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Die Musikschule gleich um die Ecke

Veröffentlicht am: 15.12.2019

Lebensfreude durch Musik: Musiklehrer Thorsten Drees singt mit den Kindern der Kita Westwall und bekommt in diesem Fall Unterstützung von (v.l.) Jugenddezernent Markus Schön, Musikschulleiter Ralph Schürmanns und Oberbürgermeister Frank Meyer. Foto: Andreas Bischof
Lebensfreude durch Musik: Musiklehrer Thorsten Drees singt mit den Kindern der Kita Westwall und bekommt in diesem Fall Unterstützung von (v.l.) Jugenddezernent Markus Schön, Musikschulleiter Ralph Schürmanns und Oberbürgermeister Frank Meyer.
Foto: Andreas Bischof

Es wäre eine hervorragende Frage für ein Krefeld-Quiz: Wie viele verschiedene Standorte hat die Musikschule im Stadtgebiet?

Vermutlich würden sich viele Tipper verschätzen - und eine viel zu niedrige Zahl nennen. Sage und schreibe 65 verschiedene Standorte - von Mittelorbroich im Nordwesten bis zur Johansenschule in Linn, von der Kita Arnsweg in Traar bis zur Forstwaldschule tief im Südwesten der Stadt - „bespielt" die Musikschule mittlerweile. Durch Projekte vor Ort wie zum Beispiel „Die singende Kita", „Musik macht stark" oder „MUKE" (Musik und kulturelles Engagement) erhalten allein in diesem Schul- und Kindergartenjahr rund 3300 Krefelder Kinder elementaren musikalischen Unterricht. „Diese Zahl ist ein neuer Rekord und der vorläufige Höhepunkt einer beeindruckenden Entwicklung", sagt Oberbürgermeister Frank Meyer. In Krefeld komme nicht nur das klassische Akademikerkind, das schon in jungen Jahren das Klavierspiel anfange, mit Musik in Berührung. „Durch die konsequente Arbeit der Musikschule können Kinder in allen Stadtteilen unabhängig vom sozialen Hintergrund der Eltern ein Instrument lernen oder mit anderen Kindern singen."

Wohnortnahe musikalische Bildungsangebote

„Um die Bildungsbiographie junger Menschen möglichst lückenlos durch Musikschulangebote zu begleiten, bedarf es einer Struktur wohnortnaher musikalischer Bildungsangebote", betont Ralph Schürmanns, Leiter der Einrichtung mit Sitz in Haus Sollbrüggen in Bockum. Aus diesem Grund suche die Musikschule die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Bildungsinstitutionen vor Ort. In der Zusammenarbeit entstand in den vergangenen Jahren eine Vielfalt von Unterrichtsmodellen. „Elementarer Musikunterricht in Kindertagesstätten bildet die Grundlage, auf der Instrumental-, bzw. Vokalangebote in Grundschulen aufbauen, die nach Möglichkeit in weiterführenden Schulen fortgesetzt werden sollen", erklärt Ralph Schürmanns. Im Rahmen der Quartiersentwicklung wachse die Bedeutung dieser Bildungsmöglichkeiten.

In den Schulprojekten werden auch Talente entdeckt

Beispiel Städtisches Familienzentrum am Westwall: Musiklehrer Thorsten Drees hat mit Kindern ab zwei Jahren einen lebendigen kleinen Chor gegründet. „Wir haben hier Kinder aus 22 verschiedenen Nationalitäten - es ist wunderbar, wenn die zusammen singen. Wir geben auch kleine Konzerte im benachbarten Seniorenheim der Pauly-Stiftung. Das ist sowohl für unsere Kinder als auch für die älteren Menschen ein tolles Erlebnis", erzählt der Leiter der Kita, Udo Giermanns. Auch Jugenddezernent Markus Schön ist überzeugt von den Projekten, weil sie neben einer Begeisterung für das Singen auch Regeln sozialer Interaktion vermitteln: „Es geht in vielen Liedern um Vielfalt, Toleranz und ein respektvolles Zusammenleben. Wenn wir auf diese Weise schon in jungen Jahren Werte vermitteln können, ist das doch ein Riesenpfund", sagt Schön. Noch eine beeindruckende Zahl: Mittlerweile haben rund 20.000 Kinder die Musikprojekte durchlaufen, rund drei Viertel der Grundschulen in Krefeld sind abgedeckt. „Dadurch gelingt uns der Spagat zwischen Breitenbildung und Spitzenförderung. In den Schulprojekten werden auch Talente an Klavier, Geige und Co. entdeckt", sagt Ralph Schürmanns, der in diesem Zusammenhang auch an die weiterhin hohe Bedeutung von Haus Sollbrüggen erinnert, wo die Ensembles musizieren. „Allein die Anzahl von mehr als 700 Belegungen in den Ensemblefächern im Jahr 2018 zeigt die große Anziehungskraft des Gebäudekomplexes im Sollbrüggenpark."

Anstehende Veranstaltungen

Für das ausgehende Jahr sei eine ähnliche Belegung zu erwarten. „Immer wieder geben Musikschülerinnen und -schüler eindrucksvolle Beispiele ihres Könnens bei zahlreichen Auftritten." Er nennt unter anderem die Beteiligung am Festival „Kultur findet Stadt" und die ausgezeichneten Ergebnisse beim Wettbewerb „Jugend musiziert", dessen nächster Regionalwettbewerb am 1. und 2. Februar im Haus Sollbrüggen stattfindet. Hinzu kommen die Veranstaltungen im neuen Konzertsaal, die vielen ausverkauften Vorstellungen des Musiktheaters der Musikschule, die stets gut besuchten Tage der offenen Tür, das Sommerfest, der Martinsmarkt und vieles mehr.

 

 

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