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Krefelder Bandoneon-Preis 2025 wird an Stoyan Karaivanov verliehen
Veröffentlicht am: 11.02.2025
Preisträger 2025 Stoyan Karaivanov. Foto: Thea Nishkoff
Den mit 5.000 Euro dotierten „Krefelder Bandoneon-Preis" erhält der Musiker Stoyan Karaivanov. Die Auszeichnung verleiht der Förderverein für das Kulturbüro der Stadt Krefeld gemeinsam mit der Sparkassen-Kulturstiftung Krefeld. Der Preis wird dem 27-jährigen Bandoneonist aus Bulgarien im Rahmen eines Konzertes mit den Niederrheinischen Sinfonikern am Samstag, 8. März, um 19.30 Uhr im Theater Krefeld übergeben. Das Orchester spielt an diesem Abend zusammen mit dem Bandoneonisten Omar Massa. Der Preisträger 2023 wird mit einem Kammermusik-Ensemble der Niederrheinischen Sinfonikern eigene Kompositionen aufführen. Der Vorverkauf für das Preisträgerkonzert hat begonnen.
Jury möchte Talent fördern
„Wir haben uns dazu entschieden, diesmal keinen arrivierten Künstler auszuzeichnen, der schon weltbekannt ist, sondern ein junges Talent zu fördern", sagt Christine Prause, Vorsitzende des Fördervereins für das Kulturbüro der Stadt Krefeld. Stoyan Karaivanov wurde in seinem Heimatland bereits als Musiker des Jahres geehrt. „Er ist der erste Bandoneon-Spieler überhaupt in Bulgarien", berichtet Prause. Die Jury überzeugte das junge Ausnahmetalent mit seinem breitgefächerten Repertoire als virtuoser Spieler, Lehrer, Arrangeur und Komponist und als Dirigent des von ihm gegründeten Tango-Orchesters „Libertango". Das Bandoneon habe er nach Klavier und Geige für sich als neuen musikalischen Schwerpunkt entdeckt. „Er hat sich mit viel Ehrgeiz und Tempo in das Instrument eingearbeitet", sagt Dr. Katharine Leiska, Kulturbeauftragte der Stadt Krefeld.
Über den Krefelder Bandoneon-Preis und den Preisträger berichten (von links) Christine Prause, Vorsitzende des Fördervereins für das Kulturbüro der Stadt Krefeld, Dr. Katharine Leiska, Kulturbeauftragte der Stadt Krefeld, Mihkel Kütson, Generalmusikdirektor der Niederrheinischen Sinfoniker und des Theaters Krefeld und Mönchengladbach, und Silvia Pfaar, Sparkassen-Kulturstiftung Krefeld. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Andreas Bischof
Bedeutung des Bandoneons
Die Sparkassen-Kulturstiftung begleitet die Vergabe des Bandoneon-Preises zum vierten Mal und fördert somit die Erinnerung an ein Instrument, das Krefeld mit Argentinien und der Tradition des Tangos seit über 100 Jahren eng verbindet. „Den ersten Preis dotierten wir zu Beginn noch mit 2.000 Euro. Mit der Aufwertung des Preisgeldes auf 5.000 Euro wollen wir die Bedeutung des Bandoneons unterstreichen, die es in unserer Kulturlandschaft bekommen hat", so Silvia Pfaar von der Sparkassen-Kulturstiftung Krefeld. Deswegen wird die Sparkassen-Kulturstiftung den „Krefelder Bandoneon-Preis" auch 2027 und 2029 unterstützen.
Das Konzert im Theater wird die Bedeutung des Preises zudem musikalisch hervorheben. „Der Geist von Astor Piazzolla schwebt über diesem Abend", sagt Mihkel Kütson, Generalmusikdirektor der Niederrheinischen Sinfoniker und des Theaters Krefeld und Mönchengladbach. Der Bandoneon-Preisträger 2023, Omar Massa, beteiligt sich mit mehreren Eigenkompositionen an der Gestaltung des Festkonzerts. „Er spielt mit dem Orchester und solo", so Kütson. Der Preis für die Karte kostet einheitlich 25 Euro. Der Vorverkauf hat begonnen. Weitere Informationen stehen unter www.theater-kr-mg.de.
Der „Krefelder Bandoneon-Preis" erinnert an den Krefelder Instrumentenhändler Heinrich Band (1821-1860). Er entwickelte das Bandoneon, das Instrument für den Tango. Das Handzuginstrument Bandoneon wurde nach ihm benannt, weil er mit der sogenannten „rheinischen Tastatur" entscheidend zu seiner Entstehung beitrug. Lange nach Bands Tod im Jahr 1860 - etwa um 1900 - wurde das Bandoneon das Hauptinstrument des Tangos und eroberte mit ihm die Welt. Der argentinische Bandoneon-Virtuosen Astor Piazzolla spielte auch ein Instrument mit „rheinischer Tastatur". Sein „Tango nuevo" brachte den Tango aus den Tanzsälen in die Konzerthäuser.
Erinnerungen an Heinrich Band und sein Instrument
Dabei hat das Bandoneon nicht nur seinen Platz in der Tango-Musik gefunden. Sein Facettenreichtum lässt es auch in der Weltmusik, der Klassik, der Folklore und des Jazz erklingen. Im Mittelpunkt des alle zwei Jahre stattfindenden Bandoneon-Festivals in Krefeld steht daher immer das Instrument Heinrich Bands. An Heinrich Band und sein Instrument erinnert in Krefeld zudem dauerhaft ein Raum im Jagdschloss des Museums Burg Linn sowie in der Innenstadt ein Denkmal einer vierteiligen Bandoneonspieler-Gruppe. Der Bandoneon-Preis wird seit 2018 vom Förderverein für das Kulturbüro in Zusammenarbeit mit der Sparkassen-Kulturstiftung Krefeld verliehen. Der Verein setzt sich seit vielen Jahren dafür ein, dass das Bandoneon in Erinnerung bleibt: 2020 war der Verein Herausgeber der deutschsprachigen Ausgabe des Buchs „Heinrich Band. Bandoneon", 2022 unterstützte er maßgeblich die spanisch-sprachige Ausgabe des Bandes. „Krefelder Bandoneon-Preis".
Die Jury für den „Krefelder Bandoneon-Preis" gehören an: Christine Prause, Vorsitzende des Fördervereins für das Kulturbüro der Stadt Krefeld, Silvia Pfaar, Sparkasse Krefeld, Referentin Stiftungen, sowie Dr. Katharine Leiska, Kulturbeauftragte der Stadt Krefeld.