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Aktion zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am Rathaus

Veröffentlicht am: 01.12.2022

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Aktion zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am Rathaus

Begleitet durch Oberbürgermeister Frank Meyer und die Polizeipräsidentin des Präsidiums Krefeld, Ursula Mecklenbrauck, beteiligen sich das Krefelder Netzwerk gegen Häusliche Gewalt und der Zonta Club Krefeld an weltweiten Aktionen zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November. Bis zum 6. Dezember wird die Fahne des Krefelder Netzwerkes gegen Häusliche Gewalt und des bundesweiten Hilfetelefons - Gewalt gegen Frauen - am Krefelder Rathaus wehen, um darauf aufmerksam zu machen, dass häusliche und sexualisierte Gewalt an Frauen bittere Realität ist.

Oberbürgermeister Frank Meyer: "Man muss Frauen stärken und Männer sensibilisieren."

Oberbürgermeister Frank Meyer bemerkte in seiner Ansprache: „Wir erleben hier heute eine Veranstaltung mit Tradition, es ist traurig, dass man Jahr für Jahr die Aufmerksamkeit auf das Thema lenken muss, aber es muss immer noch sein". Dann sprach er seine Bewunderung für die Frauen im Iran aus, die trotz der Repressalien für ihre Rechte kämpfen, und erntete dafür lauten Beifall der Anwesenden. Es sei wichtig, dass sie in aller Welt gehört werden. Gut sei auch, dass inzwischen immer mehr die Männer ihnen Unterstützung geben. Dann kam er wieder zurück auf die Situation in Deutschland und speziell in Krefeld zu sprechen und nannte die häusliche Gewalt „völlig inakzeptabel". „Man muss hier die Frauen stärken und die Männer sensibilisieren", so Frank Meyer.

Polizeipräsidentin Ursula Mecklenbrauck und Oberbürgermeister Frank Meyer sitzen auf der orangefarbenen Bank der Zonta-Frauen ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Fotos: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Polizeipräsidentin Ursula Mecklenbrauck und Oberbürgermeister Frank Meyer sitzen auf der orangefarbenen Bank der Zonta-Frauen ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen.
Fotos: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof

Polizeipräsidentin Ursula Mecklenbrauck: "Die Polizei sieht oft das Ende der Gewaltspirale."

Dem stimmte die Krefelder Polizeipräsidentin Ursula Mecklenbrauck uneingeschränkt zu. Sie stellte fest, dass es auch ihr ein besonderes Bedürfnis sei, hier ein Zeichen zu setzen. „Die Kolleginnen und Kollegen der Polizei werden bei ihren Einsätzen immer wieder mit diesen stark belastenden Situationen am Ende der Gewaltspirale konfrontiert", stellte die Polizeipräsidentin fest. Besonders schlimm sei die Situation der Kinder, die oft in Fällen häuslicher Gewalt sehr stark beeinträchtigt sind. Es sei gut, dass das Netzwerk unermüdlich auf das Thema aufmerksam mache. „Allen Aktiven im Netzwerk gegen Häusliche Gewalt danke ich aus tiefstem Herzen für Ihren wertvollen Einsatz", so Ursula Mecklenbrauck.

Alleine 690 angezeigte Fälle von häuslicher Gewalt in Krefeld

Im Jahr 2021 gab es in Krefeld über 690 angezeigte Fälle von häuslicher Gewalt. Die Polizei registrierte dazu 317 Wegweisungen der Gewaltausübenden Personen, 92 Vermittlungen an die Beratungsstelle und 173 Berichte an das Team Kindeswohl im Fachbereich Jugend. Das Frauen- und Kinderschutzhaus musste 49 Frauen mit 71 Kindern aufnehmen. Es ist davon auszugehen, dass die Dunkelziffer der Gewaltdelikte wesentlich höher liegt. „Häusliche und sexualisierte Gewalt gehörten leider immer noch zur Lebenswirklichkeit vieler Mädchen und Frauen", sagt die stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der Stadt und Koordinatorin des Krefelder Netzwerkes gegen Häusliche Gewalt, Martina Bergmann. „Insbesondere in Zeiten der Pandemie muss von einer erhöhten Dunkelziffer ausgegangen werden, da die Betroffenen noch verunsicherter sind und sich oftmals aus Scham nicht trauen, Unterstützung aufzusuchen."

Mehr als zwölf Millionen Frauen in Deutschland sind betroffen

In Deutschland ist jede dritte Frau mindestens einmal im Leben von physischer oder sexualisierter Gewalt betroffen, das sind mehr als zwölf Millionen Frauen. Statistisch alle 45 Minuten wird eine Frau in Deutschland durch ihren Partner gefährlich körperlich verletzt. Jeden dritten Tag tötet ein Mann seine (Ex-)Partnerin. Nach dem im Jahr 2002 verabschiedeten Gewaltschutzgesetz ist häusliche Gewalt ein Straftatbestand. Seit 2016 besteht im Strafgesetzbuch (StGB) der Grundsatz „Nein heißt nein", was bedeutet, dass sexuelle Handlungen oder deren Androhung gegen den Willen einer Person als Übergriff bewertet werden und somit strafbar sind. Statistisch belegt finden die meisten dieser Straftaten im näheren Umfeld der Opfer statt. Diese Beziehungstaten, wirken sich äußerst zerstörerisch auf die Familien und hier insbesondere auf die Kinder aus.

Die Aktiven des Netzwerkes gegen Häusliche Gewalt zeigen das Mottoplakat, eingerahmt von Oberbürgermeister Frank Meyer und Polizeipräsidentin Ursula Mecklenbrauck Fotos: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Die Aktiven des Netzwerkes gegen Häusliche Gewalt zeigen das Mottoplakat, eingerahmt von Oberbürgermeister Frank Meyer und Polizeipräsidentin Ursula Mecklenbrauck
Fotos: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof

Das ist das "Krefelder Netzwerk gegen Häusliche Gewalt"

In dem 2006 gegründeten „Krefelder Netzwerk gegen Häusliche Gewalt", ist es gelungen, die Kompetenzen verschiedenster Professionen zusammenzuführen, die interdisziplinär miteinander kooperieren. Neben den verschiedenen Lebens-Beratungsstellen gibt es die Fachstelle „Häusliche Gewalt" vom Sozialdienst katholischer Frauen als Anlaufstelle für alle von häuslicher Gewalt Betroffenen und neben der Frauenberatungsstelle auch eine Jungen- und Männerberatungsstelle beim Katholischen Verein für Soziale Dienste in Krefeld für Täter und Opfer von Gewalt. Der Fachbereich Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung der Stadt hat dabei den Blick auf Familie und Kinder. Hervorzuheben ist, dass auch die Polizei, Staatsanwaltschaft und das Gericht mit eingebunden sind. Insgesamt zählen 21 Organisationen und Institutionen zu diesem über die Grenzen von Krefeld hinaus bekannten Netzwerk. Das Selbstverständnis des Krefelder Netzwerkes gegen Häusliche Gewalt beinhaltet immer auch den präventiven Ansatz, insbesondere in Bezug auf die Opfer-Täter-Arbeit. Diese im Laufe der Jahre immer mehr gewachsenen Strukturen ermöglichen in Krefeld ein stark wirkungsvolles und bedarfsorientiertes Hilfe-Schutzsystem.

Aktion zum Thema

Das Krefelder Netzwerk gegen Häusliche Gewalt agiert mit verschiedenen Aktionen zu diesem Thema. In einer Fachtagung am 31. August wurden Fachkräfte zum Thema „Digitale Gewalt im häuslichen Kontext" informiert und ihnen eine Plattform zum Austausch und zur Reflektion geboten. Mit Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen eines Internetauftrittes, Social Media Spots und anderen Aktionen wird immer wieder auf das Thema aufmerksam gemacht und auch das „Fahnen Hissen" am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen ist ein „Flagge zeigen". Gemeinsam mit allen Akteurinnen und Akteuren will das Netzwerk an diesem Tag insbesondere mit dem Slogan „Hier ist kein Platz für häusliche Gewalt" mit einer Fotoaktion auf den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und somit auf das Thema aufmerksam machen.

Krefelder Zonta Clubs unterstützen "Orange the World"

„Orange the World" ist das Motto, unter dem Frauenorganisationen weltweit auf die Verletzung der Menschenrechte an Frauen aufmerksam macht. Mit „Zonta says No" beteiligen sich auch die Zonta Clubs in Krefeld. Öffentliche Gebäude werden in diesem Jahr nicht orange beleuchtet, um Energie zu sparen, stattdessen erklären orangefarbene Bänke „Hier ist kein Platz für Gewalt".

 

 

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