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Krefeld schlägt „neues Kapitel“ in der Partnerschaft zu Charlotte auf
Veröffentlicht am: 28.10.2022
Der Präsident der Hochschule Niederrhein, Dr. Thomas Grünewald, der frühere
deutsche Honorarkonsul Kurt Waldthausen, Oberbürgermeister Frank Meyer und David Lynn,
Vorsitzender des Komitees für die Partnerstädte von Charlotte und Direktor
für internationale Beziehungen an der North Academy of World Languages, besuchen den
Krefeld-"OakTree".
Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Bildung, Nachhaltigkeit und Wirtschaft stehen im Mittelpunkt des OB-Besuchs
Aus dem kleinen Baum vor der Old City Hall in Krefelds Partnerstadt Charlotte ist eine stattliche Eiche geworden. Im Mai 2007 hatte eine Delegation aus Krefeld den „Oak Tree" vor dem historischen Rathaus der Stadt gepflanzt. Ein Schild erinnert daran, dass die Eiche „zu Ehren der starken Beziehung" zwischen beiden Städten in die Erde gesetzt wurde. 15 Jahre später konnten sich nun Oberbürgermeister Frank Meyer, der Präsident der Hochschule Niederrhein, Dr. Thomas Grünewald, und weitere Teilnehmende vom gesunden Wachstum des Baumes überzeugen. Auch ein Zeitzeuge war mit vor Ort: Der frühere deutsche Honorarkonsul Kurt Waldthausen, der im Jahr 2007 bei der Pflanzung zugegen war, betonte nun erneut die Wichtigkeit der seit 1986 bestehenden deutsch-amerikanischen Partnerschaft.
Treffen mit Amtskollegin Vi Lyles
Im Zuge seines Besuchs in Charlotte traf Oberbürgermeister Frank Meyer auch mit seiner Amtskollegin Vi Lyles zusammen, die seit 2017 Oberbürgermeisterin von Charlotte ist. In dem Gespräch ging es um eine Vertiefung der Beziehungen, unter anderem durch den regelmäßigen Austausch auf politischer und fachlicher Ebene. So knüpfte der Besuch in der 800.000-Einwohner-Stadt in North Carolina direkt an eine deutsch-amerikanische Partnerschaftskonferenz an, die zuvor in Washington stattgefunden hatte. „Ich bin froh, dass wir sowohl den inhaltlichen Austausch als auch die persönlichen Kontakte vor Ort weiter vertiefen konnten", erklärt Oberbürgermeister Frank Meyer. „Mit diesem Besuch schlagen wir ein neues Kapitel in unserer Partnerschaft auf. In einer Zeit, in der die deutsch-amerikanischen Beziehungen weltpolitisch ungeheuer wichtig sind, möchten wir auch die Zusammenarbeit zwischen unseren Städten stärken und ausbauen."
Große deutsche Community in Charlotte
Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Themen Bildung und Nachhaltigkeit sowie den wirtschaftlichen Beziehungen. In Charlotte und Umgebung gibt es eine große deutschsprachige Community, unter anderem weil geschätzt 200 deutsche Firmen dort angesiedelt sind. Die Delegation aus Krefeld besuchte zwei Schulen, in denen jeweils mehrere hunderte Kinder von klein auf Deutsch lernen. In der South Academy of International Languages und der North Academy of World Languages gehört Deutsch zu den Sprachen, die ab dem Kindergartenalter unterrichtet werden. Auch an der Charlotte Country Day School, einer privaten Highschool, war das Interesse der Schülerschaft an einem engeren Austausch mit Deutschland groß. Der Direktor für internationale Beziehungen an dieser Schule, David Lynn, ist zugleich Vorsitzender des Komitees für die Partnerstädte von Charlotte.
Jugendarbeitslosigkeit als Thema
In einer Sitzung am „Mayor's Youth Employment Program" (MYEP) berichtete die Krefelder Delegation ausführlich über die duale Berufsausbildung in Deutschland und über Strategien gegen Jugendarbeitslosigkeit. Auch die eigenen städtischen Anstrengungen in puncto Ausbildung wurden vorgestellt. Das Gremium zeigte sich beeindruckt von der Vielfalt der fast 30 Berufsbilder, die seitens der Stadt Krefeld angeboten werden, sowie von der Verdopplung der Zahl der Auszubildenden zwischen 2018 und 2022. Beim Runden Tisch zum Thema Wirtschaftsförderung tauschten sich die Krefelder zudem mit der internationalen Businessmanagerin der Stadt Charlotte, Alexis Gordon, über Strategien und „Best Practice"-Beispiele aus.
Der Oberbürgermeister-Besuch in Bildern:
Treffen mit der Organisation "Sustain Charlotte"
Die Themen Nachhaltigkeit, neue Mobilität und Klimaschutz wurden bei dem Besuch in der Partnerstadt ebenfalls vertieft. Die Organisation „Sustain Charlotte" um ihren Gründer und Geschäftsführer Shannon Binns informierte über ihre Arbeit. Deren Ziele sind unter anderem eine Stärkung des Radverkehrs durch geschützte Fahrradwege und ein Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs. Die Stadt Charlotte plant neben der bestehenden innerstädtischen Bahnverbindung „Blue Line" eine „Silver Line" vom Flughafen in die Innenstadt und in weitere Vororte mit einer Gesamtstrecke von rund 47 Kilometern. Sehr beeindruckt war die Krefelder Delegation auch vom Besuch der „Innovation Barn". Die Organisation „Envision Charlotte" hat in einem städtischen Gebäude eine Art Inkubator für junge Unternehmen geschaffen, die sich mit Müllvermeidung, nachhaltiger Ernährung, Energiesparen und Recycling beschäftigen. Geschäftsführerin Amy Aussieker stellte die verschiedenen Projekte vor und führte die Gruppe durch das Gebäude.
Besuch von Unternehmen
In Begleitung von Andreas Struwe, Prokurist von Krefeld Business, und Angel Alava Pons, Referent für Wirtschaft und Internationales beim Wirtschaftsdezernat der Stadt Krefeld, traf Oberbürgermeister Frank Meyer auch mit verschiedenen Unternehmern zusammen. Eine besondere Begegnung war das Treffen mit „Geoffrey", dem kleinen pinken Roboter des kanadischen Startups Tiny Mile. Ein gutes Dutzend der handlichen Helfer fahren ferngesteuert durch die Innenstadt von Charlotte und können auf Bestellung Essen, Dokumente oder andere Gegenstände abholen und ausliefern. Charlotte ist nach Toronto erst die zweite Stadt, in der die Roboter zum Einsatz kommen. Laut Omar Elawi, dem verantwortlichen Manager vor Ort, haben sich die kleinen Maschinen mit zwei roten Herzen als Augen innerhalb weniger Wochen zu einer Touristenattraktion entwickelt. Zahlreiche Medien reisten aus den ganzen USA an, um zu berichten. Die Krefelder Wirtschaftsförderer nutzten den Aufenthalt zudem, um im benachbarten Spartanburg die Produktionsstätte der Zima Corporation zu besichtigen, eine Tochter der Krefelder Jagenberg Group. Auch dem BMW-Werk in Spartanburg statteten sie einen Besuch ab.
Besuch der University of North Carolina
Die Krefelder Delegation nahm darüber hinaus an einem Termin an der University of North Carolina (UNC) in Charlotte teil. Der Präsident der Hochschule Niederrhein, Dr. Thomas Grünewald, unterschrieb ein Memorandum of Understanding (MoU) mit der dortigen Kanzlerin Sharon Gaber. Das MoU sieht einen regelmäßigen Austausch von Studierenden und Lehrenden vor. Insbesondere ingenieurwissenschaftliche Disziplinen stehen dabei im Fokus. Sowohl die UNC als auch die Hochschule Niederrhein haben einen Schwerpunkt in der Ingenieursausbildung. Deshalb waren Professor Norman Lupa, Dekan des Fachbereichs Maschinenbau und Verfahrenstechnik, sowie Professorin Marion Halfmann, Beauftragte für Internationalisierung an der Hochschule, ebenfalls in Charlotte zu Gast.
Oberbürgermeister Frank Meyer mit Tobias Dorf, Vorsitzender des deutschen Panthers-Fanclub „German Riot", im "Bank of America"-Stadion.
Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Unerwartete Begegnung mit deutschem Fanclub
Zu einer unerwarteten Begegnung kam es auf dem Rasen des „Bank of America"-Stadions, das sowohl als Heimat des Football-Klubs North Caroline Panthers als auch des Fußballvereins Charlotte F.C. fungiert. Nach dem Spiel der Panthers gegen Tampa Bay, das mit 21:3 für das Heimteam endete, machte die Krefelder Delegation Bekanntschaft mit dem deutschen Panthers-Fanclub „German Riot", der auch Beziehungen zu den Krefeld Ravens unterhält. Eindrucksvoll war auch der Besuch des Whitewater Centers, eines Natur- und Erlebnisparks, in dem sich Sportangebote wie Rafting, Klettern und Mountainbiking mit einem Naturerlebnis verbinden.
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