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Neu: Mittagspausen-Führungen der NS-Dokumentationsstelle

Veröffentlicht am: 11.03.2025

Eine Anmeldung für das kostenfreie Angebot ist jeweils erforderlich

Die NS-Dokumentationsstelle der Stadt Krefeld bietet künftig Mittagspausen-Führungen an. Das neue Angebot wurde speziell für geschichtsinteressierte Menschen mit begrenztem Zeitangebot konzipiert, um sich mit der Stadtgeschichte auseinanderzusetzen und nachzuvollziehen, wie die Demokratie 1933 im Übergang zwischen der Weimarer Republik und dem NS-Staat systematisch ausgehöhlt und letztendlich zerstört werden konnte. Teammitglieder der NS-Dokumentationsstelle leiten Führungen, die während der Mittagspause besucht werden können. Die Rundgänge dauern jeweils zwischen circa 30 bis 45 Minuten. Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist möglich per E-Mail an ns-doku@krefeld.de. Der Förderverein Villa Merländer freut sich über Spenden zugunsten der Bildungsarbeit.

Der erste Termin am Mittwoch, 19. März, um 13 Uhr widmet sich dem Thema „Nationalsozialistische Machtübernahme, Frühjahr 1933: Zerschlagung und Gleichschaltung der Gewerkschaften". Am 2. Mai 1933 stürmten die Nationalsozialisten unter massivem Einsatz von SA- und SS-Einheiten die Gewerkschaftshäuser. Die Aktion war der Auftakt zur Zerschlagung der freien Gewerkschaften. Christliche und liberale Verbände wurden zur Selbstauflösung gezwungen. Es folgten die Enteignung, Gleichschaltung und Integration der Gewerkschaftsbewegung - fortan Deutsche Arbeitsfront - in den nationalsozialistischen Staatsapparat. Der Rundgang wirft ein Schlaglicht auf die Ereignisse in Krefeld. Treffpunkt für alle Führungen ist jeweils der Haupteingang des Rathauses am Von-der-Leyen-Platz.

Zwei weitere Führungen am 2. und 16. April

Eine der ersten staatlich angeordneten Maßnahmen des nationalsozialistischen Regimes im Zuge der systematischen Verfolgung und Vernichtung der deutschen und später auch der europäischen Juden war der reichsweite Boykott jüdischer Geschäfte am 1. April 1933. Auch alteingesessene Krefelder Geschäfte waren betroffen. Der Rundgang am Mittwoch, 2. April, um 13 Uhr erzählt an ausgewählten Beispielen ihre Geschichte und die ihrer Inhaber.

Nach der jüdischen Opfergruppe gehörten die Mitglieder der Kommunistischen Partei Deutschlands zu den am stärksten von Repression und Verfolgung bedrohten Gruppierungen während der nationalsozialistischen Diktatur. Unmittelbar nach dem Reichstagsbrand am 27. Februar 1933, den die NS-Propaganda zur Tat kommunistischer Verschwörer erklärte, setzte die erste große staatlich gelenkte Verfolgungs- und Verhaftungswelle von Kommunisten in Deutschland ein. Wen sie in Krefeld traf und wer dem kommunistischen Widerstand ein Gesicht und eine Stimme gab, wird bei der Führung am Mittwoch, 16. April, um 13 Uhr berichtet.

Weitere Führungsthemen sind: Wahlkämpfe und Propaganda 1932/33 am Dienstag, 6. Mai, um 13 Uhr; Zerschlagung der heute als „Queeren Community" bezeichneten Opfer am Dienstag, 20. Mai, um 13 Uhr und „Politische Gewalt" am Dienstag, 3. Juni, um 13 Uhr.