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Nutzungsvertrag ermöglicht weitere Schritte für Verein Freischwimmer
Veröffentlicht am: 01.10.2021
Der Verein Freischwimmer und die Krefelder Stadtverwaltung haben in einer gemeinsamen Pressekonferenz im Rathaus die Planung für die weitere Entwicklung des historischen Stadtbades an der Neusser Straße skizziert und die nächsten anstehenden Schritte erläutert. Planungsdezernent Marcus Beyer konnte berichten, dass inzwischen ein Vertrag unterschrieben ist, der den Freischwimmern die Nutzung eines Teils des Stadtbad-Areals sichert. „Dieser Vertrag bildet eine rechtlich abgesicherte Grundlage für das Projekt der Freischwimmer" erläuterte Beyer. Zuvor musste das Zentrale Gebäudemanagement verkehrssichernde Maßnahmen vornehmen. Diese sind für das von den Freischwimmern genutzte Areal jetzt abgeschlossen. Gemeinsam können Stadtverwaltung und der Verein Freischwimmer nun nach vorne blicken. „Wir wollen als Verein einen Ort der Identifikation für Krefeld schaffen", erläuterte Marcel Beging als Vorstandsmitglied des Vereins. Die Entwicklung geschehe Schritt für Schritt, sei deshalb auch nachhaltig und biete eine gute Perspektive für das Areal.
Neustart mit mehreren Programmpunkten
Am letzten September-Wochenende haben die Freischwimmer den Neustart mit mehreren Programmpunkten gefeiert. Unter anderem gab es ein Open-Air-Kinovorführung mit Lichtinstallationen. „Wir haben in den vergangenen Jahren schon viel erreicht, in vielen kleinen Schritten haben wir das Areal für uns nutzbar gemacht", erklärt Marcel Beging. Leitungen für Wasser, Strom und Heizung seien gelegt worden. Ziel der Freischwimmer sei es, Werkstatt, Freibadanbau, Arkadengebäude, den Hof und das Freibadgelände auf verschiedene Weise nutzbar zu machen. Manufakturelle Produktion ist angedacht, Quartiersarbeit soll dort möglich sein, auch soll ein Kultur- und Freiraum entstehen. Beging stellt sich unter anderem eine Seebühne im Freibad vor. „Wir werden als Verein bald die nächsten Stufen erreichen." Für Beging geschieht die ideale Entwicklung des Areals nicht als großer Wurf, sondern als eine Entwicklung in vielen kleinen Bausteinen. In der Vorstellung von Marcel Beging und Marcus Beyer werden der Freischwimmer-Teil und das eigentliche Stadtbad-Gebäude perspektivisch ineinander wachsen.
Blick ins alte Stadtbad.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, L. Strücken
Eine vom Büro Kolb Ripke im Jahr 2020 erstellte Machbarkeitsstudie hatte von einer ausschließlichen Nutzung als Schwimmbad mit Sauna und Wellness-Betrieb für Freizeit- und Tourismuszwecke abgeraten. Die mit einem solchen Konzept erzielbaren Besuche würden einen wirtschaftlichen Betrieb nicht ermöglichen. Empfohlen wurde hingegen eine Kombination mit Nutzungen der Daseinsvorsorge und alternativen Nutzungen durch Vereine sowie die Quartiers- und Wirtschaftsförderung. In einem Beschluss legte der Krefelder Rat darauf basierend eine bürgerschaftliche, kommunale und privatwirtschaftliche Nutzung als „Ort der Begegnung" für das Stadtbad fest. Mit einem Prüfauftrag soll zusätzlich untersucht werden, inwieweit Schwimmen, Sporthalle und Kita auf dem Areal - inklusive der Liegenschaften an der Gerberstraße - in die Nutzungen integriert werden können. „Dazu erwarten wir in Kürze Ergebnisse", sagte Beyer in der Pressekonferenz. Er erklärte auch, dass für das Stadtbad Fördermittel in Höhe von 9,6 Millionen abrufbar sind.
Das Stadtbad Neusser Straße.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, S. Erath
Für die Teilnahme am Programm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung" (Städtebauförderung) ist das Integrierte Handlungskonzept Innenstadt Voraussetzung. Das Stadtbad und die Krefelder Promenade sind dort als Initialprojekte genannt. Gefördert wurde bereits die Machbarkeitsstudie. Es gibt außerdem die Förderzusage für ein Qualifizierungskonzept. Der Verein Freischwimmer befindet sich aktuell in der Qualifizierungsphase für das Programm „Initiative ergreifen".
In den vergangenen Jahren sind bereits Mittel aus der Denkmalförderung geflossen. Damit sind Sanierungen von Dach und Außenhaut sowie Fassade erfolgt. Dafür wurden und werden 2,2 Millionen Euro investiert, rund eine Million Euro davon sind Fördergelder zum Denkmalschutz aus Bundestöpfen. „Die Substanz des Denkmals wurde damit gesichert. Unser Zentrales Gebäudemanagement hat dort für große Fortschritte gesorgt", sagt Marcus Beyer. „Jetzt geht es um die Frage, wie man dieses Gebäude wirtschaftlich nutzen kann."
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