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Bilder zur Lebensgeschichte eines Krefelder Auschwitz-Überlebenden

Veröffentlicht am: 23.05.2022

Projekt soll „Himmelblaues Akkordeon" neu in Szene setzen

Der Verein Villa Merländer und die NS-Dokumentationsstelle haben ein Projekt ins Leben gerufen, um das „Himmelbaue Akkordeon" zu bebildern. Seine Lebensgeschichte bis zur Emigration nach Chile im Jahr 1947 hat der Krefelder Auschwitz-Überlebende Werner Heymann seinerzeit in eigenen Worten verfasst. Das ursprünglich maschinengeschriebene Manuskript war Grundlage für das Buch vom „Himmelblauen Akkordeon", das 2008 vom Förderverein Villa Merländer in Zusammenarbeit mit der NS-Dokumentationsstelle der Stadt Krefeld herausgegeben wurde. Im Jahr 2020 erschien es als Hörbuch, eingelesen von 21 Krefeldern, die jeweils ein Kapitel der bewegenden Geschichte des Werner Heymann vortragen. Nun soll die Heymann-Biografie in einer dritten Fassung verarbeitet werden.

Leitgedanke des Projektes war ursprünglich das Format einer „graphic novel". Als Projektpartner wurden das Berufskolleg Glockenspitz mit der Abteilung Gestaltung sowie die Hochschule Niederrhein mit dem Fachbereich Design gewonnen. Etliche Schüler und Studenten zeigten sich spontan an dem Projekt interessiert und werden durch Lehrkräfte und Fachleitungen aktiv bei der Arbeit begleitet. Das Berufskolleg entwickelte aus dem ursprünglichen Leitgedanken einen handwerklich kreativen Ansatz, um einzelne Szenen der Biografie grafisch umzusetzen. Die Hochschule wird sich neben der kreativen Verarbeitung einzelner Begebenheiten aus der Biografie auch grundlegend mit dem Thema befassen. Dazu gehören beispielsweise Fragen nach der Eignung des grafisch bebilderten Formats im Kontext der Geschichte des Nationalsozialismus oder im Hinblick auf deren Rezeption durch eine spezifische - eher jüngere - Zielgruppe. Fachlich unterstützt werden beide Projektpartner durch den Förderverein wie auch durch die NS-Dokumentationsstelle. Erste Projektergebnisse sollen ab August gemeinsam der Öffentlichkeit vorgestellt werden.