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Schulsozialarbeit seit 2020 an den Grundschulen stark ausgebaut

Veröffentlicht am: 28.11.2022

Guido Trappmann, Leiter der Kom.ZfB stellt mit Schulsozialarbeiterin Lara Mattissen und Schulleiterin Miriam Greif die Schulsozialarbeit an den Grundschulen vor.  Fotos: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Guido Trappmann, Leiter der Kom.ZfB stellt mit Schulsozialarbeiterin Lara Mattissen und Schulleiterin Miriam Greif die Schulsozialarbeit an den Grundschulen vor.
Fotos: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

21,5 Schulsozialarbeiter-Stellen an 30 Krefelder Grundschulen

Seit vielen Jahren führt die Stadt Krefeld kommunale Schulsozialarbeit an den Krefelder Schulen durch. Im Bereich der Sekundarstufe 1 wurde die Schulsozialarbeit bereits ab 2012 deutlich erweitert. „In den vergangenen drei Jahren ist es auch gelungen, diese an den Grundschulen stark auszubauen", sagt Guido Trappmann, Leiter der Kommunalen Zentralstelle für Beschäftigungsförderung (Kom.ZfB), in der die Schulsozialarbeit in Krefeld zentral gesteuert wird. Stand heute gebe es im Grundschulbereich 21,5 Schulsozialarbeiter-Funktionen. Alleine in den vergangenen drei Jahren sind 13 Stellen an den Grundschulen dazugekommen, acht davon über das Landesförderprogramm „Aufholen nach Corona". In Krefeld profitierten im Jahr 2021 rund 1.240 Schüler von der Schulsozialarbeit.

Schulsozialarbeiter in strukturschwachen Stadtteilen

Schulsozialarbeit richtet sich grundsätzlich an alle Schüler, vor allem aber an die Kinder und ihre Familien, die zusätzliche Unterstützung bei der Bewältigung individueller, sozialer und kultureller Benachteiligung benötigen. Die Verteilung der Sozialarbeiterstellen auf die Schulen in den verschiedenen Stadtteilen erfolgt deshalb nach dem Schulsozialindex der Stadt, der vorrangige Bedarfe, unter anderem in den sechs Innenstadt-Grundschulen, erkennen lässt. An der Josefschule sind seit 2020 Lara Mattissen und Inas Barhdun als Schulsozialarbeiterinnen eingesetzt. „Schon lange vorher haben wir uns bemüht, Sozialarbeiter an die Schule zu holen", sagt die Leiterin der Josefschule Miriam Greif. Sie ist dankbar über die Unterstützung ihres Lehrkräfte-Teams und berichtet von der sehr engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit den beiden professionellen und hoch engagierten Fachkräften. „Es ist uns allen eine Herzensangelegenheit, die Kinder und ihre Familien zu begleiten - im Vormittags- wie auch im Nachmittagsbereich." Durch die kontinuierliche Einrichtung der Stellen können man nun hervorragend konzeptionell arbeiten, so Greif.

Die Ferienangebote der Schulsozialarbeit in der Shedhalle fanden großen Zuspruch. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Die Ferienangebote der Schulsozialarbeit in der Shedhalle fanden großen Zuspruch.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

Unterstützung der Kinder und Eltern, Entlastung der Lehrkräfte

„Schulsozialarbeit ist wichtig für Kinder, Eltern und Lehrkräfte", stellt Guido Trappmann fest. Zu dem vielfältigen Aufgabengebiet der Schulsozialarbeiterinnen gehören Beratungen der Eltern wie auch der Schulleitungen, Lehrkräfte und der Fachkräfte des Offenen Ganztags. Neben anlassbezogenen Sprechtagen gibt es individuelle Beratungsgespräche, Gruppen- und Klassenangebote für die Kinder. Lara Mattissen setzt sehr gerne kunstpädagogische Angebote an, um die Stärken der Kinder mit kreativen Methoden zu ermitteln und zu fördern. Aber auch soziales Lerntraining, Emotions- und Regulationstraining gehören zu ihren Arbeitsmethoden. Beim Anti-Gewalttraining „Faustlos" sollen die Kinder zum Beispiel lernen, ihre Gefühle zu äußern, Sprache zu finden. Für ‚Faustlos' wurde sogar das ganze Lehrkräfte-Team geschult. „Grundsätzlich gestalten wir unsere Arbeit nach dem, was die Lehrer an uns herantragen", erklärt Mattissen. Dazu gehören unter anderem Besuche im Schulunterricht oder auch zuhause. In der Kindersprechstunde haben Mattissen und ihre Kollegin ein offenes Ohr für die großen und kleinen Probleme der Schüler.

90 Schülerinnen und Schüler allein an der Josefschule in Einzelbetreuung

Rund 90 von mehr als 320 Schülern an der Josefschule haben die Schulsozialarbeiterinnen in der Einzelfallbetreuung. Um die Gesamtpersönlichkeit jedes Kindes zu fördern, heißt es, viele Professionen einzubinden. Die Kinder werden zum Beispiel in vorhandene Förderangebote auch außerhalb der Schule vermittelt oder nehmen an den Sozialraumangeboten der Schulsozialarbeiterinnen teil. „Bei unseren Ferienprojekten in der Shedhalle hatten wir eine durchweg positive Resonanz. Mit mindestens zwei Fachkräften vor Ort konnten wir damit insgesamt rund 100 Familien erreichen, die sich regelmäßig zum Spielen und für Gespräche eingefunden haben", berichtet Mattissen. Das Projekt zeigt die wichtige Brückenfunktion der Schulsozialarbeit zwischen der Schule und deren räumlichem Umfeld. „Die Fachkräfte der Schulsozialarbeit wirken direkt in den Sozialraum. Sie arbeiten mit den Sozialraumpartnern zusammen und nutzen viele gute bereits vorhandene Angebote", bestätigt Trappmann. An der Josefschule werde diese Öffnung der Institution Schule in den Sozialraum gelebt. Aktuell arbeite man gemeinsam mit allen Grundschulen daran, schuleigene Konzepte zu erstellen, um ein maßgeschneiderte Förderung festzulegen.