stadtverwaltung an der Beschaffung digitaler Endgeräte für Lehrkräfte sowie unterstützungsbedürftige Schüler für den Einsatz auch zuhause. Rund 5000 Tablets mit Zubehör werden leihweise für Kinder aus bedürftigen Familien zur Verfügung gestellt. 2,4 Millionen Euro werden hier insgesamt investiert, zehn Prozent Eigenanteil trägt die Stadtverwaltung. Für Lehrkräfte werden 2.450 Tablets und Notebooks beschafft, damit diese datensicher auch zuhause arbeiten können. Das Gesamtinvestitionsvolumen liegt bei 1,2 Millionen Euro, die Fördersumme liegt hier bei 100 Prozent. „Wir haben alle Krefelder Schulen angeschrieben. Die Schule konnte auswählen, ob sie Tablets oder Notebooks wünschte", erklärt Terhorst. Das Kommunale Rechenzentrum KRZN, dem Krefeld angeschlossen ist, hatte einen Warenkorb sowohl mit Android- als auch iOS-Geräten bereitgestellt, aus dem die Schulen wählen konnten.

Stadtdirektor Markus Schön betonte, dass in Gesprächen mit dem Land NRW in den vergangenen Monaten Klarheit darüber hergestellt werden konnte, welche Aufgaben die Kommunen bei der Beschaffung der Endgeräte hat. Sowohl Wartung als auch Administration der Geräte solle in den Händen der Kommune liegen. Das Land stellt kein Personal dafür. Inzwischen hat die Krefelder Stadtverwaltung auch einen Leihvertrag für die Geräte erarbeitet. So wird sichergestellt, dass die Geräte nach Ablauf der Schulzeit - unabhängig vom technischen Zustand - wieder an die Stadt Krefeld zurückgehen.