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Handlungsmöglichkeiten gegen digitale Gewalt im häuslichen Kontext

Veröffentlicht am: 17.08.2022

Das Krefelder Netzwerk gegen Häusliche Gewalt hisst, anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen, gemeinsam mit Bürgermeisterin Kerstin Jensen (2. von links) seine Flagge Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Thomas Lammertz
Archivbild: Das Krefelder Netzwerk gegen Häusliche Gewalt hisst, anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen, gemeinsam mit Bürgermeisterin Kerstin Jensen (2. von links) seine Flagge
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Thomas Lammertz

Fachtag informiert über den Umgang mit der neuen Herausforderung

Zunehmend findet die digitale Gewalt Einzug in den häuslichen Lebensraum zwischen Partnerinnen und Partnern, Ex-Partnerinnen und Ex-Partnern: Alte Urlaubsfotos landen plötzlich auf einer pornographischen Webseite oder das E-Mail-Konto wird ständig gehackt - die Formen von digitaler Gewalt können sehr unterschiedlich sein. Auch wenn digitale Gewalt nicht nur ein „Beziehungsproblem" ist, sondern auf struktureller Ebene bekämpft werden soll, sind Konflikte in und aus Beziehungen, die digital weitergeführt werden, besonders gefährlich. Der Täter oder die Täterin verfügt über viele Informationen und Daten, die zur Erpressung und Anfeindung missbraucht werden. Die Betroffenen werden oft allein gelassen, die Auslösenden selten zur Verantwortung gezogen.

„Digitale Gewalt - wie kann ich mich davor schützen?"

Das „Krefelder Netzwerk gegen Häusliche Gewalt" veranstaltet am 31. August einen Fachtag für Fachkräfte und Multiplikatoren, um Informationen zu geben und konkrete Handlungsmöglichkeiten im Beratungskontext aufzuzeigen. Unter dem Motto „Digitale Gewalt - wie kann ich mich davor schützen?" klären die Hate Aid Beratungsstelle aus Berlin und das Polizeipräsidium Krefeld, Kriminalkommissariat Kriminalprävention und Opferschutz, darüber auf, was digitale Gewalt (besonders im häuslichen Kontext) ist, welche Formen von Gewalt es gibt und wie Betroffene sich präventiv und bei akuten Situationen schützen können. Der Fachtag vermittelt, wie Beratende die Betroffenen durch die Extremsituation begleiten und dabei unterstützen können, gegen den Auslösenden der digitalen Gewalt vorzugehen. Interessierte Fachleute, die noch teilnehmen möchten, können sich per E-Mail an die Gleichstellungsstelle Krefeld unter gleichstellung@krefeld.de oder telefonisch unter 0 21 51 / 86 20 50 melden.

Das ist das "Krefelder Netzwerk gegen Häusliche Gewalt"

Das gut strukturierte „Krefelder Netzwerk gegen Häusliche Gewalt" arbeitet mit 17 verschiedenen Institutionen an dem Themenschwerpunkt häusliche Gewalt. Koordiniert wird das Netzwerk durch die Gleichstellungsstelle der Stadt Krefeld. Die stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte Martina Bergmann stellt fest: „Gewalt gehört leider für viele Menschen immer noch zum Alltag. Häusliche Gewalt ist eine Beziehungstat. Sie wirkt sich zerstörerisch auf die Familie und Beziehung aus". Ziel des Netzwerkes ist es, auf die Situation der von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen, Männer und Kinder in Krefeld aufmerksam zu machen und das bestehende Hilfesystem nachhaltig zu stabilisieren, zu erweitern und angepasst an Bedarfe auszurichten.