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Stadtrat fasst Beschluss zum Einstieg in Theatersanierung

Veröffentlicht am: 22.06.2022

Das Stadttheater am Theaterplatz. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Das Stadttheater am Theaterplatz.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

Sanierung ab 2027 geplant

Das Krefelder Stadttheater soll ab 2027 umfangreich saniert werden. Dazu hat der Stadtrat nun einen wichtigen Beschluss gefasst und das Zentrale Gebäudemanagement der Stadtverwaltung (ZGM) mit einer entsprechenden Entwurfsplanung der ersten Leistungsphasen beauftragt. Die Planungskosten in Höhe von rund 2,3 Millionen Euro sind bereits im Wirtschaftsplan des ZGM vorgesehen.

Grundlage für die Entwurfsplanung wird nach dem Beschluss des Stadtrates die von der Verwaltung vorgeschlagene Variante „Variante 2.1" einer Machbarkeitsstudie sein. Diese sieht eine Sanierung des Theatergebäudes und der Bühnentechnik vor - plus Errichtung eines dreigeschossigen, unterkellerten Erweiterungsbaus in Richtung Gartenstraße. Dadurch entstünden rund 1.500 Quadratmeter zusätzliche Fläche. „Die Nutzungen innerhalb des Gebäudes könnten neu geordnet und auf heutige Bedürfnisse angepasst werden. Zusätzliche Anmietungen wären nicht notwendig", hatte ZGM-Betriebsleiter Rachid Jaghou im Vorfeld erläutert. Eine vorsichtige Schätzung geht hier aktuell von 73,5 Millionen Euro Gesamtvolumen aus - Kostensteigerungen nicht eingerechnet.

Oberbürgermeister Frank Meyer: "Älteste Theaterehe Deutschlands"

„Unser Theater ist einer der absoluten Leuchttürme in der Region und beruht auf der ältesten Theaterehe Deutschlands. Aber wenn wir die baulichen Probleme des Krefelder Hauses nicht in Angriff nehmen, würde die Spielstätte in Zukunft nicht haltbar sein. Wir sehen uns als Stadt aber in der Verantwortung, die Rahmenbedingungen für einen sicheren und modernen Theaterbetrieb zur Verfügung zu stellen", hatte Oberbürgermeister Frank Meyer bereits im Vorfeld der Sitzung formuliert.
Deshalb ist das Theater bereits seit 2017 in intensiven Gesprächen mit dem Zentralen Gebäudemanagement, das daraufhin die Pläne für das sogenannte Gleis I (Bühnentechnik) und das Gleis II (Gesamtgebäude) gemeinsam mit dem Planungsbüro Bock Neuhaus Partner präsentiert hatte. Demnach besteht allein im technischen Bereich - also für Bühnenmaschinerie, Beleuchtung, Beschallung, Medientechnik und Bühnenboden - ein Sanierungsbedarf von geschätzten 27 Millionen Euro.

In der Machbarkeitsstudie für das Gebäude werden zahlreiche weitere Problemstellen benannt: So ist durch fehlenden Witterungsschutz teilweise Feuchtigkeit eingedrungen, was mitunter zu Schimmelbildung führt. Glas- und Klinkerfassaden bedürfen einer energetischen Sanierung. Sanitäreinrichtungen, Lüftung, Trinkwasseranlagen, Elektroinstallation und sonstige Haustechnik sind in einem schlechten Zustand. Zudem besteht bei Proberäumen, Personalbereichen, Lagerflächen, Werkstätten und Büros Bedarf an zusätzlichen Flächen.

Für eine Grundsanierung ab 2027 muss das Theater etwa zwei Jahre schließen. Deshalb hat die Suche nach einer Ersatzspielstätte bereits begonnen, eine mögliche Variante wäre ein Theaterzelt. Nach dem Ratsbeschluss soll nun über ein Vergabeverfahren die Generalplanung bis zur Leistungsphase drei ausgeschrieben und noch in diesem Jahr beauftragt werden.