Inhaltsbereich

Die Hochschule vor der Haustür mischt kräftig mit

Veröffentlicht am: 13.03.2020

Der Hochschulstandort Krefeld steht unter anderem für die Kreativitätangehender Designerinnen und Designer.  Fotos: Hochschule Niederrhein, Lucas Coersten
Der Hochschulstandort Krefeld steht unter anderem für die Kreativitätangehender Designerinnen und Designer.
Fotos: Hochschule Niederrhein, Lucas Coersten

 

Ob Design oder Technik - überall stößt man in Krefeld auf Ideen der Studierenden

Typisch Krefeld: Auch die Hochschule Niederrhein hat ihre Wurzeln im Textilen. Sie reichen zurück bis ins Jahr 1855, als die „Crefelder Höhere Webeschule" gegründet wurde.

Der Startschuss für die heutige Hochschule fiel 1971. Voller Stolz auf die lange Tradition nennt sich der hier angesiedelte Fachbereich Design designkrefeld. Mit ihren Standorten in Krefeld und Mönchengladbach, derzeit rund 14.200 Studenten und rund 90 Bachelorund Masterstudiengängen ist die Hochschule Niederrhein zu einer auf Landes- und Bundesebene renommierten Forschungs- und Bildungsinstitution geworden. Ob Chemie, Elektrotechnik/ Informatik oder Gesundheitswesen - erfolgreichen Absolventen stehen beruflich viele Türen und Tore offen. Nicht selten ist es der Beginn einer glänzenden Karriere.

Der Hochschulstandort Krefeld steht unter anderem für die Kreativitätangehender Designerinnen und Designer.  Fotos: Hochschule Niederrhein, Lucas Coersten
Der Hochschulstandort Krefeld steht unter anderem für die Kreativitätangehender Designerinnen und Designer.
Fotos: Hochschule Niederrhein, Lucas Coersten

 

 

Fachbereich Design schafft Identifikation mit der Stadt

Überall stoßen die Krefelder auf „ihre" Hochschule, was sich am Beispiel des Fachbereichs Design besonders gut zeigen lässt. So handelt es sich bei den Flakons des „Crefeld Parfums" stets um Entwürfe von Designstudenten. Die Exemplare für die jüngsten Duftkreationen stammt von Eva Stute. Die Flakons sind eine Reminiszenz an das „Kornhaus" des Bauhaus-Architekten Carl Fieger - sehr passend zum gerade vergangenen Bauhaus-Jahr 2019. Vorgestellt wurden Duft und Flakon auf dem Weihnachtsmarkt „Made in Krefeld Special". Apropos: Bereits zum 13. Mal wurde die offizielle Krefelder Weihnachtstasse im Rahmen eines Wettbewerbs ermittelt. Beim letzten Mal schaffte es der Entwurf von Tabea Kuller ganz oben aufs Design-Treppchen: ein Tassen-Trio mit unterschiedlichen Henkelfarben. Auch auf dem Pottbäckermarkt ist der Fachbereich Design immer wieder vertreten. Die angehenden Designer zeigen und verkaufen feinkeramische Produkte.

Aktionen im öffentlichen Raum

Für Aufmerksamkeit sorgt auch das am Fachbereich Design angesiedelte Kompetenzzentrum Social Urban Design (SOUND). So hat das Festival „Viertelpuls" vor fünf Jahren das Samtweberviertel belebt. In Projekten von Designstudierenden wurden öffentliche Räume in unmittelbarer Nachbarschaft zur Hochschule Niederrhein gestalterisch aufgewertet: Es wurde richtig bunt. Hinzu kamen diverse Aktionen von Nachbarn, Institutionen und Vereinen sowie lokalen Unternehmen.

Dass auf dem Campus Krefeld die Zukunft mitgestaltet wird, bewiesen vor einigen Wochen fünf Studierende auf anschauliche Weise: Am „Tag des Ingenieurs" -- ausgerichtet von den Fachbereichen Chemie, Elektrotechnik und Informatik, Maschinenbau und Verfahrenstechnik sowie Wirtschaftsingenieurwesen -- stellten sie eine eine selbstgebaute Kleinwindkraftanlage auf. Die Liste solcher Beispiele ließe sich nahezu unendlich verlängern.

Dr. Thomas Grünewald als Präsident

Was selbst viele Krefelder nicht wissen: Die Hochschule vor ihrer Haustür, die vor wenigen Tagen mit Dr. Thomas Grünewald einen neuen Präsidenten bekommen hat, richtet sich nicht nur an junge Menschen mit Hochschulreife. So bietet das „Zentrum für Weiterbildung" Berufstätigen eine große Auswahl an Weiterbildungsangeboten, mit denen sie auf veränderte berufliche Anforderungen reagieren, Wissen aktualisieren oder sich für neue Aufgaben qualifizieren können. Für die meisten Kurse ist kein Hochschulabschluss erforderlich. Angeboten werden Zertifikatskurse in den Bereichen Management, Informationstechnologie, Effizienz in Entwicklung und Produktion sowie Gesundheits- und Sozialwesen. Die Teilnehmer erhalten in einem überschaubaren Zeitraum eine fachliche Weiterbildung auf Hochschulniveau.

Für Berufstätige ohne Hochschulstudium besteht die Möglichkeit, ein Zertifikatsstudium (CAS: „Certificate of Advanced Studies") abzuschließen. Zertifikatsstudien sind berufsbegleitende Weiterbildungsprogramme, die nach einem Baukastenprinzip aufgebaut sind.

 

FAUST - das Gasthörerprogramm

Schon seit mehr als 25 Jahren existiert das Gasthörerprogramm der Hochschule Niederrhein mit dem schönen Namen FAUST. Es entstand aus einer Ringvorlesung des Fachbereichs Sozialwesen im Jahr 1994, in der es um Fragen des Älterwerdens in der Gesellschaft ging. Zu dieser Vorlesung war deshalb ausdrücklich die ältere Generation eingeladen. Nach dem Ende der Vorlesung bestand unter der älteren Zuhörerschaft der große Wunsch, weitere Veranstaltungen für Gasthörer zu öffnen. Professor Engelbert Kerkhoff, Leiter des Kompetenzzentrums „Ressourcenorientierte Alter(n)sforschung", entwickelte gemeinsam mit Sigrid Verleysdonk-Simons ein Konzept, das den Gasthörern eine Vielfalt von Bildungsmöglichkeiten eröffnete. Von anfänglich 15 interessierten Teilnehmenden wuchs die Zahl in den vergangenen 25 Jahren auf 300 Gasthörerinnen und Gasthörer pro Semester. Das sind mehr als an jeder anderen Hochschule für angewandte Wissenschaften. Ein paar weitere aktuelle Zahlen: 54 Prozent sind zwischen 60 und 70 Jahren alt, 33 Prozent zwischen 70 und 80. 26 Prozent der Gasthörer kommen aus Krefeld. FAUST richtet sich vor allem Menschen, die ihr Berufsleben bereits hinter sich haben und sich akademisch weiterbilden möchten. Das Besondere daran: Es handelt sich nicht um ein paar Vorlesungen und Seminare, die für Gasthörer geöffnet sind. Die Hochschule Niederrhein bietet Veranstaltungen, die extra für die älteren Gasthörenden konzipiert sind und sich an ihrer Lebenswelt orientieren. Es gibt Vorlesungen zu Rehabilitation, Public Health (Öffentliche Gesundheitspflege), Gesundheitstraining oder Stressbewältigung. In groß angelegten Ringvorlesungen werden Themen aus unterschiedlichen Wissenschaftsperspektiven beleuchtet. Zum kommenden Wintersemester wird es eine neue Vortragsreihe für Ältere geben. Zusätzlich besteht fortlaufend die Möglichkeit, Veranstaltungen in den Fachbereichen zu besuchen, sich also als Gasthörer unter die Studierenden zu mischen und am normalen Studienalltag teilzunehmen.

 

 

Alle Beiträge aus der Sonderveröffentlichung rund um das Thema "Bildungslandschaft in Krefeld":
Die Hochschule vor der Haustür mischt kräftig mit
Ob Design oder Technik - überall stößt man in Krefeld auf Ideen der Studierenden. 90 verschiedene Studiengänge locken Interessenten.
Der Hochschulstandort Krefeld steht unter anderem für die Kreativitätangehender Designerinnen und Designer. Fotos: Hochschule Niederrhein, Lucas Coersten
Bildung, Bildung, Bildung unter einem Dach
An der Hofstraße realisiert die Stadt ein Projekt, das in NRW seinesgleichen sucht: Das "Haus der Bildung" gehört zu den spannendsten Bildungsprojekten in NRW.
Das pädagogische Leitkonzept für das Haus der Bildung sieht vor, Kinder und Eltern von der Geburt bis zum Übergang in die weiterführende Schule im Gesamtkontext eines Familienzentrums zu begleiten. Grafik: Zentrales Gebäudemanagement Krefeld
Physik und Technik in Kita und Grundschule
In Krefeld gehören viele Einrichtungen dem Netzwerk „Haus der kleinen Forscher“ an. Das Netzwerk trägt zu einer besseren Bildung von Kindern im Kita- und Grundschulalter bei.
Beim "Tag der kleinen Forscher" im Schwanenmarkt gab es vergangenes Jahr viel zu entdecken.Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Krefeld packt die Schulen an
Die Stadt investiert 168 Millionen Euro in Neubauten und Sanierungen. Zukunftsweisend verändert sie damit auch den Charakter von Schulen.
Die Stadt investiert 168 Millionen Euro in Neubauten und Sanierungen.Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Ein „Showroom“ für die Zukunft des digitalen Lernens
Im Behnisch-Haus können Lehrer und Schüler vom 3D-Drucker bis zur Lego-Lernsoftware technische Möglichkeiten für den Unterricht ausprobieren.
Alexandra Chatzivassiliadis im Zentrum für digitale Lernenwelten.Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Andreas Bischof

 

 

Alle Sonderveröffentlichungen: