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Ausstellung „Response“ bei der Gemeinschaft Krefelder Künstler

Veröffentlicht am: 10.08.2022

Arbeit von Künstlerin Andrea Zang. Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Arbeit von Künstlerin Andrea Zang.
Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

Arbeiten von Künstlern aus dem Atelierhaus Aachen

Das Huhn betrachtet ein Ei. Das schwarze Kaninchen schaut den Betrachter fragend an. Sie sitzen beziehungsweise stehen auf einem Schreibtisch inmitten einer großen Bibliothek. Die mit alten, in Leder gebundenen Büchern bestückten Regale scheinen ins Unendliche zu reichen. Der Saal will kein erkennbares Ende nehmen. Pflanzen und Pilze wachsen in dieser Bibliothek. Vereinzelt tummeln sich dort Vögel und Fische. Das Diptychon der Künstlerin Andrea Zang trägt den Titel „Nonkonform" (2019). „Ich arbeite viel mit Symbolik", sagt Zang. Den menschlichen Charakter könne sie besser in Gestalt von Tieren zeigen. Ihre Arbeit ist in der neuen Ausstellung „Response" (Antwort) zu sehen, die am Freitag, 12. August, um 19 Uhr im Haus der Gemeinschaft Krefelder Künstler (GKK) an der St.-Anton-Straße 90 eröffnet wird. Zum ersten Mal zeigen dort 15 Künstler aus dem Atelierhaus Aachen einige ihrer Arbeiten.

Ausstellung ist über Jahre geplant

„Die Ausstellung ist über Jahre geplant, aber Corona kam uns immer wieder dazwischen", sagt Zang. Bereits im vergangenen Jahr zeigten GKK-Mitglieder Arbeiten in dem ehemaligen Straßenbahndepot an der Aachener Talstraße. Nun also - endlich - die „Antwort": Im ersten Ausstellungsraum des Erdgeschosses konzentrieren sich die Blicke zunächst auf zwei glänzenden Bronzeplastiken des Künstlers Steve Busch. Die massiven Metallobjekte wirken durch ihre geschwungene Form eher leicht. „Das Spiel von Licht und Schatten, die Beschaffenheit der Oberfläche und die Komposition der meist mehrteiligen Bronzeplastiken sind die zentralen Bestandteile meiner Arbeiten und erlauben es bei Betrachtung in ihrer Gesamtheit der Plastik, ihre eigene Präsenz zu ermöglichen", so der 1969 in Aachen geborene Künstler.

Künstlerin Hella Frowein-Hagenah in der Ausstellung bei der GKK.   Fotos: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Andreas Bischof
Künstlerin Hella Frowein-Hagenah in der Ausstellung bei der GKK.
Fotos: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Andreas Bischof

Auch politische Themen Teil der Ausstellung

Die kontrastreiche Ausstellung - kuratiert von GKK-Mitgliedern - zeigt auch aktuelle, politische Positionen: Klaus Kaufmann thematisiert die tagtägliche Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer, Dorothee Schmidt die Zerstörung durch den Braunkohletagebau in der Köln-Bonner-Bucht. Monika Radhoff-Troll greift in ihren Arbeiten das Wechselspiel zwischen Kunst, Konsum und Natur kritisch auf. Für ihre „Zivilisationsteppiche" verarbeitet sie die Verpackung einer Schokoladenmarke, indem sie diese in schmale Streifen zerschneidet und neu für ihre installativen Objekte zusammensetzt. Es ist ein Spiel mit dem Material „Plastik", das hier als Verpackung nach dem Genussmoment zum reinen Müll für die Tonne verkäme, durch die Transformation jedoch eine neue (nachhaltige) Wertigkeit und Ästhetik erfährt.

Künstler setzen seit den 1960er-Jahren nahezu jedes Material wie selbstverständlich ein. Heute sind Kunststoff, Papier und Beton ebenso vertraute künstlerische Mittel wie Altglas, Möbel oder Draht. Das Thema Materialität beinhaltet auch einen wesentlichen Aspekt in den Arbeiten von Hella Frowein-Hagenah. Es handelt sich bei ihr um regelrechte Materialerzählungen. „Für mich ist wichtig, dass beim Betrachter eigene Geschichten entstehen", so die Künstlerin. Sie zeigt in der Ausstellung „Response" ikonografische Fragmente und Objekte in Kombination und im Wechselspiel aus Latex, Plexiglas, Leder und Stoff, deren Materialität und Beschaffenheit Nähe, Distanz, Verbundenheit, Getrenntsein, Stärke und Ambivalenz imaginieren.

Die Ausstellung „Response" ist bis Sonntag, 11. September, zu sehen. Die GKK wird durch das Kulturbüro der Stadt Krefeld gefördert. Weitere Informationen und Öffnungszeiten stehen unter www.gkk-ev.de, Informationen über das Atelierhaus Aachen und seine Künstler unter www.atelierhausaachen.de.