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Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung des Stadtbades vorgestellt

Veröffentlicht am: 05.06.2020

Die Stadt Krefeld hat eine Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung des alten Stadtbades an der Neusser Straße vorgestellt. Die Entwicklung des Areals soll ein Entwicklungsimpuls für eine Aufwertung des Quartiers in der südlichen Innenstadt sein. Das Büro Kolb Ripke - Gesellschaft von Architekten aus Berlin entwickelte drei favorisierte Nutzungskonzepte. Diese reichen von einem Sport- und Gesundheitsbad bis zu einem Kultur- und Gründerzentrum „Stadt - Bad - Quartier" ohne Bad sowie einer Mischform aus beiden. Weil sich die einzelnen Konzepte aus Modulen zusammensetzen, können diese nachträglich variiert werden. „Wir können heute einen weiteren Meilenstein setzen. Nun benötigen wir ein Signal aus der Politik an die Verwaltung, wie es weitergehen soll", sagt Oberbürgermeister Frank Meyer. Danach können die Pläne detailliert und somit Fördergelder beantragt werden.

Um diese Fläche geht es. Grafik: Kolb Ripke – Gesellschaft von Architekten
Um diese Fläche geht es.
Grafik: Kolb Ripke - Gesellschaft von Architekten

Das Stadtbad an der Neusser Straße wurde 2003 geschlossen. „Das Gebäude hat seitdem stark durch den Leerstand gelitten", sagt Beigeordneter Marcus Beyer. In der jüngsten Vergangenheit und derzeit erfolgen lediglich Maßnahmen, um die Substanz zu erhalten. Eine Realisierung der Konzeptentwürfe könne aufgrund der Modul-Möglichkeit in zeitlich unterschiedlichen Abschnitten erfolgen. Welche Variante letztlich umgesetzt werden soll, sei derzeit noch offen. „Wir treten jetzt in die politische Diskussion ein", so Beyer. Auf dem gut 10.000 Quadratmeter großen Areal befinden sich sechs Gebäude mit verschiedenen Nutzungsvoraussetzungen. „Es ist ein sehr komplexes Gebäudeensemble", sagt Thomas Kolb von Kolb Ripke. Der Bestand bietet in weiten Bereichen eine gute Nutzungsflexibilität, zum Beispiel für Daseinsvorsorge, Gesundheit, Kultur und Gründer.

KONZEPT 1

Im Einzelnen stellen sich die Konzepte wie folgt dar: Der Entwurf zu Konzept 1 - Gründerzentrum, Kultur und Soziales mit Sportbad sieht unter anderem die Reaktivierung des Herrenbads als Sport- und Vereinsbad sowie die Umnutzung des Damenbads zu einer multifunktionalen Kultur- und Veranstaltungshalle vor. „Es deckt eine Nische ab, die es so in der Region nicht gibt", so Kolb. Entlang der Wandelhalle, als öffentliche Achse durch das historische Stadtbad, orientieren sich kleinteilige Nutzungseinheiten eines Gründerzentrums mit Schwerpunkt Gesundheitsbildung. Die geschätzten Kosten betragen rund 29,4 Millionen Euro.

KONZEPT 2

Konzept 2 - Haus der Gesundheit, Sport und Gesundheitsbad - hat im Entwurf unter anderem die Reaktivierung der Badnutzung durch Ergänzung von Spa-, Fitness- und Saunaangeboten zum Sport- und Gesundheitsbad als Ziel. Das Angebot wird durch eine Markthalle und ein Haus der Gesundheit für ganzheitliche Medizin abgerundet. Das ehemalige Damenbad wird für eine sinnvolle Auslastung in Kombinutzung von dem Haus der Gesundheit, dem Fitnessstudio und für kulturelle Veranstaltungen betrieben. Die benachbarte Kindertageseinrichtung wird vergrößert und mit einem Quartierszentrum im Quartierspark ergänzt. Die geschätzten Kosten betragen rund 42 Millionen Euro.

KONZEPT 3

Konzept 3 - Kultur- und Gründerzentrum „Stadt - Bad - Quartier" - nutzt den Wegfall des Badbetriebes zur Grundlage einer nutzungsoffenen, stufenweisen Entwicklung des Areals unter Beteiligung der Stadtgesellschaft. Mit dem Konzept wird der große Bedarf der Gründer- und Kreativszene an Flächenangeboten im Verbund mit der Förderung lokaler Initiativen und Angeboten der Daseinsvorsorge kombiniert, um eine Entwicklung aus dem Quartier heraus und in das Quartier hinein auszulösen. Die Stadt favorisiert diese Variante, deren geschätzten Kosten rund 23,7 Millionen Euro betragen.

Geschäftsführer Thomas Kolb von Kolb Ripke – Gesellschaft von Architekten aus Berlin, Oberbürgermeister Frank Meyer, Katrin Mevißen vom Verein Freischwimmer und der Beigeordnete Marcus Beyer (v.l.) bei der Vorstellung der Machbarkeitsstudie. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Geschäftsführer Thomas Kolb von Kolb Ripke - Gesellschaft von Architekten aus Berlin,
Oberbürgermeister Frank Meyer, Katrin Mevißen vom Verein Freischwimmer und der
Beigeordnete Marcus Beyer (von links) bei der Vorstellung der Machbarkeitsstudie.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof

Der Verein „Freischwimmer" bemüht sich bereits jetzt um die Reaktivierung des einstigen Bades. Mit seinen zurzeit etwa 220 Freunden und Förderern bespielt der Verein Teile des Schwimmbadareals. Sie bieten unter anderem Führungen an. Für ihr Engagement wurde der Verein zuletzt mit dem erstmals verliehenen Heimatpreis der Stadt ausgezeichnet. Im vergangenen Jahr wurde außerdem das Stadtumbaubüro im alten Stadtbad an der Neusser Straße 58-60 eröffnet.

 

 

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Grafik: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
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