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Sanierung und Modernisierung der Herberzhäuser Thema in Gremien

Veröffentlicht am: 09.06.2022

Die Fassadensanierung der geschichtsträchtigen Herberzhäuser ist bereits abgeschlossen. Mit dem politischen Beschluss könnte in Kürze der Innenausbau und der Bau des Anbaus beginnen.  Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Die Fassadensanierung der geschichtsträchtigen Herberzhäuser ist bereits abgeschlossen. Mit dem politischen Beschluss könnte in Kürze der Innenausbau und der Bau des Anbaus beginnen.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof

Meilenstein-Entscheidungen in Uerdingen

Städtebaulich stehen für Uerdingen in den nächsten Tagen Meilenstein-Entscheidungen an: Noch vor Fronleichnam tagt die Jury des „Realisierungswettbewerbs Unteres Werft" und präsentiert damit eine erste Idee für die Entwicklung des drei Hektar großen Geländes direkt am Rheinufer. Ab dem 13. Juni geht darüber hinaus die Planung und eine aktualisierte Kostenfestsetzung für die weitere Sanierung und Modernisierung der Herberzhäuser einschließlich der Marktterrasse in den politischen Prozess: Zuerst berät die Bezirksvertretung Uerdingen am Montag, 13. Juni, dann geht die Vorlage am 14. Juni zur Kenntnisnahme in den Planungsausschuss und am 21. Juni könnte dann der Rat beschließen.

Planungsdezernent Marcus Beyer: "Die Herberzhäuser sind das Leuchtturmprojekt für Uerdingen"

Für Uerdingen würde dieser Beschluss eine weitere Aufwertung bedeuten. „Die Herberzhäuser sind das Leuchtturmprojekt für Uerdingen. Das Projekt zeigt eindrucksvoll, in welchem Maß Städtebauförderung einen gesamten Stadtteil aufwerten kann", beschreibt Planungsdezernent Marcus Beyer. „Aus diesem Grund ist sowohl die denkmalgerechte Sanierung als auch die Sicherung vorhandener und die Schaffung neuer Nutzungen wesentlicher Bestandteil des Stadtumbaus Uerdingen." Nachdem die Fassadensanierung der geschichtlichen Häuser bereits abgeschlossen ist, stellt der politische Entschluss nun den Startschuss für den Innenausbau, die Modernisierung und den geplanten Anbau dar.

Pläne für das erste Haus

Während das erste Haus am Marktplatz weiterhin als Verwaltungsstandort „Bürgerbüro Uerdingen" beibehalten werden soll, kann die Nutzung des Trauzimmers im ersten Obergeschoss als repräsentativer Stadtraum für kulturelle Veranstaltungen erweitert werden. Auch das zweite Obergeschoss soll wieder genutzt werden. Dafür muss eine rückwärtige Außentreppe als Fluchtweg angebaut sowie die Räumlichkeiten und die Sanitäranlagen modernisiert werden. Im gesamtem Gebäude soll der Rückbau von Zwischenwänden erfolgen, um die historische Raumstruktur wiederherzustellen.

Quartierszentrum entsteht im zweiten Haus

Herz der Planung aber ist das Haus Am Marktplatz Nr. 5, das derzeit ohne Nutzung ist. Die Stadtverwaltung und die Politik wünschen sich hier die Einrichtung eines Quartierzentrums als sogenannten „Dritten Ort", der jenseits des Zuhauses und des Arbeitsplatzes für eine demokratische Öffentlichkeit Begegnungsmöglichkeiten schaffen soll. Der bürgergetragene Arbeitskreis „Erhalt Bücherei Uerdingen" engagiert sich bereits seit 2010 für die Wiederbelebung der Stadtteilbücherei als Quartierszentrum. Die Stadtverwaltung kommt dem Wunsch nach: Es soll eine Bücherei inklusive eines offenen Lesecafés in Trägerschaft der Mediothek im Erdgeschoss entstehen. Für das Quartierszentrum sollen sämtliche, nicht unter Denkmalschutz stehende Gebäude im Hofbereich abgerissen und ein zweigeschossiger Anbau neugebaut werden.

Das Quartierszentrum könnte unter anderem über die neuentstehende Marktterrasse barrierefrei zugänglich gemacht und gleichzeitig durch diese erweitert werden. Die gesamte Baumaßnahme muss unter Einbezug des Denkmalschutzes erfolgen. Denn die Herberzhäuser wurden 1832 als Wohnhäuser der Gebrüder Balthasar, Jakob und Josef Herberz errichtet und haben einen hohen zeitgeschichtlichen Wert.

Kostenplanung musste aktualisiert werden

Die nun erarbeitete Entwurfs- und Kostenplanung soll am 21. Juni im Rat beschlossen werden. Im Wirtschaftsplan des Zentralen Gebäudemanagements (ZGM), das im Januar 2020 mit der Durchführung eines Verfahrens zur stufenweisen Beauftragung eines Generalsplaners für die Planung und Umsetzung der vorgestellten Machbarkeitsstudie beauftragt wurde, stehen Finanzmittel von knapp 7,1 Millionen Euro zur Verfügung. Die detaillierte Kostenschätzung für Sanierung- und Modernisierung sowie für die Dach- und Hausschwammsanierung belaufen sich nun auf knapp 11,6 Millionen Euro. Die Preissteigerung ergibt sich aus steigernden Rohstoffpreisen und der bekannten Anspannung auf dem Markt. Zusätzliche Kosten sind außerdem im Rahmen der detaillierten Projektplanung aufgefallen. Fördermittel aus dem Programm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung" stehen im Rahmen der Städtebauförderung in Höhe von mehr als 5,6 Millionen Euro zur Verfügung. Beim Fördermittelgeber wird nun eine Erhöhung der Fördermittel aufgrund gestiegener Investitionen angefragt.

Teil des Integrierten Handlungskonzepts

Die Sanierung der Herberzhäuser ist Teil des Integrierten Handlungskonzept für Uerdingen, das bereits 2017 durch die Politik beschlossen wurde und gehört zum Städtebauförderprojekt „Stadtumbau West Uerdingen". Bereits 2018 hat die Stadt Krefeld für die „Erstellung eines Planungs- und Nutzungskonzeptes zur Entwicklung eines Quartierzentrums" einen Zuwendungsbescheid der Bezirksregierung Düsseldorf erhalten. Im März 2019 wurde ein Essener Architekturbüro damit beauftragt und im Januar 2020 auf dieser Grundlage die Machbarkeitsstudie beschlossen.

Mit dem anstehenden politischen Beschluss wird auch ein konkretisierter Zeitplan vorgegeben. Die Stadt plant, im Oktober den Bauantrag einzureichen. Im Mai 2023 sollen voraussichtlich die Erdarbeiten und im November 2023 der Innenausbau beginnen. Im Mai 2024 könnte die Neugestaltung der Außenanlage erfolgen. Fertiggestellt werden soll das Projekt voraussichtlich Ende Juli 2024.

 

 

 

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