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Das Gebot der Stunde lautet: Helfen, wo man helfen kann

Veröffentlicht am: 05.04.2020

Überall in Krefeld werden derzeit Masken genäht und verteilt: Auch Petra Rögels von der Wiege näht fleißig.  Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Dirk Jochmann
Überall in Krefeld werden derzeit Masken genäht und verteilt: Auch Petra Rögels von der Wiege näht fleißig.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Dirk Jochmann

Ehrenamtliche Initiativen nähen Schutzmasken für Pflegedienste und Hilfsorganisationen: Mit dabei sind unter anderem die Wiege, die Seebrücke und das Theater

Halb Deutschland näht. Das ist natürlich übertrieben, doch tatsächlich haben sich überall Initiativen gebildet, um Schutzmasken (auch wenn sie nicht medizinischen Normen entsprechen können) zu fertigen - auch in und für Krefeld

So hatten beispielsweise drei Frauen die gleiche Idee: Sie engagieren sich für die Herstellung von dringend benötigtem Behelf- Mund-Nasen-Schutz (BMNS). Dafür setzt sich sogar Schlagerkönigin Andrea Berg, die auch Schirmherrin des Vereins „Die Wiege" ist, zu Hause an die Nähmaschine. Karin Meincke, zweite Vorsitzende, und Ina Schotes vom Stadttheater sorgen für die BMNS - vom Stoff über die Verteilung bis hin zu den fertigen Masken. Und diese finden reißenden Absatz.

Mehr als 1.600 Exemplare kommen von "Die Wiege" und der Schneiderei des Stadttheaters

Allein die aktiven Helferinnen und Helfer von Die Wiege haben in der ersten Woche mehr als 1000 Exemplare hergestellt. Die Schneiderei des Stadttheaters verließen vor dem ersten Wochenende etwa 600 Stück. „Es handelt sich nur um ein kleines Teil, es hat aber eine große Wirkung", sagt Karin Meincke. Hunderte Masken wurden an ambulante Pflegedienste verteilt. Meincke betont: „Damit vor allem ältere Patienten sowie Pflegebedürftige geschützt werden, sollten Mitarbeiter der Pflegedienste diesen BMNS tragen." Die Freude bei den Mitarbeitern der Ambulanten Pflegedienste sei nach wie vor riesig groß, weiß Meincke. „Zumal alle Verantwortlichen sagen, dass es nach wie vor zu wenig Materialien gibt, um zumindest das Ansteckungsrisiko für die ihnen vertrauenden alten, kranken und hilfsbedürftigen Menschen zu mindern."

"Helfen, wo man helfen kann."

Alle Masken werden mit Kreativität und Liebe zum Detail gefertigt. So besteht etwa das Schutzmaterial für das Kinderzentrum Stups aus lustig bedruckten und vor allem farbigen Stoffen. Petra Rögels hat rund 50 in Oppum hergestellt. Bei weiteren 52 Näherinnen rattern in Krefeld die Nähmaschinen gegen Corona. Stadttheater-Intendant Michael Grosse sagt zu der laufenden Aktion: „Helfen, wo man helfen kann. Gemeinschaftlich unterwegs sein. Das sind einige Gebote der Stunde. Unser Theater steht mitten in der Stadt und wir verorten uns auch in der Mitte der Gesellschaft. Wenn wir dieser Stadt und dieser Gesellschaft in der jetzigen Lage etwas zurück- geben können, ist dies gut für alle." Ein weiteres Beispiel: Auch das internationale Frauencafé FIF und die Aktionsgemeinschaft Seebrücke Krefeld wollen helfen, die Pandemie zu verlangsamen. Mit dabei sind unter anderem Frauen aus Syrien und dem Irak. „Sie nähen wiederverwendbaren Mund- Nasen-Schutz für alle", erklärt Georg Meurer von der Seebrücke. „Ein Paar geben wir für 15 Euro ab. Das Geld geht an die Seebrücke und wird eingesetzt, um Menschen in den Flüchtlingslagern und an den Außengrenzen der EU zu helfen." Der Ehrenamtler verweist auch auf den schützenden „psychologischen Effekt": „Menschen, die uns mit Maske sehen, werden an den gebotenen Abstand und die Gefahr einer Ansteckung erinnert.

Maskenspende für Obdachlose und Abhängige

Der Ernst der Situation wird erkannt, und alle verhalten sich vorsichtiger." Auch größere Initiativen und Organisationen werden - in diesen Fällen natürlich ohne Spende - bedient, unter anderem Hilfen für Obdachlose und für Drogenabhängige. Beinahe täglich findet am rückwärtigen Teil des Theaters die BMNSÜbergabe zwischen Ina Schotes, Leiterin der Kostümabteilung des Theaters Krefeld und Mönchengladbach, und Karin Meincke statt. Die Theater-Schneiderei wird jetzt auch für Mönchengladbach Atemschutzmasken nähen. Sie werden dort an den Fachbereich Altenhilfe gehen. In Krefeld schaffen die Theater-Schneiderinnen etwa 150 am Tag.

Derzeit erreichen viele Stoffspenden Die Wiege. „Sie haben einen so großen Umfang angenommen, dass alle bestens arbeiten können. Die Hilfsbereitschaft der Krefelder so groß, dass derzeit genug Stoffspenden zur Verfügung stehen." Die Initiatorinnen der Aktion weisen darauf hin, dass die Atemschutzmasken auch mit der Kochwäsche gereinigt und erneut benutzt werden können. Eine Anleitung wird den Lieferungen beigelegt.

 

 

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